„Auf der Suche nach dem Menschen“
Gang durch die Ausstellung

Foto: Bilder  Hubert Keßler
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Begrüßt wird man am Eingang des Schlosses von Herakles / Herkules, einer halb göttlich und halb menschlichen Gestalt. Legt hier der Künstler Kuhnlein eine erste Spur auf der Suche nach dem Menschlichen.
Starten wir im mittleren Raum als Ausgangspunkt der Suche: Die Evolution des Lebens wird flankiert von „der Unterdrückung“ und „der Betrachtung“: Ist letzteres der Blick des Menschen auf einen „Eselskopf“, so erinnert man sich unweigerlich an die letzte Strophe des Gedichtes von Erich Kästner, „Die Entwicklung des Menschen“„So haben sie mit dem Kopf und dem Mund - Den Fortschritt der Menschheit geschaffen. Doch davon mal abgesehen und bei Lichte betrachtet sind sie im Grund noch immer die alten Affen.“Ist die „Unterdrückung“ als Reflex auf Darwins „Survival of the fittest“ zu verstehen, wird dies zum mahnenden Übergang in den ersten Raum. Ins Auge fällt in der Mitte des Raumes die werdende Mutter, mit einem ausschauhaltenden Blick in einem von drei Männern gezogenen Boot. Es scheint, das Leben habe sich weiter entwickelt. Der Hund im Boot als das gebändigte Lebewesen, die Frau, voller Hoffnung, was kommen mag und für die Bewegung des Bootes bedarf es der drei Männer. Auch hier das Leben flankiert von dem Imperator und dem freiheitsliebenden W. Tell. Sind nun die instinkthaften (Überlebens-) Triebe angesiedelt auf der Ebene von Macht und Freiheit, so verlangt gerade dies „Seitenblicke“ und „Rückblicke“, „Besinnung und Nachdenken“, um nicht Gefahr zu laufen das Sein zu verfehlen und dem Scheine zu verfallen. Darauf weisen die beiden Skulpturen am Ende des Raumes hin. Die Versuchung der Macht, dargestellt als (staatliche) Königsmacht und (kirchliche) religiöser Macht, begleitet den Menschen wohl sein Leben lang in allen Positionen, so der Künstler bei einer Rückfrage.Der letzte Raum reflektiert die unterschiedlichen Lebensstationen. Ei-nerseits die Lebensalter, vom Kind bis zum Greis, jäh abgebrochen von der den Raum bestimmenden Tatsache des Todes. „Die Verabschiedung“. Diese Unabänderlichkeit weckt noch einmal die Frage: Und nun, Mensch, wer bist du? Wer kann auf deine Fragen, wer gibt auf deine letzte Frage Antwort?
Eine beeindruckende Ausstellung, die die oft verschollene Frage des Menschen evoziert und provoziert. Es lohnt sich, sie zu besuchen.
Sonntag, 26. Juli 2020 15:00 Uhr Künstlergespräch
Im Schloss - Eintritt enthalten

Hubert Keßler Kulturinitiative e.V. Bruchsal

Foto: Bilder  Hubert Keßler
Foto: Bilder  Hubert Keßler
Autor:

Hubert Keßler aus Bruchsal

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