Trump und die Pfalz: Spuren führen an die Weinstraße

- Elizabeth und Frederick Trump, Oma und Opa des späteren US-Präsidenten Donald Trump.
- Foto: Lederle & Flocken, Public domain, via Wikimedia Commons
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Kallstadt. Kommt Donald Trump bald in die Pfalz? Der frühere US-Präsident soll laut Medienberichten eine Einladung des amtierenden Bundeskanzlers Friedrich Merz (CDU) zu einem Besuch in Deutschland angenommen haben. Trumps familiäre Wurzeln reichen direkt an die Weinstraße. Genauer: nach Kallstadt. Wer dort lebte?
Kanzler Merz übergibt Friedrich Trumps Geburtsurkunde im Weißen Haus
Bei einem Treffen im Weißen Haus überreichte Bundeskanzler Merz dem Republikaner eine Faksimile der Geburtsurkunde von Trumps deutschem Großvater, Friedrich Trump. US-Präsident Donald Trump zeigte sich sichtlich gerührt über das historische Dokument, das an seine Herkunft aus der Pfalz erinnert.
Wer war Friedrich Trump?
Friedrich Trump wurde am 14. März 1869 in Kallstadt geboren. Sein Vater Johannes Trump besaß ein Weingut, starb nach langjährigen Lungenproblemen aber schon 1877. Seine vier Schwestern und sein Bruder bewirtschafteten zusammen mit der Mutter Katharina Trump (1836 bis 1922) das Weingut. Da Friedrich als zart galt, sollte die harte Arbeit in den Reben nicht ausführen. Stattdessen schickte die Mutter ihn in eine Friseurlehre in Frankenthal (1883 bis 1885). Friedrich wanderte 1885 im Alter von nur 16 Jahren in die USA aus. Dort nannte er sich fortan Frederick Trump. Der Einwanderer aus der Pfalz baute sich ein Vermögen in den Staaten auf – unter anderem mit Restaurants im amerikanischen Nordwesten und im kanadischen Yukon-Territorium während des Klondike-Goldrausches ab 1896. Im Jahr 1901 wurde er in den USA eingebürgert.
Heirat in Ludwigshafen
Im Jahr 1901 lernte Frederick Trump bei einem Besuch in der Heimat Elisabeth Christ (1880 bis 1966) kennen. Trotz des Widerstands seiner Mutter heiratete er die Winzertochter, deren Eltern allerdings sehr verarmt waren, im Jahr 1902 in Ludwigshafen. Das Ehepaar zog anschließend nach New York in ein Apartmenthaus in der Bronx – einem damals von deutschen Einwanderern geprägten Viertel.
Rückkehr scheitert an deutscher Bürokratie
Aufgrund des Heimwehs seiner Frau kehrte die Familie 1904 zunächst in die Pfalz zurück. Doch Frederick Trumps Antrag auf Wiedereinbürgerung wurde von den Behörden der damaligen bayerischen Pfalz abgelehnt. Die Familie wanderte daraufhin erneut in die USA aus. Laut der Trump-Biografin Gwenda Blair (Autorin von Three Generations that built the Empire) starb Frederick Trump 1918 während der Spanischen Grippe. Seine Witwe Elisabeth Trump erbte von ihm ein Vermögen von rund 30.000 US-Dollar – inflationsbereinigt heute etwa 630.000 US-Dollar.
Elizabeth Trump & Son – Grundstein für das Familienimperium
Trotz schwerer Zeiten gründete Elizabeth Trump 1925 die Firma Elizabeth Trump & Son. Sie führte das Immobiliengeschäft bis zur Volljährigkeit ihres Sohnes Fred Trump (1905 bis 1999) weiter – dem späteren Vater des 45. und 47. US-Präsidenten Donald J. Trump. Elizabeth Trump starb 1966.
Kommt Trump nach Kallstadt?
Donald Trump hat in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) keine Anstalten gemacht, seine Heimat der beiden Großaltern zu besuchen. Offenbar hat ihn die Abstammung nie interessiert. Nach dem Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz könnte das anders aussehen.
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Autor:Reiner Bohlander aus Frankenthal |
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