Tanzen für die Europäische Zukunft
Mit Tradition in die Moderne

Fototermin vor'm ersten Tänzchen: Die Trachtengruppe Ungstein läutet den Mai ein! Foto: Freiermuth
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Bad Dürkheim – Ungstein. Moment mal: Was bitte ist denn ein „Vierzehntouriger“? Wer dahinter einen Rebensaft mit erheblichen Volumenprozenten Alkohol vermutet, der liegt genauso falsch wie derjenige, der unter einer „Utrechter Hornpipe“ eine niederländische Versorgungsleitung versteht. Auch auf einen „Hopp Hopp Hopp“ folgt nicht zwangsläufig der derb-palatinische Reim „Schobbe in de Kopp“!
Stehen doch diese kryptischen Benamsungen in erster Linie für Tänze! Für Tänze, die teils eine beeindruckend lange Geschichte aufweisen können und bereits von gelenkigen Zeitgenossen auf’s Parkett gelegt wurden, als wir selbst noch gar nicht geplant waren...! Tradition ist dabei das Band, das mittels des Tanzes nicht nur Generationen zusammenhält, sondern auch die unterschiedlichsten Regionen miteinander verbindet. Mit unstrukturiertem „Wackeldackel-Gezappel“ zum Triebabbau in postmodernen „Eventlocations“ hat der überlieferte Volkstanz reichlich wenig zu tun.
Umso löblicher, dass es hierzulande noch wackere Unermüdliche gibt, die das Erbe der regionalen Volkstanz-Kunst pflegen und es bis in heutige Zeiten hinübergerettet haben. So wie die „TGU“, die Trachtengruppe Ungstein. Gerade erst demonstrierte sie bei ihrem traditionellen Maifest unter’m Ungsteiner Maibaum eindrücklich, dass man mittels volkstümlich geprägtem tänzerischem und musikalischem Ausdruck mehr Emotionen zu vermitteln hat als alle gestelzten Wiener Hofbälle zusammen! Denn einen Walzer im Designer-Kleidchen beherrscht sicherlich jede Society-Ikone – beim „Wittenauer Tortanz“, beim „Marschkonter“ oder beim „Roßboode“ streikt die flinke Sohle der „High-Class-Dancer“ mit Sicherheit.
Dabei bringen gerade die Ungsteiner Traditionstänzer und -tänzerinnen natürlich nicht nur regionalen Schwoof auf’s Parkett – sie leben den europäischen Gedanken, bedienen sich hemmungslos anderer Landestänze und pflegen seit ihrer Gründung im Jahre 1935 die völkerverbindende Devise „Tanzen macht Spaß und bringt Freu(n)de“. Eindrücklicher Beweis dafür: Seit gut einem Jahr hat die TGU eine Familie aus dem Iran in ihren Reihen: „Mutter, Vater und Tochter“, so Wolfgang Gaß, der Erste Vorstand des Vereins, „sind Feuer und Flamme, bei uns mitzutanzen und unsere Tänze zu erlernen. Im Gegenzug lernen wir natürlich auch von ihren Traditionen!“.
Dass die TGU’ler darüber hinaus auch tanzbegeisterte Briten in ihren Reihen haben und eine entsprechend innige Partnerschaft zu ihrem Partner-Verein im Vereinigten Königreich unterhalten, verwundert wohl kaum. Dennoch denkt Vorstand Gaß immer wieder an die Zukunft: „Wir sind zwar sehr froh, dass wir im Verein auch viel jungen Nachwuchs haben, aber wie jeder Verein suchen auch wir immer wieder nach Leuten, die unsere Philosophie unterstützen möchten!“.
Am 1. Mai zumindest, am Ungsteiner Haus, sah es sicher nicht so aus, als hätten sich die Gäste gelangweilt! Wurden die „Leute mit der flotten Sohle“ in ihrem Programm doch zusätzlich tatkräftig unterstützt durch die Ungsteiner Liedertafel, durch die Damen der Steptanzgruppe „Step Together“ sowie durch den Musikverein Iggelheim. Wen wundert’s, dass unter dem Publikum die Frage aller Fragen auftauchte: „Kann ich bei euch mal reinschnuppern?“ Vorstand Gaß grinste breit und antwortete: „Jeden Freitag ab 20.00 Uhr! Im Ungsteiner Haus! Unverbindlich!“.

Info
Weitere Informationen gibt’s bei Wolfgang Gaß unter
Tel.: 06322 – 95 38 56
E-Mail: gass@trachtenguppe-ungstein.de
uba

Autor:

Udo Barth aus Bad Dürkheim

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