Der Musikverein „Harmonie“ aus Maximiliansau wird 100 Jahre alt
Wegen Corona wird aber erst "100+1" gefeiert

erste Kapelle | Foto: Musikverein Harmonie Maximiliansau
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Maximiliansau.  Er hätte eigentlich ein rauschendes Fest verdient, der Musikverein „Harmonie“ aus Maximiliansau. Schließlich wird er 2021 sage und schreibe 100 Jahre alt. Insbesondere im Jubiliäumsjahr hätte die Harmonie gerne groß - mit Freunden und der Bevölkerung gefeiert. Bereits Ende 2020 war jedoch klar: Das geplante große Musikfest „Harmonie 100“ wird wegen Corona auf das Jahr 2022 verschoben.
Auch einen Termin für „Harmonie 100+1“ gibt es schon: Gefeiert werden soll vom 24. bis 27. Juni. Im Jubiläumsjahr soll es aber zumindest ein Festbankett geben, bei dem unter anderem langjährige Mitglieder geehrt werden, teilte der Vorsitzende Helge Hoffmann mit. Auch ein Konzert sei vorgesehen – „in welcher Form, müssen wir noch sehen“, gibt sich Hoffmann hoffnungsvoll, dass es irgendwie klappen wird und dann 2022 groß und musikalisch-harmonisch gefeiert werden kann. Aber letztlich wäre für die zahlreichen treuen Vereinsmitglieder auch ein normaler Probebetrieb schon ein Stück Rückkehr zur Normalität.
Doch zurück zur Geschichte: Seit nunmehr 100 Jahren bereichert der Musikverein „Harmonie“ das kulturelle Leben in Maximiliansau. Veranstaltungen wie das Herbstkonzert und das Lindenblütenfest sind – außerhalb der Corona-Krise – nicht mehr aus dem Jahreskalender der Gemeinde wegzudenken. Alles begann am 15. April des Jahres 1921. Da fand eine Versammlung im Gasthaus „Zur Rose“ in Pfortz statt. 16 Herren hatten sich damals eingefunden, um einen Musikverein zu gründen. Denn Musik wurde in Pfortz und in Maximiliansau in den zahlreichen Gasthäusern auch schon vor 1921 gemacht. Es gab einen Blasmusikverein Edelweiß und einen Zither-Club, die Volksmusik spielten und am besagten Datum zum neuen Musikverein fusionierten.

Jugendkapelle 1938 | Foto: Musikverein Harmonie Maximiliansau
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Der Verein wuchs und war von Anfang an aktiv. Bereits 1927 wurde beispielsweise ein „Musikwettstreit“ veranstaltet, an dem sich zahlreiche Vereine beteiligten. Unter dem Dirigenten Jakob Heilmann wurde 1938 die erste Jugendkapelle ins Leben gerufen, dann kamen die Kriegsjahre, in denen die Vereinstätigkeit fast völlig zum Erliegen kam. Der Ort wurde zweimal evakuiert, fast alle männlichen Musikanten wurden zum Militär einberufen. Nach Kriegsende brauchte es dann eine Genehmigung der französischen Besatzer, um wieder Musik im Verein spielen zu dürfen. Diese gab es 1947 und so fand am 18. Oktober 1947 eine Neugründungsversammlung statt, dieses Mal in der Gastwirtschaft „Zum Lamm“ und ohne den Namensanhang „Pfortz-Maximiliansau“.

Deutsch-französische Musikerfreundschaft

Eng verbunden mit der Geschichte der „Harmonie“ ist auch die gelebte Partnerschaft mit der Gemeinde Cany-Barville in der Normandie: Es war schon 1966 – ein Jahr vor der offiziellen Beurkundung der Gemeindepartnerschaft – als der Maximiliansauer Bürgermeister und Harmonie-Vorstand Hans Eiswirth und sein französischer Amtskollege Robert Gabel den Grundstein für die Gemeindepartnerschaft legten. Die „Harmonie“ war Gast bei den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum des Musikvereins aus Cany-Barville. Gabel war als Soldat in Maximiliansau stationiert und er hielt später weiter regen Kontakt in die Pfalz. Natürlich feierten die Franzosen auch 1971 mit, als bei der „Harmonie“ das 50-jährige Jubiläum anstand und aus diesem Anlass das Bezirksmusikfest in Maximiliansau stattfand. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten war die Harmonie stets präsent im kulturellen Leben der Gemeinde und auch in der Stadt Wörth. Mit Herbstkonzert und Jugendmatinee gab es dann meist mindestens zwei Konzerte im Jahresverlauf.
Zahlreiche Dirigenten hatten bei der Harmonie schon den Taktstock in der Hand. Im Jahr 2015 war es mit Evelyn Majewski erstmals eine Frau, die das Orchester führte. Auch aktuell gibt mit Vivien Rieder eine junge Dirigentin den Takt in Maximiliansau vor. Das Orchester besteht derzeit aus 52 aktiven Musikern. Zudem ist der Verein um die Ausbildung von Nachwuchsmusikern bemüht.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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