Impfteam 5.1, KL des DRK Landesverbandes Rheinland-Pfalz impft in der Tagesförderstätte der Reha-Westpfalz
Kleines Team, großer Einsatz

Perfekt eingespielt: Das Impfteam 5.1, KL des DRK Landesverbandes Rheinland-Pfalz im Einsatz in der Reha-Westpfalz  Foto: DRK
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Von Stephanie Walter

Landstuhl. „Von dem Piks habe ich gar nichts gespürt. Ich war auch vorher nicht aufgeregt und fühle mich gut aufgehoben und entspannt“, lautet das Fazit von Sebastian Will. Er ist einer von 70 Impflingen, die am Donnerstag, 27. Mai, ihre zweite Impfung in der Tagesförderstätte der Reha-Westpfalz erhalten haben.

Die Impfung wurde durch das Impfteam 5.1, KL des DRK Landesverbandes Rheinland-Pfalz durchgeführt, das mit den Ärzten Klaus Rodrian, Viktor Brown und Julia Didion sowie Apothekerin Susanne Jung im Einsatz war.
Für Sebastian Will und alle anderen Patienten war die erste Station der Impfung der Check-In-Bereich, in dem eine Anamnese mit Aufnahmegespräch stattfindet. Hier erhält man die Beschreibung möglicher Risiken und erklärt sich zur freiwilligen Impfung bereit. Im Anschluss geht es zur Impfung, bei der 0,3 ml Impfstoff direkt in den Muskel des Oberarms gespritzt werden. Abschließend besteht im Check-Out-Bereich die Möglichkeit, sich zu erholen. Dort wird auch überprüft, ob es zu Nebenwirkungen durch die Impfung kommt und es steht ein komplettes Notfallset zur Verfügung, das allerdings noch nie zum Einsatz kommen musste.

Routine und Improvisation

Insgesamt läuft eine Impfung in Einrichtungen für beeinträchtigte Menschen anders ab, als beispielsweise in einem Seniorenheim. Wurden dort die Seniorinnen und Senioren vor allem in ihren Zimmern geimpft, wurde in der Reha Westpfalz eine richtige Impfstraße aufgebaut. Da jede Einrichtung aber etwas anders funktioniert, muss sich das Team vorab mit der Leitung absprechen und so in Erfahrung bringen, was sich auf die Beine stellen lässt. Durch die Routine hat das Impfteam allerdings Erfahrung im Improvisieren: „Hier sind wir mittlerweile richtig gut“, so Teamleiter Benjamin Stöber mit einem Lachen.
Auch bei der Betreuung ist es dem Team wichtig, persönlich auf die Impflinge einzugehen. „Wir versuchen immer mit dem gleichen Team bei beiden Impfterminen vor Ort zu sein, um für die Impflinge ein möglichst bekanntes und entspanntes Umfeld zu schaffen. Außerdem ist das Team sehr empathisch und es darf eine Begleitperson bei der Impfung dabei sein“, betont Benjamin Stöber.
Die meisten Personen, die in den Tagesförderstätten gegen das Coronavirus geimpft werden, erhalten regelmäßig auch andere Impfungen und wissen, was auf sie zukommt. Es kommt allerdings immer mal wieder vor, dass ein Impfling trotzdem nervös ist. Dann kann es etwas dauern, bis er sich auf die Impfung einstellen kann. Das kommt zum Beispiel bei Autisten vor, wie die Verantwortlichen berichten. Dass eine Impfung pro Person dann auch schon mal eine halbe Stunde in Anspruch nehmen kann, nimmt das Impfteam gerne in Kauf. „Wir müssen uns eben auf die Menschen einstellen, die wir impfen und das gelingt uns auch gut. Außerdem wird der Impfstoff von unseren Apothekern vor Ort frisch aufgezogen. Auch wenn wir so schnell wie möglich verimpfen, damit es nicht zu Problemen mit der Mikrobiologie kommt, haben wir insgesamt sechs Stunden Zeit, bis die Impfung erfolgt sein muss“, informiert Stöber.
Insgesamt bekommt das Impfteam aus den Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung eine sehr positive Rückmeldung. Sie alle haben die Pandemie als belastend empfunden und beispielsweise den Bezug zu ihren Betreuern sehr vermisst.
„Es ist klasse, dass uns die Organisation hier vor Ort gelungen ist“, betont auch Walter Mühlhölzer, der Leiter der Tagesförderstätte. „In einem Impfzentrum kommt es zu einer ganz ungewohnten Situation mit Wartezeiten für unsere Impflinge, das ist häufig schwierig und belastend. Hier vor Ort funktioniert die Impfung zügig und im gewohnten Umfeld. Wir bedanken uns herzlich für die gute Zusammenarbeit mit dem Impfteam, mit dem die Vorbereitung und Umsetzung richtig gut funktioniert hat.“

20.000 Impfungen in nur wenigen Monaten

Einen solch reibungslosen Ablauf kann das Impfteam 5.1, KL des DRK Landesverbandes Rheinland-Pfalz auch durch seine große Erfahrung garantieren. Das Team war das erste, das im Landkreis Kaiserslautern am 26. Dezember 2020 den Dienst aufgenommen hat und wurde sehr kurzfristig innerhalb von zwei Tagen von Benjamin Stöber zusammengestellt. Das war auch wichtig, um die Impfzentren zu entlasten, da man das Impfaufkommen sonst nicht hätte stemmen können.
Nachdem durch das Impfteam in einem ersten Schritt Bewohner und Mitarbeiter der Seniorenheime geimpft wurden, gingen die Impfungen dann in Einrichtungen für Menschen mit Beeinträchtigung weiter. Nun wird in Asylunterkünften weiter geimpft. Auch dort ist man mit dem Impfangebot reibungslos gestartet.
Mittlerweile konnten in den vergangenen Monaten 20.000 Impfdosen verabreicht werden. Im Schnitt waren es 250 bis 300 Impfungen pro Einsatztag − ein straffes Programm für das kleine Team, das oft schon um 5 Uhr morgens aufbricht und auch einen großen Stapel an Bürokratie zu bewältigen hat.
Dabei engagieren sich auch viele Schüler und Studenten, die neben dem Lernen ihren Beitrag an den Impftagen leisten. „Das verdient meiner Ansicht nach viel Anerkennung“, so Stöber, der auch in die Zukunft blickt: „Soweit möglich, werden wir auch weiterhin Impftermine anbieten, denn wir alle wollen schließlich, dass es voran geht und die Lage bald besser wird. sw

Autor:

Stephanie Walter aus Wochenblatt Landstuhl

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