JSV Speyer zum zweiten Mal Deutscher Meister
Überraschungserfolg

Foto: ps

Speyer. Die Frauen des JSV Speyer sind zum zweiten Mal Deutscher Meister. Bei der Endrunde der Judo-Bundesliga in Wiesbaden setzten sie sich im Finale gegen den Meister der letzten Jahre, die TSG Backnang, durch. Die Begegnung endete mit 7:7 Kämpfen unentschieden, Speyer setzte sich aufgrund der besseren Unterbewertung (70:64) durch.

Am meisten überrascht vom Erfolg waren wohl die Speyerinnen selbst. Angesichts personeller Probleme, die sich in der Woche vor der Finalrunde sogar noch zuspitzten, schien der Titelgewinn in weiter Ferne. „Wir haben vorher überhaupt nicht damit gerechnet. Nachdem diese Woche sich weitere Ausfälle abzeichneten, waren uns nicht einmal sicher, dass wir es uns Finale geschaffen. Aber alle sind über sich hinaus gewachsen, das war einfach Wahnsinn“, freute sich Teamchefin Barbara Bandel.
So wurde die Aufgabe im Halbfinale dann doch souverän gelöst. Gegen den VfL Sindelfingen, dem Gegner des letzten Kampfes der regulären Saison in der Gruppe Süd (der allerdings auch schon fast ein halbes Jahres zurücklag), hatte der JSV den Verlauf jederzeit unter Kontrolle, führte bereits zur Halbzeit klar mit 5:2 und gab im zweiten Durchgang nur noch einen einzigen Kampf ab. Barbara Bandel lobte die Intensität ihres Teams, das bis zum Schluss alles gegeben hat und nicht nachgelassen hat, auch nachdem die Vorentscheidung gefallen war.
Zu einem wahren Krimi wurde dann das Finale gegen den Dauerrivalen Backnang. Die Niederländerin Geke van den Berg – als einzige Ausländerin am Finaltag dabei und laut Barbara Bandel überragende Speyerer Kämpferin an diesem Tag – und Jasmin Külbs sorgten für einen optimalen Einstand in Form einer 2:0-Führung für den JSV. Maike Ziech musste sich dann der Deutschen Einzelmeisterin Luise Malzahn geschlagen geben, doch anschließend bauten Jana Ziegler und Verena Thumm die Speyerer Führung auf 4:1 ein aus. Die letzten beiden Kämpfe vor der Pause musste Selina Dietzer und Jessica Lindner jedoch abgeben, so dass die Speyerer Halbzeitführung ein denkbar knappes 4:3 war.
„Wir waren sehr froh, mit einem Vorsprung in die Pause zu gehen. Meine Co-Team-Chefin Johanna Müller und ich haben dann die Köpfe zusammengesteckt und lange hin und her überlegt, wie wir im zweiten Durchgang aufstellen, wen wir wechseln, wer die Punkte machen kann. Ich denke, dass wir das gut gelöst haben“, berichtet Barbara Bandel.
Auch der zweite Durchgang begann Dank van den Berg - die erneut die starke Britin Lubjana Piovesana besiegtem – und Külbs mit zwei Siegen: 6:3 für Speyer. Doch dann kam Backnang zurück: Maike Ziech, Jill Trenz und – eher überraschend – auch Verena Thumm mussten ihre Kämpfe abgeben. Für Thumm war der im Golden Score verlorene Kampf gegen Chiara Serra die erste Niederlage der Bundesligasaison und die erste Bundesliga-Niederlage nach zuvor 17 Siegen in Folge. „Das kann natürlich immer passieren, wir sind ja alle Menschen und keine Maschinen. Aber es war bezeichnend, wie wir diese Rückschlag weggesteckt haben und dann Mascha Ballhaus im letzten Kampf so ein Ding raushaut um den Kampf für uns zu gewinnen“, berichtet Bandel.
Nachdem Nadja Bazynski den vorletzten Kampf verloren hatte, war Backnang erstmals in Führung gegangen. Im Abschlusskampf war die Olympiaanwärterin und mehrfache Deutsche Meisterin Katharina Menz favorisiert, den Titel für Backnang unter Dach und Fach zu bringen. Doch Mascha Ballhaus hatte da andere Pläne, und entschied den Kampf nach nur 20 Sekunden für sich. Endstand 7:7 – und die knapp bessere Unterbewertung aufgrund der Tatsache, dass Speyer zwei der verlorenen Kämpfe nicht mit Ippon verloren hatte, bescherte dem JSV den Titel.
„Als wir das realisiert haben, sind wir alle komplett ausgerastet vor Freude, es waren Freudentränen in sämtlichen Augen“, so die Speyerer Teamchefin.
Auch wenn Mascha Ballhaus mit ihrem Coup im entscheidenden Kampf zur Heldin des Tages wurde, betont Barbara Bandel, dass es eine absolut runde Teamleistung war, an der alle ihren Anteil hatten. Hervorgehoben wurden auch Selina Dietzer, Samira Bouizgarne und Maike Ziech, die in der Woche vor der Finalrunde krank gewesen waren, sich aber einsatzbereit meldeten. Auch diejenigen im Kader, die selbst nicht gekämpft haben, haben ununterbrochen angefeuert. Wir wussten, dass wir dezimiert sind und dass wir nur eine Chance haben, wenn wenn wirklich alle 100 Prozent geben – das ist vielleicht die Erklärung für eine solch starke Leistung. Wir sind einfach unglaublich froh und stolz, zum zweiten Mal Deutscher Meister zu sein!“, so die überglückliche Speyerer Teamchefin abschließend. ps

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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