Weite Horizonte, kolossale Wolken: Negenborns „Blickfelder“ in der Städtischen Galerie
 
                        - Weiter immer weiter - Mischtechnik auf Leinwand
- Foto: Heike Negenborn
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Speyer. Noch bis 23. November zeigt die Städtische Galerie Speyer die Ausstellung von Heike Negenborn: „Blickfelder – Landschaft als Denkraum“.
Heike Negenborn verbindet präzise Naturbeobachtung mit digitaler Konstruktion. Mit ihrer originären Handschrift, konzeptueller Klarheit und technischer Raffinesse überführt sie das Genre der Landschaftsmalerei in die Gegenwart. Typisch für ihre Werke ist der strenge Bildaufbau: Unter Verwendung überlagerter Perspektivraster entstehen weite, vom Menschen geformte Landschaften mit tiefliegenden Horizonten und kolossalen Wolkenhimmeln.
 
- Rheinhessen - Acryl auf Holz
- Foto: Heike Negenborn/Repro: Sascha Zuhl
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Besonders eindrucksvoll zeigt sich dies in den sogenannten „Netscapes” – in Grautönen ausgeführte Netzlandschaften, in denen Erd- und Wolkenfragmente auf geometrische Strukturen treffen, die sich in sichtbar gemalte Pixel auflösen. Die gebaute Tiefe verweist auf ihre Methode, Natur durch exaktes Vermessen und Erforschen zu erschließen. Diese Arbeiten thematisieren das Spannungsfeld zwischen Natur und Kulturlandschaft, landschaftlichem Wandel, menschlicher Wahrnehmung sowie medialer Transformation.
Neben den „Netscapes” umfasst die Ausstellung auch Acrylbilder auf Holz und Karton, Druckgraphiken und Zeichnungen, die ihre vielschichtige künstlerische Praxis verdeutlichen. Gezeigt werden farbintensive Landschaften mit zarten wie dramatischen Himmeln sowie Werke, in denen reale Orte kunsthistorische Bezüge eingehen. Die Basis bildet stets die Kombination aus fotografischen und zeichnerischen Studien vor der Natur, die sie analog wie digital weiterentwickelt. Ihre Bildsprache ist geprägt von der europäischen Kunstgeschichte und den Landschaften Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Spaniens und der Schweiz.
 
- Matterhorn - Acryl auf Holz
- Foto: Heike Negenborn/Repro: Sascha Zuhl
- hochgeladen von Cornelia Bauer
Heike Negenborn wurde 1964 in Bad Neuenahr geboren und lebt heute in Windesheim. Sie studierte Bildende Kunst in den USA und an der Kunsthochschule Mainz. Ausgestellt werden ihre Werke regelmäßig in Museen, Galerien und Kunstinstitutionen im In- und Ausland. Sie sind Teil bedeutender Sammlungen in Deutschland, Kanada, Japan und den USA. Sie wurde mehrfach geehrt, unter anderem mit dem Wilhelm-Morgner-Preis (2017), mit dem Pfalzpreis für Bildende Kunst (2018), mit einem Stipendium der Stiftung Kunstfonds Bonn (2021) sowie mit dem Kunstpreis der Ike und Berthold-Roland-Stiftung (2024).
Die Städtische Galerie öffnet Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 11 bis 18 Uhr. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.
 
                         
                         
                         
                        | Autor: Cornelia Bauer aus Speyer | |
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