Digitalbotschafter unterstützt Seniorenbeirat
Wo ältere Menschen den Umgang mit Smartphone, Tablet oder Laptop lernen

Senioren in der digitalen Welt | Foto: Steve Buissinne /Pixabay
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Dudenhofen. In einer zweitägigen Weiterbildung wurde der 76-jähriger Peter Liepner aus Dudenhofen zum Digitalbotschafter ausgebildet. In Rheinland-Pfalz gibt es bereits 178 Menschen, die dieses Ehrenamt ausüben. Sie begleiten ältere Menschen auf ihrem Weg in die digitale Welt und möchten vor allem diejenigen abholen, die noch komplett offline sind und große
Berührungsängste haben. Denn ohne die entsprechenden Erfahrungsräume wird es im Alter schwierig, mit den rasanten technischen Entwicklungen mitzuhalten - und gerade dann, wenn anderen Kontakte nur schwer zu pflegen sind, werden die neuen Kommunikationsformen umso wichtiger. Während der Ausbildung werden pädagogische Methoden - maßgeschneidert auf die ältere Generation - zum Vermitteln von digitalen Themen erlernt. 

Im Gespräch mit Peter Liepner

"Ich war schon mein ganzes Leben an Technik interessiert. Bin bei meinem Arbeitgeber mit der Computerisierung aufgewachsen. Habe von den Anfängen des Hollerithverfahrens über Siemens-Nixdorf, Microsoft und zum Schluss noch einige Jahre SAP, alle relevanten Dinge erfahren, die man für die rasch wachsende Computerwelt wissen muss", sagt der Industriekaufmann auf die Frage, wo seine Affinität zur digitalen Welt herkommt. Da liegt es natürlich nahe, dass man sich ein Ehrenamt in dem Bereich sucht:  "Ich wusste vor meinem Engagement beim Seniorenbeirat nicht, dass es die Funktion des Digitalbotschafters überhaupt gibt. Es gab ein Aufruf im Dudenhofener Amtsblatt, dass Personen gesucht werden, die sich mit dem Thema `Digital Treff` auseinandersetzen. Weil ich daran interessiert war, habe ich mich gemeldet und wurde akzeptiert. Da ich mich auch noch relativ gut bei Smartphone, Tablet und PC auskenne, wurde mir das Angebot unterbreitet, mich als Digitalbotschafter ausbilden zu lassen. Da habe ich nicht Nein gesagt. Es macht Spaß, Menschen zu helfen, die sich in diesem Bereich noch gar nicht oder nur sehr wenig auskennen." 
Die Ausbildung hat er gemeinsam mit 14 weiteren Personen aus dem gesamten Umkreis (Dudenhofen, Landau, Haßloch, Neustadt, Herxheim, Speyer) gemacht. "Von hervorragenden Fachleuten wird in einer Art Diskussion das ganze Feld von Interessen der Teilnehmer hinterfragt. Man lernt, wie man mit wissbegierigen älteren Menschen umgeht. Wie man sie ermuntert,  keine Angst zu haben vor der neuen digitalen Welt. Mutig zu sein und auf alle Fälle - das ist ganz wichtig - Vertrauen aufbauen", berichtet Liepner von seiner Ausbildung. 

Ein Digitalbotschafter hat keine wirtschaftlichen oder  finanziellen Interessen. "Wir veranstalten keinen Kurs, sondern bieten Hilfe an, die nicht unbedingt in die etablierten Profi-Geschäfte gehört. Menschen kommen zu uns - in Ausnahmefällen machen wir auch Hausbesuche -  um Fragen an uns zu stellen. Etwa: ´Wie richte ich mein neues Smartphone oder Iphone ein? Oder sie kommen mit ihrem Tablet und wollen Bilder vom Smartphone übertragen, da erklären wir ihnen, wie das geht.  Die Fragen sind vielfältig. Manchmal kommt auch jemand mit einem uralten Gerät, bei dem selbst wir dann passen müssen. Geben dann aber den Tipp, sich - wenn möglich - ein neues Gerät zuzulegen. Auch da kann man Tipps geben, welches Gerät für die Ansprüche, die eine Person hat, am besten geeignet ist", beschreibt Liepner seine vielfältigen Aufgaben.

Warum braucht Dudenhofen einen Digitalbotschafter?

"Wenn wir in Dudenhofen qualifizierte digitale Beratung für unsere Senioren anbieten wollen, müssen wir qualifizierte Personen dafür haben", fasst Reimund Gebhard vom Seniorenbeirat zusammen. "Die Digitalbotschafter sollen ältere Menschen begleiten auf ihrem Weg in die digitale Welt, damit sie den rasanten technischen Entwicklungen folgen können. Sie sollen den Senioren Mut machen, die digitalen Herausforderungen anzunehmen und für sich zu nutzen", so Gebhard weiter.
In Dudenhofen gibt es  im Bürgerhaus jeden zweiten und vierten Montag eines jeden Monats den "Digital-Treff 60+". Dort können interessierte Senioren den Digitalbotschafter Peter Liepner und den angehenden Digitalbotschafter Hans Peter Demsar treffen. Von 15 bis 17 Uhr beantworten die beiden Herren dort alle Fragen rund um Handy,  Smartphone, Tablet, PC, Software, Router, Internet, E-Mail und vieles mehr.
Allerdings sind diese Veranstaltungen aufgrund des neuen Corona-Lockdowns leider bis zum Jahresende erst einmal komplett ausgesetzt. Informationen zu den Digitalbotschaftern gibt es hier.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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