Ein Ort für die Ewigkeit - 86.000 Euro für soziale Zwecke

- Ralf Hechler, Joachim Felka, Marcus Klein sowie Maria und Werner Heinrich bei der obligatorischen Übergabe der Spendenschecks in Höhe von 86.000 Euro.
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Ramstein-Miesenbach. Wo einst die alte Pfarrkirche stand, ist in den vergangenen zwei Jahren ein besonderer Ort des Gedenkens, der Nächstenliebe und der Geschichte entstanden: das Kolumbarium auf dem Schulhügel.
Im April 2023 wurde das neue Urnengrabhaus feierlich eingeweiht und an die Stadt übergeben. Errichtet wurde es vom engagierten Ehepaar Maria und Werner Heinrich – ganz nach den historischen Vorlagen der einstigen Ramsteiner Kirche.
Die Geschichte dieses Ortes reicht weit zurück: Schon im Jahr 1215 erhielt Reinhard von Lautern das Patronatsrecht für die damalige Kirche – bestätigt von keinem Geringeren als Friedrich II., König aus dem Hause der Staufer. Heute steht an dieser geschichtsträchtigen Stelle das moderne Kolumbarium – ein würdevoller Ort für die letzte Ruhe, aber auch für lebendige Erinnerungen und gelebtes soziales Engagement.
Zeichen der Verbundenheit
„Seit Jahrhunderten werden hier Menschen bestattet. Diesen Ort wollten wir wiederbeleben – als Zeichen der Verbundenheit mit unserer Stadt und ihrer Geschichte“, erklärt Werner Heinrich, der viele Jahre als Arzt in der Region tätig war. Gemeinsam mit seiner Frau Maria gründete er die Stiftung Kolumbarium Urnenkirche, die nicht nur das Projekt ins Leben rief, sondern sich auch weiterhin für die Gemeinschaft einsetzt.
Denn der Erwerb eines Urnenplatzes hat einen doppelten Sinn: Zum einen schafft er einen würdevollen Ort der Bestattung, zum anderen fließt ein großer Teil der Einnahmen in gemeinnützige Projekte – etwa zur Unterstützung örtlicher Kindergärten, Kitas und kirchlicher Einrichtungen. Bereits 2023 war das Interesse der Bürger groß, 2024 stieg die Nachfrage weiter. Eine Doppelanwartschaft kostet 2.500 Euro; für Wunschplätze fällt ein Aufpreis von 250 Euro an.
86.000 Euro für soziale Zwecke
So kamen im vergangenen Jahr beeindruckende 106.750 Euro zusammen. 20 Prozent davon werden für den laufenden Unterhalt des Kolumbariums zurückgelegt – der verbleibende Betrag von 86.000 Euro wurde kürzlich im Rahmen einer Feierstunde übergeben. Mit dabei: Bürgermeister Ralf Hechler, sein Erster Beigeordneter Joachim Felka sowie der Landtagsabgeordnete Marcus Klein.Den größten Einzelbetrag in Höhe von 63.000 Euro erhielt die Bürgerstiftung Bündnis für Familie der Verbandsgemeinde, die unter anderem das Mehrgenerationenhaus unterstützt.
„Das Kolumbarium ist weit mehr als ein Bestattungsort – es ist ein lebendiger Teil unserer Stadtgeschichte“, betonte Bürgermeister Hechler in seiner Ansprache. Der Weg zur Realisierung sei lang gewesen. Bereits 2017 hatte der Stadtrat die ersten Planungen gebilligt. Doch bis zum Baubeginn mussten viele Hürden überwunden werden – nicht zuletzt, um die Zustimmung und Akzeptanz in der Bürgerschaft zu gewinnen. Mit großem Einsatz der Familie Heinrich und in enger Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauamt, den damaligen Bauamtsleitern Klaus Schäfer und Hans Torner sowie zahlreichen Firmen, Institutionen und engagierten Bürgern konnte das ambitionierte Projekt schließlich im Februar 2021 starten. Gut zwei Jahre später war der Bau vollendet – ein Ort der Stille, des Gedenkens und der Würde.
Heute gilt das Kolumbarium nicht nur als architektonisches Highlight, sondern auch als Symbol für mitmenschliches Handeln. Es ist ein Ort, an dem Geschichte, Glaube und Gemeinschaft auf besondere Weise miteinander verschmelzen. Das Gebäude bietet aktuell Platz für 655 Urnengräber. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, auf einer bereits vorbereiteten Empore bei Bedarf weitere 1.000 Grabstellen zu schaffen.
Neuer Park in Planung
Auch das angrenzende Friedhofsgelände soll in Zukunft aufgewertet werden. Geplant ist, es in eine parkähnliche Anlage umzuwandeln, die Raum für Begegnung und Besinnung bietet. Bürgermeister Hechler und Stadtplaner Stefan Felka erklärten, dass für dieses Vorhaben spezielle Fördermittel genutzt werden können. Der Stadtrat hat bereits seine grundsätzliche Zustimmung signalisiert. Vor der Umsetzung ist jedoch noch eine fachliche Begutachtung durch die Landesarchäologie erforderlich. Im Fokus stehen dabei die historische Friedhofsmauer und die traditionsreiche Ave-Maria-Grotte – beides Bestandteile des geschichtlich bedeutsamen Areals.






Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
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