Wohngemeinschaft „Wohnleben“
Solange wie möglich selbstbestimmt leben

WG-Sprecher Andreas Ballbach (links) und Hermann Schulze, Vorsitzender des AWO Stadtkreisverbandes Pirmasens   | Foto: Frank Schäfer
  • WG-Sprecher Andreas Ballbach (links) und Hermann Schulze, Vorsitzender des AWO Stadtkreisverbandes Pirmasens
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Pirmasens. Älter, hilfs- und pflegebedürftig und auf sich gestellt, das muss nicht immer den Umzug in ein Pflegeheim bedeuten. In Pirmasens gibt es die selbstverwaltete Wohngemeinschaft „Wohnleben“ am Berliner Ring 88. Hier haben sich Menschen mit Beeinträchtigung zusammengefunden, die noch nicht in einem Pflegeheim leben möchten. Gemeinsam leben sie eine zukunftsweisende Möglichkeit für ein selbstbestimmtes Leben.
Die Wohngemeinschaft feiert im April ihr zehnjähriges Bestehen und hatte zu diesem Anlass am 11. April zu einer kleinen Jubiläumsfeier eingeladen. Hermann Schulze, Vorsitzender des AWO Stadtkreisverbandes Pirmasens richtete den Blick zurück auf die Entstehung des Wohnprojekts und berichtete, dass aufgrund der Tatsache, dass vier Bewohner verstorben sind, das Wohnprojekt im vergangenen Jahr sogar kurz vor dem Aus stand. Doch mittlerweile sei das „Wohnleben“ wieder in ruhigem Fahrwasser.
„Wir sind eine lustige Gruppe, die eisern zusammenhält“, so Sprecher Andreas Ballbach. Als ein „Best-practice-Beispiel“ für die Region und darüber hinaus bezeichnete Bauhilfe-Geschäftsführer Ralph Stegner das Wohnprojekt und Stephanie Mansmann von der Landesberatungsstelle Neues Wohnen sieht in „Wohnleben“ eine „Wohnform für die Zukunft“. Musikalisch begleitet wurde die Feier von Steffen Schmitt und Nils Jungknecht.
Angeregt von Mitarbeitern der AWO Betreuungsvereine Pirmasens und Südwestpfalz wurde das Wohnprojekt zwischen 2012 und 2014 konzipiert. Seitens der Bauhilfe Pirmasens wurde auch mit finanzieller Hilfe des Landes Rheinland-Pfalz das Erdgeschoss im Wohngebäude Berliner Ring 88 für diese Wohngemeinschaft komplett und bedarfsgerecht umgebaut und an die WG-Bewohner vermietet. Der AWO-Stadtkreisverband Pirmasens unterstützt und stellt von Anfang an die Assistenzkräfte für die Wohngemeinschaft. So hat die AWO Pirmasens aus Spenden und Eigenmitteln zur Gründung der WG die komplette Ausstattung der Gemeinschaftsräume, wie Küche mit allen technischen Geräten, Tischen, Stühlen, die Wohnzimmerausstattung sowie Waschmaschine und Trockner finanziert.
Die Wohngemeinschaft bietet die Möglichkeit, in einer gemeinsamen Wohnung auch bei erhöhtem Pflegebedarf bis ins hohe Alter selbstbestimmt zu leben. Die 370 Quadratmeter große Wohnung liegt gut erreichbar im Erdgeschoss des Gebäudes und verfügt über sieben geräumige und barrierefreie Zimmer mit Dusche und WC. Darüber hinaus stehen den Bewohnern großzügige und ebenfalls komplett barrierefreie Gemeinschaftsräume zur freien Verfügung. Zurzeit wohnen hier zwei Frauen und fünf Männer im Alter zwischen 47 und 67 Jahren.
Die Wohngemeinschaft verwaltet sich selbst mit regelmäßigen Bewohnerversammlungen und entscheidet auch über Art und Umfang des Betreuungsangebots, das vom Kooperationspartner Arbeiterwohlfahrt (AWO), Stadtkreisverband Pirmasens bereitgestellt wird. Drei Assistenzkräfte versorgen die Bewohner an sieben Tagen in der Woche. Neben der Zubereitung von Mahlzeiten, dem Einkauf und der hauswirtschaftlichen Versorgung steht die gemeinsame Freizeitgestaltung im Mittelpunkt. Dazu gehören Spiele-Nachmittage, Gedächtnistraining, Basteln, Ausflüge und vieles mehr. Die individuell erforderlichen Pflegeleistungen werden von ambulanten Pflegediensten erbracht.
Wer sich für die Wohngemeinschaft interessiert, kann sich telefonisch unter 0176 80593756 informieren, anmelden und vorbeischauen. Aufgrund des sehr engen Finanzrahmens freut sich die Wohngemeinschaft auch, wenn über die AWO Geldspenden für das Wohnprojekt eingehen.red/fsc

Bankverbindung:
AWO Pirmasens
DE44 5425 0010 0000 0876 19

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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