Lichtblicke in der Horebstadt – Abschied von der Kaufhalle
Mit Kunst Corona-Frust in 2020 etwas gelindert

„Geometrie der Körper“ war die Ausstellung des Kunstvereins im „Kopp“ betitelt. Unser Bild zeigt eine Skulptur von Achim Ribbeck.  Foto: Kling-Kimmle
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  • „Geometrie der Körper“ war die Ausstellung des Kunstvereins im „Kopp“ betitelt. Unser Bild zeigt eine Skulptur von Achim Ribbeck. Foto: Kling-Kimmle
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Pirmasens. 2020: Alles Corona – oder was? Zwar hatte (und hat noch) der kleine Bösewicht das Geschehen seit März im Griff, trotzdem gab es so manchen Lichtblick in der Horebstadt. Insbesondere in kultureller Hinsicht beeindruckten viele tolle Initiativen.

von Andrea Katharina Kling-Kimmle

„Souvenir aus Ischgl: Coronavirus angekommen“ titelte das Wochenblatt am 18. März, als der erste Fall im Landkreis bekannt wurde. Angesichts des bundesweiten Lockdowns vor Ostern wurde das öffentliche Leben für sechs Wochen total heruntergefahren. Nichts ging mehr. Alle Freizeitaktivitäten waren untersagt, Geschäfte geschlossen, Veranstaltungen gecancelt. Dazu zählte auch die Outdoor-Messe „LebensArt“ im Strecktalpark. Doch der Veranstalter, die AgenturHaus GmbH aus Lübeck, wagte im Juli einen zweiten Anlauf – mit Erfolg. Zwar mussten die Corona-Regeln eingehalten werden, trotzdem zogen Aussteller und Veranstalter eine positive Resonanz. Im Wochenblatt vom 8. Juli war zu lesen: „LebensArt begeistert trotz ’Maultäschle’: Messe (mit Maskenpflicht) gefällt Besuchern“.
Harte Zeiten für Einzelhändler. Alle Großveranstaltungen und verkaufsoffenen Sonntage waren gestrichen worden. Damit fehlten die Magneten, die Kunden in die City ziehen. Pirmasens Marketing war es im Juli und August trotzdem gelungen, etwas für die Belebung der Fußgängerzone zu tun. „Sommer in der Stadt“ waren die drei Straßenmusik-Konzerte mit Künstlern der Region überschrieben. Formationen wie „Fingafood“ mit Michael Bixler und Richard Englschall, „Three of Us“ mit Klaus Reiter, Steffi Empel und Albert Koch oder auch „Hill of Tara“ begeisterte die zahlreichen Passanten, die Urlaubs-Feeling in den Straßencafés bei Prosecco und beschwingter Musik genossen.
Auch Sonja Mäß vom städtischen Kulturamt war nicht untätig, nachdem im Frühjahr eine Vielzahl an hochwertigen Veranstaltungen in der Festhalle nicht stattfinden durften. Gemeinsam mit Uwe Hauser von der Tourist-Information präsentierte sie vom 20. bis 23. August auf dem Joseph-Krekeler-Platz vor der prächtigen Fassade der „Alten Post“ ein Open-Air-„Sommerintermezzo“. Das Programm gestalteten „The Gentle Jackets“, die „Split Point Group“, Madeleine Giese, Albert Koch und Rainer Furch sowie „The OhOhOhs“ und „Little Giftshop“.
„Geometrie der Körper“ hieß die Herbstausstellung von „kunst & kultur“ im Oktober in der ehemaligen Kopp’schen Schuhfabrik. Initiiert von Vorstandsmitglied Matthias Strugalla zeigten die drei Bildhauer Achim Ribbeck, Martin Schöneich und Stephan Müller ihre Werke. Eine Veranstaltung, die gut ankam. Denn es habe sich gezeigt, so Strugalla, dass gerade in Krisenzeiten das Bedürfnis „Kunst zu sehen“ enorm groß ist.
Highlight im Kulturforum „Alte Post“ war im Corona-Jahr 2020 die Ausstellung „Gemeinsam – 30 Jahre Deutsche Einheit – 30 Jahre OSTKREUZ–Agentur der Fotografen“ im September und Oktober. Gezeigt wurden bedeutende Fotoserien aus der Zeit vor und nach 1990, dem Jahr der Deutschen Wiedervereinigung.
Noch ein Ereignis bewegte die Gemüter der Pirmasenser: Der Abriss der ehemaligen Kaufhalle an der Ecke Schlossstraße/Höfelsgasse. Jahre lang war der einstige Shopping-Tempel ein Schandfleck. Doch als das Schicksal des heruntergekommenen Gebäudetrakts besiegelt war, kamen so manchem die Tränen. Momentan gleicht die Kaufhalle einer bombengeschädigten Ruine, da wetterbedingt die Arbeiten ruhen. Doch im Frühjahr soll endlich Platz gemacht werden für ein „Schuhstadt-Center“. Eine Kombination aus Verkaufsflächen und barrierefreien Wohnungen.
Ein tragisches Unglück überschattete im November die Horebstadt: Der Brand eines Wohnhauses im Winzler Viertel forderte zwei Todesopfer. Die 5 und 7 Jahre alten Mädchen waren Schwestern, für die jede Hilfe zu spät kam. Ihre Familie war zunächst obdachlos. Dank Spenden konnte aber die große Not gelindert werden.
Ursache des Feuers, so die Polizei, sei ein technischer Defekt in einem Verteilerkasten gewesen.ak

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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