Aktionswoche
Alkohol schadet nicht nur dem Trinker

Zu der Aktionswoche gehörte unter anderem auch eine Podiumsdiskussion. Von links: Matthias Bosslet (Oberarzt Psychiatrie Städtisches Krankenhaus Pirmasens), Larissa Sawatzky (Fachstelle Sucht der Diakonie Pirmasens), Jan Lechtenfeld (Die Johanniter Pirmasens), Anette Schilling (Landesstelle Sucht Speyer), Norbert und Claus (zwei Betroffene), Eike Schild (Projekt „Contra Häusliche Gewalt“ Zweibrücken/Pirmasens), Dennis Petry (Polizeioberkommissar Polizeiinspektion Pirmasens)   | Foto: red
  • Zu der Aktionswoche gehörte unter anderem auch eine Podiumsdiskussion. Von links: Matthias Bosslet (Oberarzt Psychiatrie Städtisches Krankenhaus Pirmasens), Larissa Sawatzky (Fachstelle Sucht der Diakonie Pirmasens), Jan Lechtenfeld (Die Johanniter Pirmasens), Anette Schilling (Landesstelle Sucht Speyer), Norbert und Claus (zwei Betroffene), Eike Schild (Projekt „Contra Häusliche Gewalt“ Zweibrücken/Pirmasens), Dennis Petry (Polizeioberkommissar Polizeiinspektion Pirmasens)
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Pirmasens. „Wem schadet Dein Drink?“, unter diesem Motto stand die diesjährige bundesweite Aktionswoche Alkohol, die in Pirmasens mit der Abschlussveranstaltung am 13. Juni Donnerstag endete. Der Regionale Arbeitskreis Suchtprävention hatte von Montag bis Donnerstag insgesamt fünf Aktionen, darunter drei öffentliche Veranstaltungen, durchgeführt.
Die Woche startete mit einem Jugendkino im IB-Jugendhaus ONE Pirmasens. Im Film „Zoey“ konnten junge Menschen das Schicksal der 14-jährigen Zoey erleben, die versucht, ihrem alkoholkranken Vater näherzukommen und eine Zeit lang bei diesem lebt. Neben Popcorn und alkoholfreien Cocktails konnten sich die Jugendlichen unter Anleitung über das Leben von Zoey und deren sozialen Beziehungen austauschen.
Dienstags waren alle Interessierte zu „Alkoholfrei Sport genießen“ am Wedebrunnen eingeladen. Der Titel steht für eine seit Jahren laufende Präventionskampagne, die sich an Sportvereine richtet.
Im Städtischen Krankenhaus Pirmasens informierten der Förderverein Patientenforum in Zusammenarbeit mit Betroffenen der „Anonymen Alkoholiker“ Schüler zu den Auswirkungen von Alkohol. Dabei gelang es den Rednern anhand ihrer Lebensgeschichte bei den Zuhörern Betroffenheit zu erzeugen. Neben dieser geschlossenen Veranstaltung führte die städtische Jugend- und Drogenberatung in der Käthe-Dassler-Realschule Plus auf dem Kirchberg den Workshop „Tom & Lisa“ durch. Die Schüler lernten dabei nicht nur viel über Jugendschutz und Risiken, sondern übten auch, was sie selbst tun können, wenn bei einer Party zu viel getrunken wird.
Für den Regionalen Arbeitskreis war der Abschluss im Theo-Schaller-Saal der Höhepunkt der Veranstaltungsreihe. Auf einem „Markt der Möglichkeiten“ konnten sich die Besucher über verschiedene regionale Hilfsangebote informieren. Nach einem Grußwort des Oberbürgermeisters Markus Zwick referierte Rebecca Rauch von der Fachstelle Sucht aus dem Haus der Diakonie über den hohen Konsum von Alkohol in Deutschland. Bildhaft konnte sie zeigen, dass jeder erwachsene Bundesbürger mit 120 Litern im Jahr eine Badewanne voll alkoholischer Getränke zu sich nimmt. Die Auswirkungen eines solchen Trinkens konnten die Zuschauer dann im Theaterstück „Zeit der Reiher“ von und mit Wilfried Wissmann betrachten. Der Schauspieler überzeugte in diesem Ein-Personen-Stück mit seiner Bühnenpräsenz.
Nach einer Pause, die zum Besuch an den Marktständen einlud, versammelten sich sieben lokale Experten um die Moderatorin Anette Schilling von der Landesstelle Sucht Speyer.
Neben zwei Betroffenen repräsentierten Vertreter des Städtischen Krankenhaus Pirmasens, der Fachstelle Sucht, der Jugendhilfe der Johanniter, des Projekts „Contra Häusliche Gewalt“ und der Polizeiinspektion Pirmasens die Schwerpunktthemen der Aktionswoche. Der Moderatorin gelang es durch sensibles und geschicktes Fragen, die Auswirkungen von Alkohol auf Dritte in der Familie, am Arbeitsplatz oder im Straßenverkehr zu beleuchten. Die Betroffenen räumten ein, ständig im betrunkenen Zustand am Straßenverkehr teilgenommen und dabei auch andere gefährdet zu haben. In der Diskussion kristallisierte sich dann heraus, dass die Familienangehörigen eine große Last zu tragen haben. Häufig wäre es für sie notwendig, sich vom alkoholkranken Familienmitglied abzugrenzen. Aber gerade für Kinder suchtkranker Eltern, die selbst ein erhöhtes Risiko für eine Suchterkrankung haben, sei dies schwierig. Sie benötigen eine bedürfnisorientierte Erziehung, um zu lernen, wie sie mit unangenehmen Gefühlen wie Aggressionen umgehen können.

Hintergrund

Im Regionalen Arbeitskreis (RAK) Suchtprävention arbeiten Dienste und Einrichtungen zusammen, um das gesunde Aufwachsen junger Menschen zu fördern und notwendige Hilfen früh in die Wege leiten zu können. Mitglieder sind neben den lokalen Suchtberatungsstellen und den kommunalen Schulsozialarbeitern, das Städtische Krankenhaus Pirmasens mit dem Patientenforum, das IB-Jugendhaus ONE, die Jugendhilfe der Johanniter Regionalverband Westpfalz sowie weitere Interessierte.
Die Koordination obliegt Johanna Bittes, Jugend und Drogenberatung der Stadt Pirmasens (Klosterstraße 9a, 66953 Pirmasens, Telefon: 06331 1489118). fsc/red

Autor:

Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens

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