Interview: Organist Gero Kaleschke und die Steinmeyer-Orgel in Neustadt
Neustadt. Für manche ist es die schönste und interessante Baustelle Neustadts. Freunde der Orgelkunst indes freuen sich vor allem über den im wahrsten Sinne des Wortes „frischen Wind“, der demnächst von der Empore der Martin-Luther-Kirche wehen wird: Nach 26 Jahren werden die über 3.000 Pfeifen der Steinmeyer-Orgel seit September einer gründlichen und längst überfälligen Reinigung unterzogen.
Von Markus Pacher
Über 1.000 Arbeitsstunden haben der Orgelbauer Helmut und sein Mitstreiter Thomas Uhl Team bislang in dieses pfalzweit einmalige Projekt gesteckt - und dabei manche Überraschung erlebt.
Vogelnest in der Orgelpfeife
In einer der großen Orgelpfeifen hat es sich eine Vogelfamilie gemütlich gemacht.
Angefangen mit dem Vogelnest in einer der großen Prinzipalpfeifen, die momentan verstreut mit ihren zahlreichen kleineren Geschwistern auf dem Boden und den Kirchenbänken aufbewahrt sind und ungeduldig darauf warten, wieder ihren Platz auf der Empore einnehmen zu dürfen. So erinnert der Innenraum der Martin-Luther-Kirche dieser Tage eher an eine Raketenbasis, denn an ein Gotteshaus.
„Bis Weihnachten soll der erste Teil der aufwändigen Säuberungsaktion abgeschlossen sein, im nächsten Jahr ist dann das Rückpositiv dran“, informiert Helmut Marx. In der Orgelszene gilt er als Spezialist für Steinmeyer-Orgeln, denn immerhin legt der aus Bayern angereiste Orgelbauer über 40 Jahre Berufserfahrung beim Traditionsunternehmen „Steinmeyer“ in die Waagschale. Für den Orgelsachverständigen Gero Kaleschke, der seit dem Einbau der Orgel im Jahre 1966 als Organist an der Martin-Luther-Kirche wirkt, gibt es keinen besseren Mann für diesen Job: „Helmut Marx kennt die Steinmeyer-Orgel wie seine Westentasche“, betont der leidenschaftliche Vollblutmusiker. Als längst überfällig erwies sich die Reinigung der Orgel, die seit ihrer umfassenden Erweiterung und Restaurierung vor 26 Jahren nicht mehr vom Staub der Zeit befreit wurde. Und der konnte sich nicht nur sehen, sondern auch hören lassen - Staub dämpft den Klang, betont Kaleschke.
Königin der Instrumente soll wieder königlich klingen
Damit die Königin der Instrumente auch wieder königlich klingt, dafür sorgt Helmut Marx, der sich mittlerweile selbstständig gemacht hat und ein kleines Unternehmen in Hainsfarth in Oettingen (Bayern) führt, seitdem durch die deutsche Orgellandschaft tingelt und sich einen guten Ruf als Experte für die Wartung von Steinmeyer-Instrumenten erworben hat. Und es ist nicht allein der mehrere Zentimeter dicke Staub, der Arbeit und Kopfzerbrechen verursacht. Darüber hinaus müssen die Windbälge neu beledert und der Zugapparat überholt werden, der abgenutzte Filz erneuert werden. Manchmal bedarf es der Zuhilfenahme eines Spezialunternehmens, um unvorhergesehene Schäden zu beheben. Wie im Fall der defekten tiefen C-Pfeife vom Prinzipal-Register, deren Restaurierung das Orgelpfeifen-Unternehmen „Mittermeier & Söhne“ aus Sinsheim übernimmt.
„So stolz wir auf unsere Orgel auch sind, es ist die drittgrößte in einer evangelischen Kirche in der Pfalz und Saarpfalz, so eine Aktion verursacht leider auch immense Kosten. Rund 95.000 Euro müssen dafür aufgewendet werden. 20.000 Euro Zuschuss erhalten wir von der Landeskirche, den Rest müssen wir aufbringen“, informiert Pfarrer Frank Schuster und bittet um Spenden.
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