Große Anteilnahme trotz Corona
Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e. V. und Stadt gedenken der Opfer vom 22. Oktober 1940

Bürgermeister Ingo Rothlinshöfer am "Gurs- Schild" | Foto: Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e. V.
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  • Bürgermeister Ingo Rothlinshöfer am "Gurs- Schild"
  • Foto: Gedenkstätte für NS-Opfer in Neustadt e. V.
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Unter großer Anteilnahme der Neustadter Bürgerinnen und Bürger fanden am vergangenen Donnerstag, dem 22.10.2020 zwei Gedenkveranstaltungen in Neustadt statt. Die erste war eine feierliche Kranzniederlegung am „Gurs- 1319 km“ -Schild in der Nähe des Saalbaus. 50 aufgestapelte Koffer erinnerten symbolisch an die 50 Neustadter Opfer der ersten großen Deportation vor 80 Jahren. Diese von den damaligen Gauleitern Bürckel und Wagner organisierten Deportationen bildeten den Anfang der weiteren Verschleppung vieler Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa während der NS-Zeit. Die Namen der Neustadter Opfer wurden von einer Schülerin und einem Schüler des Käthe-Kollwitz- Gymnasiums verlesen, um ihr Schicksal wieder in die Öffentlichkeit, die Sichtbarkeit, zurückzuholen.
Am Abend fand, in einer nach Coronaverordnung ausgebuchten Martin-Luther-Kirche eine weitere Gedenkfeier statt. Eröffnet wurde diese durch den OB Marc Weigel. Ihm folgte mit einem Grußwort die Oberkirchenrätin der Evangelischen Landeskirche Dorothee Wüst. Zusätzlich bot der Historiker Roland Paul einen Einblick in seine neuesten Forschungsergebnisse bezüglich der Gurs-Deportationen und der Schicksale der damaligen Opfer. Im Rahmen der Veranstaltung wurde zudem der neue Kurzfilm „1319 KM – Gurs- gestern und heute“ des Filmemachers Martin Mannweiler gezeigt. Um eine Brücke zwischen dem gestern und heute zu schlagen wurden auch am Abend die Namen der Neustadter Opfer durch eine Schülerin und einen Schüler des KKG verlesen. Zudem wurden für sie Kerzen am Altar der Kirche aufgestellt.
Besonders eindrucksvoll war der Moment als das Kaddish, das jüdische Totengebet durch den Kantor der jüdischen Kultusgemeinde, Slava Nechitajlo, verlesen wurde.
Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch das Duo Rebecca Rust am Cello und Friedrich Edelmann am Fagott. Beide Veranstaltungen waren gelungene Kooperationen zwischen dem Verein für NS-Opfer in Neustadt e. V und der Stadt Neustadt.

Autor:

Alice Fuß aus Neustadt/Weinstraße

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