Höllenberg-Tour bei Spirkelbach
Höllisch schöne Felskulissen

Foto: Markus Pacher
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Wandertipp.Zugegeben: Die Bezeichnung „Höllenberg-Tour“ klingt irgendwie nach höllischer Anstrengung. Wanderer, die sich an diese herrliche Rundwanderung zwischen Spirkelbach und Lug heranwagen, werden eines Besseren belehrt: Abgesehen von ein paar knackigen kurzen Anstiegen verläuft die Exkursion in die sagenhafte Welt der Wasgauer Felstürme vor allem auf dem Rücken des Höllenbergs. Und der ist lang und eben und bietet, wie bei Kammwanderungen so üblich, zahllose fantastische Aussichten und exponierte Picknickgelegenheiten.

Von Markus Pacher

Wer den Friedrichsfelsen noch nie in seinem Leben gesehen haben sollte, hat wirklich etwas verpasst. Uns stockt der Atem, als wir aus dem Baumdickicht heraustreten und wie aus heiterem Himmel vor uns ein gigantischer Felsturm auftaucht, wie man ihn in einer solchen Größenordnung und Exponiertheit im Pfälzerwald selten vorfindet. Die Einheimischen nennen ihn liebevoll „Luger Fritz“ und in der Kletterszene zählt er mit seiner stolzen Höhe von 60 Metern zu den spannendsten Sandsteinmassiven im Pfälzerwald. Berühmt und berüchtigt ist seine markanten Abseilstelle in Form einer weit hervorragenden Felsnase. „Normale“ Wanderer, wie wir es sind, staunen einfach nur und genießen das Eigernordwand-Feeling aus sicherer Entfernung vom gut gesicherten umzäunten Felsplateau des unmittelbar gegenüberliegenden Nachbargipfels.

"Luger Fritz" erstmals 1907 erstiegen

Übrigens: 1907 stand der erste Mensch auf der Spitze des Friedrichsfelsens. Zusammen mit Freunden bezwang Ernst Schlemmer mit einem Seilüberwurf vom besagten Nachbarmassiv aus den Gipfel. Die erste reguläre Besteigung über die Ostwand gelang vier Jahre später Friedrich „Fritz“ Mann ohne „unerlaubte“ Hilfsmittel. Daher auch der Spitzname „Luger Fritz“.
Vor dem Erreichen des Friedrichsfelsen sind wir schon an einigen Felsschmankerln vorbeigeschlendert, haben die herrlichen Panoramablicke genossen und ein ums andere Mal auf den Bänken geruht und die Seele baumeln lassen.
Start- und Zielpunkt unseres kleinen dreistündigen Abenteuers ist der Parkplatz am Friedhof in Spirkelbach. Eines vorweg: Die Tour verläuft größtenteils auf schmalen Pfaden und ist als Familientour nur bedingt zu empfehlen. Auf dem Weg trafen wir eine völlig entkräftete junge Mutter mit Kinderwagen und drei Hunden …

Kleiner und Großer Ferkelstein

Sein Name mag es vielleicht nahelegen, aber „sauanstrengend“ ist der Aufstieg zum Kleinen Ferkelstein gerade nicht. Auf zwei Kilometer verteilen sich mehrere Anstiege und mit seinem weitaus imposanteren großen Bruder, dem Großen Ferkelstein, sind wir am vorläufigen Höhepunkt unserer Tour angelangt. Vom seinem Plateau aus wirkt das 43 Meter hohe riesige Bundsandsteinmassiv noch relativ harmlos, aber wenn wir von seinem Dach einen schmalen Pfad heruntersteigen und von unten die riesige glatt geschliffene Felswand heraufschauen, dann schlägt das Bergsteigerherz höher und wir wähnen uns irgendwo in den Alpen.

Herrliche Panoramablicke

Vom Großen Ferkelstein, der nördlichsten Spitze unser Höhenwanderung, laufen wir vorbei an weiteren interessanten Felsformationen und einer Gleitschirm-Abflugrampe über den Höllenberg-Kamm zum Klingenkopf, dem mit 455 Metern höhe höchsten Punkt der Tour. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf Lug. Wenig später erreichen wir unseren eingangs erwähnten „Luger Fritz“, und widmen ihm, weil er so schön ist, eine ausgiebige Fotosession. Unsere nächste Rast legen wir wenige Minuten später am Höllenfelsen ein, ein gleichfalls beliebter Kletterberg.
Jetzt sind wir fast am Ende der Tour angelangt und es geht nur noch abwärts in nördlicher Richtung zurück nach Spirkelbach, wieder gespickt von wunderbaren Ausblicken auf den Pfälzerwald.

Eckdaten

Rundwanderung: Sprieklbach – Ferkelsteine - Höllenberg-Kamm – Klingenkopf – Friedrichsfelsen – Ochsenborn-Quelle -Spirkelbach

8 Kilometer, 3 Stunden, 360 Höhenmeter im Auf- und Abstieg
Start und Ziel: Parkplatz am Friedhof in Spirkelbach

Einkehr

In den Nachbargemeinden Darstein, Hauenstein, Schwanheim und Wilgartswiesen. Für unterwegs sollte man Rucksackverpflegung mitnehmen.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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