Eulen Ludwigshafen stehen vor Herausforderungen
Eine eingeschworene Truppe

Die Eulen-Neulinge präsentieren das neue Trikot, daneben freut sich Trainer Ben Matschke, dass es wieder los geht. | Foto: bas
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  • Die Eulen-Neulinge präsentieren das neue Trikot, daneben freut sich Trainer Ben Matschke, dass es wieder los geht.
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Von Kim Rileit

Ludwigshafen. Der Handball-Bundesligist Eulen Ludwigshafen ist im vierten Jahr in Folge erstklassig. Vier Mannschaften hinter sich zu lassen ist das erklärte Ziel in der nächsten Spielzeit. Am Dienstag, 4. August, stellten die Eulen ihre fünf Neuzugänge vor. Doch der Fokus lag auch auf der ungewissen Zukunft des Vereins.

„Wir erleben gerade die schwierigste Situation in der Geschichte der Eulen“, stellte Geschäftsführerin Lisa Heßler zu Beginn der Pressekonferenz fest. Zur Zeit arbeite man an einem Hygienekonzept, um für den Saisonstart im Oktober Fans in der Halle zu haben „Am liebsten würde ich alle mit in die Halle nehmen“, sagte Heßler. Ein Wunschtraum, das weiß auch die Geschäftsführerin. Letztendlich liegt die Entscheidung nicht bei der Geschäftsführung, sondern in den Händen der zuständigen Behörden. Die Eulen sind in engem Austausch mit allen Beteiligten. „Die Situation ändert sich täglich“, erklärte Julia Ost, verantwortlich für die Heimspielorganisation. Man gehe aktuell davon aus, dass Spiele vor Publikum nur möglich sind, wenn Personen außerhalb der Platte eine Maske tragen. Auch wird es aller Voraussicht nach ein modulares System geben, welches sich nach dem lokalen Pandemiegeschehen richtet. Da die Eulen aktuell fast 1.000 Dauerkarten und und VIP-Tickets verkauft haben, könnte selbst bei einer Auslastung von einem Drittel nicht alle Kartenbesitzer in die Halle. „Ich will diese Entscheidung nicht treffen, deshalb suchen wir nach Lösungen und werden diese transparent kommunizieren“, kündigte Heßler an.

Neben dem Hygienekonzept sind auch die finanziellen Folgen für die Eulen nicht außer Acht zu lassen: „Wir konnten durch große Solidarität unserer Fans, Mitarbeiter, Spieler und Partner eine zufriedenstellende Bilanz erreichen. Doch die ausfallenden Einnahmen und zusätzlichen Ausgaben sind keine gute Kombination“, so Heßler. So müsse die Mannschaft im Spielbetrieb wöchentlich getestet werden. „So kommen nur durch die Tests schnell sechsstellige Beträge zusammen“, so Heßler. Trotz der großen Ungewissheit sei nun Geduld gefragt. Ungewiss ist auch die Situation rund um die Friedrich-Ebert-Halle, die Spielstätte der Eulen. Dort befindet sich aktuell noch eine Coronaambulanz. Diese soll zwar bis zum Saisonstart im Oktober abgebaut sein, doch im Falle einer zweiten Welle und der Sperrung der Halle fehlen im Moment Alternativen, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.

Am 1. Oktober soll die 20 Mannschaften starke Bundesliga starten. Lisa Heßler hofft, dass dann auch mit Publikum gespielt werden kann. Sie rechnet noch im August mit dem Spielplan. Das bestehende Hygienekonzept kann sich täglich ändern. So sind viele Fragen offen – klar sind nur die Ziele: Die Eulen soll es auch im nächsten Jahr noch geben.

Dafür schuften Ben Matschke und sein Team hart: „Durch die vergleichsweise lange Vorbereitungszeit liegt der Fokus aktuell noch auf Athletik und Physis - die Jungs sind in einer sehr guten Verfassung“, erklärte Cheftrainer Ben Matschke. Diese werden sie auch benötigen, denn ab Oktober zählt nicht mehr das Torverhältnis, sondern der direkte Vergleich. „Dadurch werden die Vier-Punkte-Spiele immens wichtig“, kündigte Matschke an. Dafür soll Training der Druck erhöht werden. Die Spieler haben sich nach der Pressekonferenz auf den Weg nach Tirol, ins schweißtreibende Trainingslager nach Kitzbühel, begeben. Danach sind noch bis zu zehn Testspiele gegen Proficlubs geplant.

Solidarität und Identifikation

Das Eulen-Trikot für die Saison 2020/21 ist ein besonderes: Dank der Unterstützung von über 1.500 Fans ist das Motto „Wir stehn zusammen“ Programm. Die Namen der Fans stehen zusammen sowohl auf den roten Heim-, als auch auf den schwarzen Auswärtstrikots und zeigen den großen Schulterschluss zwischen Club, Team, Partnern und Fans in Zeiten großer Herausforderung.

Das mit dem neuen Ausrüster Hummel entworfene Trikot soll den Wert der Identifikation in den Vordergrund stellen. Kein Wunder also, dass das Team sofort begeistert vom neuen Dress war: „Mir gefällt es sehr gut, wie das neue Logo verarbeitet wurde und die Namen auf dem Rücken sind natürlich ein Highlight. Das zeigt, wie viele Leute auch in dieser schweren Zeit hinter uns stehen“, schwärmte Max Neuhaus. „Es ist schon beachtlich, wie viel Message ein Trikot übermitteln kann, und ich bin geneigt zu sagen, dass das diesjährige Trikot an Identifikation schwer zu überbieten ist. Fest steht, dass die diesjährigen Trikots prägend für eine Saison und Zeit sein werden, die uns lange in Erinnerung bleiben wird.“

Neuzugänge und Rückkehrer der Eulen

Die Neuzugänge der Eulen sind ein klares Zeichen für die regionale Identifikation des Clubs. Denn alle fünf Spieler haben eine Verbindung zur Region, sind im Umkreis von wenigen Kilometern aufgewachsen oder wohnhaft. Richtig neu ist ein „Alter“: Christian Klimek kehrt nach sechs Jahren zu den Eulen zurück. Der Kreisläufer spielte schon von 2008 bis 2014 in Ludwigshafen. „Da ist viel Emotion dabei. Ich bin wieder zuhause“, sagte der 30-Jährige, der zuletzt beim Bundesligisten TBV Lemgo-Lippe spielte. „Als die Situation in Lemgo klar war, war ich so frech und habe bei den Eulen angefragt“, gestand der Routinier. Klimek ist Feuer und Flamme für seine neue Aufgabe. Mit leuchtenden Augen kam er zum ersten Training. Trainer Ben Matschke sieht in dem Heimkehrer eine absolute Führungspersönlichkeit. Geschäftsführerin Lisa Heßler erwartet, dass der Routinier auch als emotionaler „Leader“ Lücken schließt, die durch den Abgang von Kai Dippe und Frederic Stüber entstanden sind. Klimek trägt traditionell die Nummer 69.

Mit der 28 unterwegs ist der 22-jährige Hendrik Wagner, der vom Drittligisten SG Leutershausen kam, letzte Runde schon mit Zweitspielrecht fünf Einsätze im Eulen-Dress hatte. „Er hat tolle Voraussetzungen und den besten Wurf“, erklärt Eulen-Chefcoach Ben Matschke mit Blick auf den Zwei-Meter-Mann. „Was mich sehr froh macht, ist, dass er in der Corona-Pause sieben Kilo zugelegt hat. Das sind keine Corona-Kilo, das ist Muskelmasse“, so Matschke. „Ich habe mir zuhause ein Fitnessstudio gebaut, in dem teilweise meine gesamte Familie gemeinsam trainierte. Jetzt freue ich mich riesig auf die Bundesliga, auf die Spiele mit den Fans“, so Wagner, der im linken Rückraum daheim ist.

Seit Januar bei den Eulen ist Yessine Meddeb (20). Der Linkshänder, zukünftig mit der Nummer 35 im rechten Rückraum am Ball, kam von den Rhein-Neckar Löwen II. „Die Chance, die ich jetzt bei den Eulen bekomme, bietet sich mir möglicherweise kein zweites Mal“, sagt der Junioren-Nationalspieler, der 2019 mit der deutschen U19 Vize-Europameister geworden ist. Meddeb wohnt in Edenkoben und wurde beim TV Kirrweiler groß. „Er bringt sehr viel mit, daraus muss er jetzt was machen“, sagte sein Trainer.

Zwei Neue kommen von der anderen Rheinseite mit Zweitspielrecht: Kreisläufer Benedikt Damm (19), ebenfalls Junioren-Nationalspieler, und Linksaußen Max Kessler (20) spielen weiter in der Dritten Liga für die Rhein-Neckar Löwen. Kessler ist als Backup für Jonathan Scholz vorgesehen, da Jannik Hofmann nach schwerer Knieverletzung erst im neuen Jahr sein Comeback geben kann. Damm soll am Kreis Max Haider und Klimek für Konkurrenz sorgen. kim/ps 

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Kim Rileit aus Ludwigshafen

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