Gärtnern ohne Pestizide: Mit tierischen Helfern, Schädlinge im Garten reduzieren

Nützliche Insekten | Foto: Birute Vijeikiene/stock.adobe.com

BUND. Jede Gärtnerin und jeder Gärtner kennt den Frust, wenn sich Schnecken über den Salat hermachen oder der Mehltau die Blätter am Apfelbaum oder Wein befällt. Häufig folgt dann der Gang in die Giftabteilung des Gartenmarkts. Warum das Ihrem Garten mehr schadet als hilft und welche wirksamen pestizidfreien Alternativen es gibt, erklärt BUND-Pestizid-Expertin Corinna Hölzel.

Was ist das Problem an Pflanzenschutzmitteln?

„Viele sogenannten Pflanzenschutzmittel, die im Garten- oder Baumarkt frei verkauft werden, sind Pestizid-Produkte mit gefährlichen Wirkstoffen. Diese können krebserregend sein oder sich negativ auf die Fruchtbarkeit von Menschen auswirken. Pestizide werden im Haus und Kleingarten auch in der Nähe von Kindern, Schwangeren und älteren Menschen versprüht. Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner sind Laien im Umgang mit Pestiziden. Die Pestizide landen im Boden, in der Luft, im Grundwasser und mit der Ernte auch auf unseren Tellern. Und das ist wirklich gefährlich“, sagt Corinna Hölzel.

Wie wirken sich die Pestizide auf Pflanzen und Tiere im Garten aus?

„Insektizide schädigen zum Beispiel den Orientierungssinn von Bienen, die dann nicht mehr den Weg zurück in ihren Stock finden. Herbizide wie Glyphosat töten alle Blühpflanzen ab. Wildbienen und Schmetterlinge haben kaum noch Pollen und Nektarquellen. Dabei sind Insekten die Grundlage für unser Ökosystem. Viele Vogelarten, Fledermäuse und Fische ernähren sich von ihnen. Nimmt deren Bestand ab, folgt daraus auch ein Artenschwund bei Vögeln“, sagt Corinna Hölzel.

Was kann man stattdessen gegen Schädlinge machen?

„Egal welches Problem Sie im Garten haben: Sie brauchen keine Pestizide. Es gibt Unmengen von Möglichkeiten, Ihre Pflanzen zu schützen. Das fängt mit der Sortenwahl an. Wählen Sie robuste und resistente Sorten und achten Sie auf den richtigen Standort. Stärken Sie Ihre Pflanzen mit Jauchen. Die können Sie beispielsweise mit Brennnesseln oder Schachtelhalm selbst herstellen. Legen Sie Brennnesseln oder Schachtelhalm in einen Bottich mit Wasser. Stellen Sie den Bottich an eine sonnige Stelle und warten Sie ein paar Tage. Gießen Sie Ihre Pflanzen mit dem Sud im Wurzelbereich. Das stärkt Ihre Pflanzen und macht sie widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schadinsekten“, sagt Corinna Hölzel.

Was kann man tun, wenn trotzdem Schädlinge kommen?

„Fördern Sie Nützlinge in Ihrem Garten! Für jedes Schadinsekt gibt es einen Gegenspieler. Wenn Sie für die richtige Vielfalt im Garten sorgen, können Sie Nützlinge wie Marienkäfer oder Florfliegen, Schlupfwespen und Wildbienen anlocken. Die vertilgen Blattläuse und bestäuben dazu auch noch das Obst und Gemüse. Naturnahe Elemente wie Totholz-Haufen, heimische Wildsträucher oder ein Gartenteich sind wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Käfern, Spinnen, Ameisen, Wildbienen und Wespen. Viele dieser Insekten sind Nützlinge, die helfen, ungewünschte Schadinsekten in Schach zu halten“, sagt Corinna Hölzel.

Was kann man gegen den Wildwuchs von Beikräutern tun?

„Gegen Beikraut hilft das altbekannte Jäten. Je früher man es entfernt, umso weniger kann es sich hartnäckig festsetzen. Lockern Sie regelmäßig mit einer Hacke den Boden. Dadurch wird der Boden gut mit Sauerstoff versorgt. Ein toller Nebeneffekt: Der Boden kann in gelockertem Zustand besser Wasser aufnehmen. Bedecken Sie Ihren Boden mit einer Schicht aus Mulch. Das unterdrückt Beikräuter, bringt Nährstoffe zurück in den Boden und schützt vor Austrocknung. Gerade in Hitzeperioden ist das wichtig für den Wasserhaushalt“, sagt Corinna Hölzel.red

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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