BriMel unterwegs
zum FESTIVAL DES DEUTSCHEN FILMS - Film Nr. 5 „Damian“

Beim anschließenden Filmgespräch | Foto: Brigitte Melder
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Ludwigshafen. Bereits um 16.00 Uhr begann mein fünfter Kinofilm beim Festival des deutschen Films. Es war herrlich leer und man konnte das Ambiente des Zeltdorfes inklusive Rhein so richtig genießen. Ich versorgte mich noch mit Spinatnudeln á la Käsespätzle – lecker – und einem Hugo, in dem auch schon bald eine Wespe ihr Bad nahm (hab sie natürlich gerettet). Durch die Stille auf der Promenade hörte man heute die Halsbandsittiche, die auf der Insel heimisch sind. Schon etwas unheimlich mutete es an, als ein Schiff namens "Damina" an mir vorüber fuhr - der Film hieß Damian.

Yippie, Johann von Bülow ist anwesend. Ich war bereits bei seiner Lesung im Kulturzentrum dasHaus in Ludwigshafen vor 2 Jahren. Er ist einer der Schauspieler in diesem Tatort, der im Schwarzwald spielt. Es sind wenige Leute im Kinozelt, aber um diese Uhrzeit kein Wunder. Ich denke, dass es abends voller wäre. Direktor Dr. Kötz stellt die Anwesenden Johann von Bülow und Lena Klenke vor, die es sich dann inmitten der Kinoreihen bequem machen und ihren eigenen Film anschauen.

Der Film beginnt mit einem brennenden Haus. Der Hauptdarsteller, ein junger Jurastudent aus Freiburg, namens Damian hört Stimmen, ist aggressiv und hat psychische Probleme. Außerdem hasst er Schlager, da kann er voll aus der Haut fahren. Von Bülow spielt einen vorbestraften Straftäter und gibt zu, das abgestellte Auto am Waldrand, wo ein Pärchen erschossen wurde, gestohlen zu haben. Bei der Wohnungsdurchsuchung bei ihm finden die Beamten Unmengen an Damenunterwäsche, die er selber gerne trägt und sammelt. Damian gehört einer Bruderschaft an, in der abends nach 18.00 Uhr nur Kommilitonen mit Kragenhemden Einlass gewährt wird.

Man muss höllisch aufpassen, weil der Film mit drei Geschichten miteinander verknotet ist, aber mit der Zeit bekommt man das mit. Es ist ein außergewöhnlicher Film zum Mitdenken. Bei TV-Ausstrahlung wird anschließend wohl wieder heftig diskutiert werden, ob man keine „normalen“ Tatorte mehr machen kann. In dem Film werden nämlich nicht nur 2 Menschen erschossen, sondern einer verbrennt auch in einem Haus. Achtung: Zeitwechsel! Trotz Dauermüdigkeit der beiden Kommissare ist der Film unheimlich spannend.

Zurück zum großartig agierenden Hauptdarsteller, der einen hohen Erwartungsdruck durch seine Eltern hat und überhaupt der Leistungsdruck über ihm schwebt. Seine Freundin, die ebenfalls anwesende Jungakteurin Lena Klenke (spielte bereits in dem Film „Fack ju Göhte“ mit) versucht, ihn zu verstehen und gibt ihm Halt, er jedoch stößt sie zurück.

Im anschließenden Filmgespräch erfährt man von dem Regisseur Stefan Schaller, dass die Intension des Filmes war, zu zeigen, dass Polizisten mehrere Fälle auf einmal bearbeiten und durch dieses enorme Arbeitspensum einfach nur noch müde sind. Die beiden Kommissare konnten sich kaum noch auf den Beinen halten vor Müdigkeit, da halfen nur noch Koffeinbonbons. Es war ein spezieller Fall bei diesem Film, dass ein Mord direkt geschah und einer zurücklag. Die brennende Hütte sieht man dann nochmal kurz vor Schluss, so dass sich die Puzzleteile endgültig zusammenfügen und ich möchte jetzt nicht spoilern und mehr verraten.

Johann von Bülow war auf diesem Festival bereits in drei Filmen vertreten. Beim Filmgespräch sind außer ihm noch Lena Klenke, Regisseur (mit Sonnenbrille) Stefan Schaller und Redakteurin des SWR Katharina Dufner nebst den beiden Gesprächsleitern anwesend. Lena Klenke erzählte, dass sie im Vorfeld beim Casting wegen der verschiedenen Abläufe bereits beim Lesen des Textes durcheinander kam. Johann von Bülow fand es reizvoll, zu sehen, wie viele Hinweise man entdecken konnte. Manche Leute wollen lieber über- als unterfordert werden. Es war tatsächlich Absicht, den Film erst am Ende zu verstehen. Da muss man erst einmal drauf kommen, dass ein Wasserbehälter so eine wichtige Rolle spielt. Denn dieser war einmal im Film da und einmal nicht, da konnte man merken, dass die Zeiten sich ändern. Die Frage war, ob man die verschiedenen Zeitebenen visuell kennzeichnen sollte, dann entschied man sich aber, es normal laufen zu lassen. Die Schizophrenie des Hauptdarstellers hat etwas Träges, Dunkles und Düsteres und dieser junge Schauspieler hat sich bestens auf seine schizophrene Rolle vorbereitet, indem er sich auch mit schizophrenen Leuten unterhalten hat, um ihr Innerstes verstehen zu können.

Mir hat der Film sehr gut gefallen und zu meinem Highlight an diesem Nachmittag zählt das Selfie mit Johann von Bülow und die beiden Autogramme der anwesenden Schauspieler. (mel)

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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