Digitalpanne bremst Apotheken rund um Landstuhl aus

- Digitale Rezepte sollen den Alltag in Apotheken erleichtern – doch bei Störungen gerät der Betrieb schnell ins Stocken.
- Foto: Fabian Sommer/Bildfunk
- hochgeladen von Erik Stegner
In Landstuhl, Ramstein-Miesenbach und Bruchmühlbach-Miesau wurden heute einige Apotheken deutlich ausgebremst. Eine bundesweite Störung brachte das E-Rezept-System zeitweise mächtig ins Stocken.
Von Erik Stegner
Landstuhl. Eine massive Störung in der digitalen Infrastruktur des Gesundheitswesens hat am Mittwochvormittag auch Apotheken in der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach sowie in Landstuhl und Bruchmühlbach-Miesau zeitweise lahmgelegt. Ursache war eine bundesweite Panne beim VPN-Zugangsdienst des IT-Dienstleisters Arvato Systems Digital – einem zentralen Bestandteil der sogenannten Telematikinfrastruktur.
Apotheken kämpfen mit Systemausfall
Zahlreiche Apotheken in der Region konnten keine E-Rezepte mehr einlösen. Das sorgte für Wartezeiten, Frust und improvisierte Lösungen. „Diese ständigen Ausfälle und die technische Unzuverlässigkeit bringen unseren Ablauf regelmäßig ins Wanken“, sagte ein Apotheker aus der Region, der anonym bleiben möchte.
Auch Patienten, die von der gesetzlichen Zuzahlung befreit sind, waren betroffen. Weil ihre elektronische Gesundheitskarte nicht eingelesen werden konnte, mussten sie vorübergehend selbst zahlen. Die Apotheken versprachen eine Rückerstattung bis spätestens Freitag.
System startet nur langsam neu
Nach Wochenblatt-Informationen entspannte sich die Lage am Nachmittag zumindest teilweise. Zwar konnten viele Apotheken wieder auf das System zugreifen, doch vereinzelt kam es weiterhin zu Verzögerungen. Einige Betriebe hatten am Mittwochnachmittag ohnehin geschlossen – betroffene Kunden mussten sich bis Donnerstag gedulden.
Dass es nicht zum völligen Stillstand kam, war auch der Flexibilität einiger Arztpraxen zu verdanken – sie stellten ihre Rezepte kurzerhand wieder in Papierform aus.
Kritik an digitaler Infrastruktur wächst
Die Telematikinfrastruktur gilt als Rückgrat der Digitalisierung im Gesundheitswesen. Über ein sicheres Netzwerk sollen Arztpraxen, Apotheken, Kliniken und Krankenkassen medizinische Daten schnell und zuverlässig austauschen. Doch der großflächige Ausfall am Mittwoch zeigte einmal mehr: Die „digitale Autobahn“ ist anfällig – und sorgt im Ernstfall für Frust bei Patienten wie Fachpersonal.
Autor:Erik Stegner aus Landstuhl |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.