Firmengründung mit Produkt zur Reduzierung des Infektionsrisikos
Karlsruher Student mit kreativer Entwicklung

Maschinenbaustudent Fabian Fleischer begutachtet den Prototypen aus dem
3D-Drucker | Foto: David Gutjahr
2Bilder
  • Maschinenbaustudent Fabian Fleischer begutachtet den Prototypen aus dem
    3D-Drucker
  • Foto: David Gutjahr
  • hochgeladen von Jo Wagner

Karlsruhe. Fabian Fleischer studiert im 6. Semester Maschinenbau an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft. Im Februar wurde die Dimension und steigende Bedeutung des Coronavirus jeden Tag deutlicher und schon im Folgemonat kam es auch in Deutschland zum „Shut down“. „Für uns bedeutete das die Umstellung auf ein Studium im Homeoffice und durch die Kontakteinschränkungen im öffentlichen wie auch im privaten Leben“, so der 24-jährige Bachelorstudent: „Da hatte ich viel Zeit, über die Probleme im Umgang mit der Pandemie nachzudenken, aber auch über die Möglichkeiten, was sich vielleicht mit eigenen Mitteln dagegen unternehmen lässt.“ Und dabei hatte Fabian Fleischer eine zündende Idee.

Kreative Entwicklung
Das neuartige Coronavirus SARS CoV-2 verbreitet sich wie alle Tröpfcheninfektionen auch per Schmierinfektion über Hände und Oberflächen, die häufig angefasst werden. Laut Bundesministerium für Gesundheit schätzen Experten bisher, dass das Virus bis zu vier Stunden auf Kupferoberflächen, bis zu 24 Stunden auf Karton und bis zu zwei oder drei Tage auf Edelstahl und Plastik ansteckend bleibt. Türklinken können damit zum Verbreitungspunkt für die Viren werden.

Was ließe sich also außer ständiger Desinfektion noch unternehmen, um an den in stark frequentierten Bereichen quasi allgegenwärtigen Türklinken das Infektionsrisiko deutlich zu reduzieren? Mit dieser Frage beschäftigte sich Fleischer und konstruierte einen Klinkenaufsatz, mit dem sich Türen ohne Berührung durch die Handfläche sehr einfach mit dem Ellbogen öffnen lassen.

Prototyp in der WG entstanden
Er bestellte sich einen 3D-Drucker und produzierte in seinem Zimmer in einer Studierenden-WG die ersten Prototypen neben seinem Bett. Die Ergebnisse waren vielversprechend, „doch die Produktionszeit von einem Aufsatz von mehr als drei Stunden machten schnell deutlich“, berichtet Fleischer, „dass dieses Verfahren zur Massenproduktion nicht geeignet ist.“ Also suchte der Maschinenbaustudent, der auch ausgebildeter Maschinenanlagenführer und Industriemechaniker ist, nach anderen Möglichkeiten. Er stellte seinem Cousin, Inhaber eines eigenen Maschinebaubetriebs, seine Idee vor, der ihm daraufhin den Zugang zu seinen eigenen Produktionsmaschinen ermöglichte. Hier ließen sich dann letztendlich vier Edelstahl-Klinkenaufsätze pro Minute herstellen.

Invest für die eigene Firma
In acht Wochen hat der Maschinenbaustudent nun knapp 8 000 € aus eigenen Mitteln in sein Unternehmen investiert. „Besonders dankbar bin ich in dieser Zeit auch für die Unterstützung von Prof. Dr. Bernd Langer an der Fakultät für Maschinebau und Mechatronik mit zahlreichen Tipps, nicht nur zur Produktsicherheit und -haftung, sondern auch in Feldern, die ich anfänglich nicht so ‚auf dem Schirm hatte‘, wie dem Datenschutz und einer entsprechenden Erklärung auf der eigenen Webseite – er hat mich so vor einigen Fallstricken bewahrt.“

Hochschule stattet Gebäude damit aus
„Geradezu prototypisch ist dieses Projekt ein Beispiel für ein zentrales Vermittlungsziel unserer Hochschulausbildung“, so Rektor Prof. Dr. Frank Artinger, „indem sich Studierende mit aktuellen Problemen befassen und praxisorientierte Lösungen entwickeln. Wir sind von der Idee und dem Produkt so überzeugt, dass wir es auch an unserer Hochschule zum Wohle aller Hochschulangehörigen und unserer Gäste einsetzen werden.“

Und der Anfang tut sich ganz gut an, denn neben der Karlsruher Hochschule haben auch schon Gastronomiebetriebe, Einzelhandel, eine Fitnesskette und auch ein medizintechnisches Unternehmen mehrere Wochenproduktionen von 50 Türaufsätzen geordert. Und ein Flughafen ist bereits mit Fleischer im Gespräch – es gibt also schon einige Interessenten. Aktuell lassen sich die Türklinkenaufsätze auf der Website des jungen Unternehmens (www.docdoor.de) in verschiedenen Varianten für knapp mehr als 10 € online bestellen.

„Gerne würde ich auch maschinenbautechnische Dienstleistungen für andere anbieten, um ihnen dabei zu helfen, gute Ideen in die Praxis umzusetzen", so der junge Unternehmer: Nahziel sei, mit dem eigenen Unternehmen so viel zu verdienen, „dass ich mein Masterstudium an der Hochschule Karlsruhe finanzieren kann – ob im Maschinenbau oder in einer Wirtschaftsdisziplin steht dabei für mich noch nicht fest.“

Maschinenbaustudent Fabian Fleischer begutachtet den Prototypen aus dem
3D-Drucker | Foto: David Gutjahr
Vor den Stanz-Laser-Kombi-Maschinen für die Serienproduktion mit seinem Cousin (l.) als Produktionspartner | Foto: David Gutjahr
Autor:
49 folgen diesem Profil
LokalesAnzeige
Ein strahlendes Lächeln, das Lebensfreude zurückbringt – dank moderner Zahnimplantate in der Praxisklinik Dr. Bartsch. | Foto: shutterstock
5 Bilder

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie die Vorteile von All-on-4® in der Praxisklinik Dr. Bartsch – feste Zähne an einem Tag mit moderner Implantologie. Karlsruhe: Neue Lebensqualität durch moderne Implantologie Zahnverlust bedeutet für viele Menschen nicht nur funktionale Einschränkungen, sondern oft auch den Verlust von Lebensfreude und Selbstbewusstsein. Mit dem All-on-4®-Behandlungskonzept bietet die Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut eine innovative Lösung für Patienten mit...

LokalesAnzeige
Gemeinsam unbeschwert lachen – moderne Zahnimplantate in Karlsruhe für perfekte Funktion und natürliche Ästhetik. | Foto: shutterstock
6 Bilder

Zahnimplantate in Karlsruhe: Entdecken Sie moderne Implantologie und festsitzenden Zahnersatz in der Praxisklinik Dr. Bartsch – Ihre Experten für neue Lebensqualität. Implantologie in Karlsruhe – Perfektion für Ihren Zahnersatz Zahnverlust kann das Leben stark beeinträchtigen – beim Kauen, Sprechen oder Lächeln. Mit modernsten Zahnimplantaten bieten wir in der Praxisklinik Dr. Bartsch eine Lösung, die Funktion und Ästhetik in Perfektion vereint. Dr. Eugen Bartsch, Fachzahnarzt für Oralchirurgie...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Foto: Shutterstock
4 Bilder

Karlsruhe-Neureut. Ein Zahnarztbesuch ist mehr als eine medizinische Behandlung – er ist Vertrauenssache. Wer sich in den Behandlungsstuhl setzt, überlässt einem anderen Menschen nicht nur seine Gesundheit, sondern auch ein Stück Lebensqualität. In der Praxisklinik Dr. Bartsch in Karlsruhe-Neureut begegnen wir diesem Vertrauen mit besonderer Sorgfalt, Menschlichkeit und Kompetenz. Ihr Lächeln liegt uns am Herzen. Das ist nicht nur ein schönes Versprechen – es ist das Leitmotiv unserer täglichen...

Ratgeber
Mehrere Ameisen der Ameisenart Tapinoma magnum. Kommunen und Privatpersonen stehen bei der Bekämpfung vor einer gemeinsamen Herausforderung. | Foto: SMNS, A. Bellersheim
4 Bilder

Tapinoma magnum bekämpfen. In Rheinland-Pfalz breitet sich eine Ameisenart aus, die für Hausbesitzer, Kommunen und Umwelt ein wachsendes Problem darstellt: Tapinoma magnum. Bereits jede 3. bis 4. Gemeinde in der Pfalz ist betroffen – und das Problem nimmt weiter zu. Nachgewiesen wurde sie unter anderem in Limburgerhof, Herxheim, Neustadt, Maikammer, Altdorf, Hainfeld, Speyerdorf sowie Landau, Edesheim, Edenkoben, Rhodt, Flemlingen, Frankenthal und weiteren Ortsgemeinden. Herkunft & rechtlicher...

Online-Prospekte aus Karlsruhe und Umgebung


Powered by PEIQ