WJ Dialog Vereinbarkeit von Beruf und Familie
„Es muss für alle passen“

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Ein plötzlicher Anruf aus dem Kindergarten: „Ihrer Tochter geht es nicht gut. Können Sie sie abholen?“. Eine unerwartete Antwort: „Nein, kann ich nicht. Ich bin gerade in einem Kundengespräch etliche Kilometer vom Kindergarten entfernt.“ So oder so ähnlich ging es bereits einigen Teilnehmenden des ersten WJ Dialogs zur Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt in der Ettlinger esentri AG. Beispielsweise Christina Bräutigam, Geschäftsführerin der Wirtschaftsjunioren Schweinfurt, Founding Board Member, Speaker, Investorin und eben auch Mutter. „Natürlich habe ich in einem solchen Fall dafür gesorgt, dass jemand anders mein Kind abgeholt hat. Aber die Erwartung in den Kindergärten ist immer noch die der stets verfügbaren Mutter.“ Anita Wallbaum, Leiterin Arbeitskreis Politik und Persönlichkeit bei den Karlsruher Wirtschaftsjunioren und ebenfalls junge Mutter, moderierte die offene Runde. „Mit dem Thema ist man meistens recht allein gelassen“, erklärt sie eingangs. „Häufig ist es noch immer eine Entscheidung zwischen Beruf und Familie. Ich persönlich wollte aber alles machen und daran wachsen.“
In diesem ersten WJ-Dialog, ging es vor allem darum, wie Eltern in der heutigen Zeit versuchen, die verschiedenen Lebensbereiche unter einen Hut zu bekommen ohne sich dabei selbst zu verlieren. Für die Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, Simone Rechel, Redecoach, Businesscoach, Fußball-Trainerin, Dozentin und Mutter von zwei Kindern, war die Rückerversicherung bei ihrer Familie ganz entscheidend. „Ich habe immer wieder gefragt, ob es allen dabei gut geht. Beim Wandern kam die Anfrage nach der Kandidatur für das höchste WJ-Ehrenamt. Wir haben dann alle zusammen beratschlagt. Es muss einfach für alle passen.“
Für Christina Bräutigam liegt der Schlüssel in der Kommunikation. Wenn man Geschäftspartnerinnen und -partner offen über seine familiären Pflichten informiert, dann kann das Gegenüber auch Verständnis aufbringen.
Die Gäste konnten sich schließlich einer der drei Gruppen „Offenes Familienmodell“, „Traditionelles Familienmodell“ und „Keine Kinder“ zuordnen. Die wichtigsten Thesen, die in den Gruppen zusammengetragen wurden, waren: Vorbilder sind ganz entscheidend. Das offene Modell funktioniert umso besser, wenn es schon die Eltern so gelebt haben. Das traditionelle Modell ist heutzutage nicht mehr Frau zu Hause, Mann berufstätig, sondern Frau halbtags und Mann ganztags. Im Kreise der oftmals selbstständigen Wirtschaftsjunioren klappt die moderne eher gleichberechtigte Aufteilung der Familienpflichten überdurchschnittlich gut. Jenseits ihrer „Bubble“, wie sie es selbst nennen, ist die Entscheidung oftmals aber eine rein finanzielle.
In Bezug auf die Frage, wie man speziell das Ehrenamt attraktiv für junge Eltern machen kann, ging es um die Unterscheidung zwischen Ehrenämtern, die durch die Kinder bedingt sind (Trainerin in der Sportart der Kinder oder Elternbeirätin) und um Ehrenämter wie die Wirtschaftsjunioren, die häufig abends tagen. Hier wäre ein Schlüssel, wie ihn Gast Krisztian Müller, Fotograf und Mitarbeiter in einem Med-Tech-Start-up nennt, das Job-Sharing. Der junge Vater teilt sich den Vorsitz seines Arbeitskreises mit einem Kollegen und „das klappt hervorragend“. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Kinder einfach mitzubringen und, unter Aufsicht einer Betreuungsperson, miteinander spielen zu lassen.
Übrigens haben die Wirtschaftsjunioren Karlsruhe gerade eine Task Force Kita gegründet, die sich speziell mit dem Thema der Kleinkinderbetreuung, kurze Öffnungszeiten und Fachkräftemangel in Kitas auseinandersetzt.

Die Geschäftsführung der WJ ist bei der IHK Karlsruhe angesiedelt.

Autor:

Ralf Pröhl aus Karlsruhe

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