KSC gegen FCK – Südwest-Duell elektrisiert
Karlsruhe mit 2 zu 2 im tollen Derbykracher gegen Lautern

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Karlsruhe. KSC. Derby. Südwestderby. Noch 30 Minuten bis zum Anpfiff, frische 11 Grad, Verkehrschaos rund um das Wildparkstadion (warum bekommt die Stadt Karlsruhe das nicht in den Griff?), ein voller Gästeblock, das traditionelle und vielstimmige „KARLSRUHE“ schallt laut durch das Rund des Stadions, jeweils beantwortet von den Anhängern des FCK mit einem „Hurensöhne“, aber das kontern die Anhänger in Blau.
Auch der Bus aus Lautern steckte im Stau fest; kam erst kurz nach 12 Uhr (Stau auf der B10?) am Stadion an; von der Karlsruher Polizei dann aber durch den Gegenverkehr zum Stadion eskortiert.
Derbystimmung greifbar
Volle Hütte mit über 32.000 Besuchern. Die besondere Derbystimmung heute ist fühlbar, das bestätigt auch Ex-KSC-Profi Manni Bender, der vor dem Spiel interviewt wird: „Ein Blick auf die Tabelle reicht, das spürt man, mehr braucht man da nicht zu sagen!“ In der Tat: Der Tabellen-9. Gegen den Tabellen-7. – und beide haben bei einem Sieg noch die Chance, oben in der Tabelle für Unruhe zu sorgen!
Die beiden Fanblöcke sind schon pickepacke voll - die Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort; volle Montur, Material etc. Direkt neben dem Stadion gibt es die ein oder andere "Frotzelei", die Polizei ist aber gleich zur Stelle.
Die Aufstellung der Gäste ist nicht zu vernehmen, denn die Karlsruher Anhänger sind stimmgewaltig. Das Badnerlied erklingt - noch 10 Minuten bis zum Anpfiff - kommentiert von Pfiffen der Pfälzer.
Polizei Karlsruhe: Warum ein solcher Einsatz?
Also beste Stimmung in beiden Fanblöcken; Gesänge, Fahnen, Choreo - doch im Karlsruher Block findet vor dem Spiel nichts statt: keine Fahnen, keine Choreo! Die "Supporters", der Dachverband der Karlsruher Fans, haben kurzfristig beschlossen, alles im KSC-Fanblock abzusagen, dem Vernehmen nach wegen eines Einsatzes der Karlsruher Polizei. "Die Polizei hat heute das erste Mal in Uniform die Eingangskontrollen auf unserer Südtribüne überwacht", schildert die "Fanhilfe Karlsruhe" die Situation: Dabei hätten sich Polizeieinheiten direkt auch in einem der Fluchtwege für die Südtribüne positioniert, diesen quasi verschlossen! Berichten zufolge, habe die Karlsruher Polizei eine "Kontrolle" vorgenommen. Bislang liegen aber noch keine Angaben der Polizei vor.
Auf Fotos ist zu sehen, wie eine größere Anzahl an Polizisten quasi eine Imbissbude abriegelt, auch in einem Bereich ist, in dem Kinder/Frauen und Männer beim Zugang getrennt werden. "Plötzlich" habe sich die Polizei dann "behelmt" und "Platz geschaffen", beschreibt die "Fanhilfe Karlsruhe" die Vorgänge in einer freudigen Derbystimmung - die durch das Verhalten der Polizei dann aber kippte: Augenzeugen zufolge geschah das auch mit körperlicher Gewalt durch die Polizei: "Fans wurden von hinten geschoben, bekamen Knüppel auf den Kopf und wurden körperlich angegangen", so die "Fanhilfe Karlsruhe" in ihrer Mitteilung. Zudem sei es im engen Eingangsbereich des Stadions zum Einsatz von Pfefferspray gekommen! Deeskalierendes Verhalten, wie von der Karlsruher Polizei vor dem Spiel noch in einem offenen Brief angekündigt, sehe anders aus, kritisiert die "Fanhilfe Karlsruhe" - und fordert die Verletzten auf, ihre Verletzungen durch einen Arzt attestieren zu lassen.
Auch der KSC nannte in einer ersten Stellungnahme das Vorgehen der Polizei „unverhältnismäßig“. Von der Polizei liegt - Stand 19 Uhr am Sonntag - noch keine Aussage vor.
Zum Spiel
KSC-Trainer Christian Eichner hat diese Elf zunächst aufgestellt: Weiß / Kobald, Rapp, Franke / Jung, Jensen, Herold, Burnic, Wanitzek / Conté, Ben Farhat
Mit anderen Worten: Franke kehrt zurück ins Team, dafür muss Beifus (zunächst) auf die Bank. Schiedsrichter der Partie ist heute Tobias Stieler aus dem Hessischen.
Eichner betonte, dass sein Team hoffentlich den Schwung des Erfolgs aus Hamburg "ins eigene Stadion mitnehmen kann, an die zuletzt gezeigten Leistungen, ergebnistechnisch und fußballerisch, anknüpft." Das erhoffen sich auch die Zuschauer - vornehmlich jende, die für die Blau-Weißen sympathisieren.
Noch 7 Minuten
Fangesänge auf beiden Seiten, die Mannschaftsaufstellung des KSC: Mit der Ansage „Hier ist unsere Mannschaft, hier ist der KSC“, ist KSC-Stadionsprecher Martin Wacker gut zu hören, während die KSC-Spieler den Platz betreten – und das Stadion jubelt.
"KARLSRUHE" "KARLSRUHE" "KARLSRUHE" "KARLSRUHE"-Rufe durch das Stadion.
Die Teams kommen auf den Rasen, der KSC ganz in Blau, der FCK ganz in Rot - aber auch Pyro im FCK-Block, während es leider keine Transparente und Fahnen (siehe oben) im KSC-Block gibt.
Anpfiff, der FCK spielt den Ball, aberf der KSC hat ihn schnell, Conté geht, doch Ritter räumt ihn ab, ohne die Chance zu haben, an en Ball zu kommen. Glück für ihn, dass es nicht gleich eine Karte gibt.
Gleich ist es bissig in den Duellen, kleine Nickligkeiten, Diskussionen - da ist Feuer drin! Der FCK hat etwas mehr Biss, geht einen Tick früher drauf
7. Erster Schuss von Hanslik, Weiß lässt das Ding aber klatschen, kommt zu langsam hoch & Ache holt sich die Kugel, doch Weiß kann zur Ecke klären. Die erste wird sicher zur Ecke geklärt, doch bei der 2. Ecke wird es ein Gestocher im Karlsruher 5er! Mit Dusel geht die Kugel von Kaloc knapp am Pfosten vorbei
10. Der KSC führt! 1 zu 0 Ben Farhat macht das Ding! Was für ein Ding. Getümmel nach einer KSC-Ecke im Lautrer Strafraum, Ben Farhat scheitert erst mit dem Kopf an Keeper Krahl, doch die Kugel kommt zu Wanitzek, der die Kugel in die Mitte dann schlenzt - und wieder ist Ben Farhat da, köpft ein!
15. Zweite KSC-Ecke, die aber locker geklärt wird.
Wieder geht Ben Farhat, diesmal links - und Sirch kann nur foulen. Ermahnung
Den Freistoß führt Wanitzek aus - und das muss das 2 zu 0 sein, denn die Kugel segelt genau auf den Kopf von Jensen, der am 5er völlig frei neben den linken Pfosten köpft!
Lautern versucht es mit langen Bällen, aktuell aber kein Problem für die KSC-Abwehr.
KSC-Trainer Eichner sieht entspannt an der Linie aus, während Lautern-Trainer Lieberknecht etwas an der Linie entlangläuft
22. Noch immer wird Elvedi an der Auslinie nach einem Zusammenprall behandelt, der FCK war kurzfristig zu zehnt.
25. Der FCK festigt den Spielaufbau, geht früher drauf, der KSC rückt nach hinten, doch der FCK spielt zu ungenau, zu schnell sind die Bälle weg
Dafür greifen die FCK-Verteidiger aktuell gerne in die Kiste der Nickligkeiten, um den Gegenspieler zu stören.
27. Konter KSC, langer Ball auf Ben Farhat, der stoppt, legt den Ball zurücklegt auf Burnic, doch der scheitert aus 13 Metern an Krahl!
Tolles Spiel, tolle Chance, tolle Parade!
Die dritte Ecke der Lautrer steht an, doch Rangelei im Karlsruher 5er. Schiri Stieler geht dazwischen.
31. Die Ecke kommt, Gewurschtel - und die Kugel kullert von Elvedi an Abwehrspielern vorbei, geht dann auch noch Weiß durch die Füße, Ausgleich, 1 zu 1.
Aus Karlsruher Sicht ein echtes "Kacktor".
Der FCK etwas bissiger, greift auch in die Kiste der Nickligkeiten, um den Gegner schon bei der Ballannahme zu stören.
37. Toller Freistoß aus dem linken Halbfeld von Wanitzek, direkt auf den Kopf von Rapp, der aber aus 10 Metern freistehend aber weit drüber köpft - da war mehr drin!
45. Yokota hat sich offensichtlich beim Hinfallen an der Hand verletzt, wird behandelt.
4 Minuten Nachspielzeit
Ritter moniert erneut beim Schiri irgendetwas, dabei ist die körperliche Härte doch etwas ausgeprägter bei den Roten.
Foul erneut an Ben Farhat, wieder auf die Knochen!
Freistoß für den KSC aus 20 Metern, halbrechts, Wanitzek zieht die Kugel toll rechts an der 2er-Mauer vorbei - und sie wäre neben dem Pfosten auch eingeschlagen, hätte Krahl nicht fantastisch pariert - zur Ecke, die aber nichts einbringt.
Halbzeit
Was auf dem Spiel steht, merkt man, denn da ist Feuer drin, da wird kein Ball "einfach hergegeben". Insofern ist das 1 zu 1 als Fazit auch gerecht. Beide Teams sorgten in der ersten Halbzeit für Gefahr meist durch Standardsituationen. Blick auf die anderen Plätzen: Hertha und Nürnberg führen; der FCK ist aktuell 6. mit 50 Punkten, der KSC 10. mit 48 Punkten
Anpfiff zur 2. Halbzeit
Die Ausgangslage ist klar: Nur der Sieger ist noch im Rennen!
47. Der KSC legt los wie die Feuerwehr, der FCK offensichtlich überrascht, denn Ben Farhat kommt wieder über links nach Pass von Wanitzek frei im 16er an die Kugel & Krahl muss alles riskieren! Das hätte ein Tor sein müssen!
Der KSC geht früher drauf, zwingt den FCK zum schnellen Spiel - und die Bälle werden dann auch unsauber!
50. Der FCK versucht eine Alternative; langer Ball auf Ache - aber zu lang!
54. Der FCK wieder im Vorwärtsgang, schnell, über Redondo rechts, Flanke auf Ache, der kommt an die Kugel im 16er, aber drüber
Jetzt wieder der KSC, von links, Mitte, rechts zu Jung, der flankt, Ecke
Ecke kommt, geklärt, nach rechts, Flanke von Conté lang - zurückgelegt von Franke in die Mitte, die Kugelö geht zwischen Freund und Feind an der Linie entlang. Was für eine Riesenchance - aber keiner spitzelt das Ding final über die Linie.
57. Der Ball wird vom FCK rausgedroschen
Aber wieder rein in de nStrafraum. Wanitzek köpft, Rodondo kommt nicht dran, aber dahinter ist Jung, der das Ding dann über die Linie bringt! Tor für den KSC, 2 zu 1.
Die Auswechselbänke machen sich warm
61. Das muss das 3:1 sein, doch Ben Farhats Drehschuss geht knapp rechts vorbei
62. Konter KSC, Burnic und Ben Farhat gehen auf den FCK-Kasten zu, doch Burnic legt nicht richtig rüber, der Ball verhungert! Ein sichertes Tor verschenkt
64. Ausgleich - aus dem Nichts; 2 zu 2! Hanslik trifft nach toller Flanke von links von Heuer - aus gut 10 Metern in den Winkel, aber Weiß macht da auch eine gute Figur
67. Riesenchance KSC: Ben Farhat ist im 16er des FCK, legt nach rechts auf den freien Wanitzek, der vergibt aus 10 Metern das 3 zu 2, weil Krahl fantastisch klärt!
68. Stürmerwechsel beim KSC; Ben Farhat und Condé gehen, Kaufmann und Schleusener kommen. Ein Zeichen von der Bank!
69. Raschl und Opoku kommen beim FCK
Beide Trainer machen einen eher ruhigen Eindruck an der Seitenlinie
73. Noch immer ist eine Portion Härte im Spiel, eben wird Jensen von Raschl am Trikot zu Boden gezogen - und Schiri Stieler hat seine Karten doch nicht vergessen; Es gibt Gelb für Raschl.
Freistoß KSC, 18 Meter halblinks, aber weit drüber
76. Ecke FCK von links, geklärt zur erneuten Ecke
Ache springt Kobald ins Kreuz, macht aber jetzt auf "verletzt".
Die Behandlungspause nutzen beide Teams für einen Schluck an der Seitenlinie
79. Ecke KSC von rechts, Wanitzek tritt, der FCK klärt
Schleusener verletzt sich ohne Einwirkung eines Gegners, muss raus, der KSC in Unterzahl
82. Ache provoziert seinen Gegenspieler, wird vom Schiri ermahnt!
Der FCK kommt auf, nistet sich in der Hälfte der Kartlsruher ein.
84. Egloff und Bormuth kommen beim KSC, Franke geht auch runter
Weiß riskant bei einem Rückpass, den er gerade noch wegbekommt, der FCK macht stärker Druck
86. Haas und Robinson kommen beim FCK
Jetzt macht der KSC zu einfache Fehler, Wanitzek lässt sich die Kugel viel zu einfach wegnehmen
88. Misslungene KSC-Flanke von Herold von links, die länger und länger wird - aber Krahl im FCK-Tor passt auf!
Gelb für Halten 20 Meter vor dem KSC-Tor für Jensen, der seine MIttelfeldspieler anschreit, sie sollen zurückkommen
89. Beifus kommt für Burnic
90. Beifus vergibt das sichere 3 zu 2. Unfassbar, was für eine Chance! Toller Konter KSC, toller Lauf von Kaufmann, der legt perfekt rüber, doch Beifus vergibt, trifft den Ball nicht richtig!
4 Minuten Nachspielzeit
Es geht auf und ab - der KSC, dann der FCK - und alles schnell, ein tolles Spiel
Wer machtz den "Lucky Punch", wer ist nach dem Spiel noch im Rennen mit Blick auf Platz 3?
90.+x Schuss Wanitzek aus 16 Metern, doch Krahl hält, lässt aber nach vorne prallen - aber keiner ist da!
Ecke KSC
Wechsel FCK, Touré kommt, Raschl geht schon wieder raus
Ecke kommt rein, aber drübergeköpft
Abpfiff
Fazit & Stimmen
Ein tolles Spiel mit vielen, sehr vielen Chancen, dazu vielen vergebenen Chancen, das Spiel war dadurch stets offen, doch unterm Strich steht ein verdientes 2 zu 2, das aber wohl keinem so richtig hilft im finalen Rennen. Denn Elversberg hat einen Dreier eingefahren - und in der Tabelle sind:
HSV und Köln vorne, 56 und 55 Punkte,
auf Platz 3 steht Elversberg mit 52, punktgleich mit Paderborn,
dahinter Magdeburg, Düsseldorf und der FCK mit 50,
der KSC ist 9. mit 48 Punkten.
"Ein tolles und echtes Derby", so FCK-Spieler und Torschütze Daniel Hanslik, "bei dem wir aber zu leichte Tore zugelassen haben." Noch habe der FCK aber zwei Spiele, man müsse dann schauen, ob nach vorne noch etwas geht. "Wir haben noch Chancen", ergänzte er deutlich.
Seine eigene Leistung, mit der er den FCK mit tollen Paraden weiter im Rennen hielt, wollte FCK-Keeper Julian Krahl gar nicht so in den Vordergrund stellen, die FCK-Mannschaftsleistung in einem guten Derby thematisierte er.
"Wir waren klar besser, müssen das Spiel eigentlich mit 5:2 gewinnen", ärgerte sich Leon Jensen, denn Lautern habe nicht viel gegen den KSC umgesetzt, "aber wir haben die Chancen eben nicht genutzt!"
"Wir hatten unsere Chancen", so Marcel Franke, die der KSC aber dann leider nicht alle genutzt habe.
"Fazit ist, wie sich der KSC stabilisiert hat. War uns klar, dass es ein harter Tag für uns geben wird", so FCK-Trainer Torsten Lieberknecht, "das hat sich bewahrheitet.Waren zu langsam mit Ball. Das wurde in der 2. Hälfte zwar besser, doch der KSC hatte wieder Großchancen." Seine Mannschaft hatte die Mentalität, wieder zurückzukommen, haben diese Haltung gezeigt. Zum Schluss gab es kein Mittelfeld mehr, um den Lucky Punch zu machen - der KSC hatte aber nochmals die ganz große Chance. Wichtig für uns, dass wir weiter im Rennen dort oben sind."
"Von Minute 1 war es ein offenes Visier, bei dem beide Teams auf Sieg gespielt haben", so KSC-Trainer Christian Eichner: "Nach einem Standard gehen wir in Führung, doch der FCK kam wieder zurück. Wir müssen dann das zweite Tor früher machen, dann auch das dritte Tor. Aber dann waren wir zu passiv, haben da auch das Gegentor bekommen, das war schwer zu verteidigen, gute Flanke, guter Kopfball. In einem Derby, muss mal dann 'all in' gehen; es gab zum Schluss nur noch 16er Situationen. Wir müssen das Ergebnis akzeptieren, wenn es auch sehr weh tut." Der KSC versuche in den letzten zwei Spielen trotzdem noch die maximalen Punkte zu holen. Zum Wechsel des KSC-Sturms: "Die Jungen hatten sich abgearbeitet"
"Das ist jetzt eine reine Nervenschlacht", so Lieberknecht zum Restprogramm für den FCK. Dass die Jungs enttäuscht sind, dass es nicht zu einem Dreier gerreicht habe, sei verständlich.
Autor:Jo Wagner |
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