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Vielfalt und Toleranz im Klassenzimmer
Speakerin Layla Bürk thematisiert das "Anders sein"

Speakerin in Sachen Diversity & Vielfalt - die Karlsruherin Layla Bürk | Foto: Heike Schwitalla
  • Speakerin in Sachen Diversity & Vielfalt - die Karlsruherin Layla Bürk
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Mannheim/Karlsruhe. Die Karlsruherin Layla Bürk ist als Trainerin und Speakerin und in Sachen Diversity, Empowerment und Wertevermittlung im deutschen Bildungswesen unterwegs. Die ehemalige Lehrerin, die mittlerweile in Mannheim lebt, wird von Schulen gebucht, um mit den Jugendlichen Themen wie Mobbing und Toleranz zu erkunden. Sie spricht mit den Schülern über ihre Wünsche, ihre Ideen für die Zukunft und über ihre eigenen Erlebnisse mit Ausgrenzung – sei es aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder einer Behinderung. Als Adoptivkind weißer Eltern, mit Wurzeln in Ghana und den USA, weiß die 32-Jährige genau, wovon sie spricht. Auch sie macht immer wieder ihre eigenen Erfahrungen mit Diskriminierung, Rassismus und Anfeindungen – besonders aus dem Internet.
Parallel zu den Workshops für Schüler*innen bietet Layla auch Trainings für die Lehrkräfte an, denn oftmals – so ihre Erfahrung – fehlt es den Jugendlichen in den Schulen an kompetenten Ansprechpartnern, die Probleme mit Mobbing und Ausgrenzung erkennen, ernst nehmen und gemeinsam mit den Jugendlichen lösen. „Natürlich gibt es an den Schulen Konflikte, die Diversität dort ist so groß, da bilden sich immer wieder Reibungsflächen – gerade im Teenageralter. Aber man merkt halt auch ganz oft, die Jugendlichen machen sich über das Thema auch ihre Gedanken und wollen gerne Lösungsansätze und sind sehr offen für Diskussionen“.

Was ist "anders"?

Bei Laylas Workshops ist auch immer wieder das „Anderssein“ ein wichtiges Thema. Für die Pädagogin ist das Wort „anders“ sowohl positiv als auch negativ belegt. „Wenn ich es für mich sehe, ist mein Anderssein ein Zeichen für Individualität. Für das, was mich ausmacht und damit durchaus positiv. Wenn ich es auf meine Stellung in der Gesellschaft beziehe und darauf, wie man behandelt wird, hat es natürlich auch eine sehr negative Komponente“. Das sei auch in den Schulen nicht anders. Dort werde die Mobbing-Thematik immer noch nicht ernst genug genommen. Aber genau da will sie mit ihren Trainingsangeboten ansetzen: Bewusstsein schaffen für Diversität und den positiven Umgang damit. Lösungsmodelle bieten für Fälle von Ausgrenzung und Diskriminierung. Aber sie weiß auch: Es gibt da noch viel Arbeit – Überzeugungsarbeit im ersten Schritt.
Ein Fall ist Layla ganz besonders in Erinnerung geblieben. „Da wurden an einer Karlsruher Schule sieben Schwarze Schüler von einer anderen Schülerin rassistisch beleidigt. Der Fall wurde an Lehrer und die Schulleitung gemeldet und die hätten das am liebsten einfach totgeschwiegen. Keine Diskussionen, keine Aufarbeitung. Am Ende gab es dann eine kopierte schriftliche Entschuldigung, die an die Schüler verteilt wurde. Damit war für die Schule die Sache erledigt.“ Problem sei vielfach nicht der falsche Umgang mit dem Thema, sondern die Tatsache, dass man gar nicht damit umgehen will. „Das Ignorieren ist ein Riesenproblem, denn Du kannst das nicht einfach ignorieren, wenn sich was ändern soll. Und ich glaube, wir wissen alle, dass sich was ändern muss – dringend.“

Lehrplan und Unterrichtsmethoden hinterfragen 

Einen Lösungsansatz sieht die ehemalige Lehrerin darin, Themen wie Mobbing, Diskriminierung, Empowerment und Selbstbewusstseinstraining fest in den Lehrplan aufzunehmen. Und zwar am besten in Form eines eigenen Faches. „Das Bildungssystem muss sich ändern, so wie sich auch die Gesellschaft ändert. Diese Anpassung gibt es bei uns aber nicht, so dringend nötig sie auch wäre“, weiß die Speakerin aus ihren eigenen Erfahrungen. Ihre Kurse können dabei nur ein sprichwörtlicher „Tropfen auf den heißen Stein“ sein, ist sie sich bewusst. Aber Layla Bürk hat für sich auch erkannt: „Die größte Hoffnung auf Veränderung liegt in den Jugendlichen selbst, denn die sind an Lösungen und Verbesserung auf jeden Fall interessiert, man muss ihnen nur die Werkzeuge und Lösungsansätze mit auf den Weg geben“. Ob Klimaprotest oder Diversity – man sieht doch überall, dass die Jugend mehrheitlich erkannt hat, dass sich was ändern muss. Und das ist unsere größte Hoffnung für die Zukunft – denn in dem Wort „Veränderung“ steckt immer auch ein Anderssein und „anders werden“. Die Aufgabe der Gesellschaft ist es, diesen Veränderungen Raum zu geben, sie bei Bedarf in die richtigen Bahnen zu lenken und vor allem - zuzulassen.

Mehr über Laila

Instagram @layla.buerk - #layla.buerk - über diesen Kontakt können Schulen und Unternehmen Layla Bürk auch für Vorträge buchen.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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