Leserbrief zur Kostenerhöhung beim Wildparkstadion
"Mehrkosten wurden durchgewunken"

Blick auf die Baustelle des Wildparkstadions, die erneut wegen gestiegener Kosten Thema im Karlsruher Gemeinderat war | Foto: Wochenblatt
  • Blick auf die Baustelle des Wildparkstadions, die erneut wegen gestiegener Kosten Thema im Karlsruher Gemeinderat war
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Karlsruhe. Zur „Kostenerhöhung im Wildpark“ erreichte uns ein Leserbrief von Gerhard Kessler.

„Es ist einmal mehr unglaublich, wie sich die Damen und Herren des Gemeinderates verhalten. Da winkt man einfach potenzielle Mehrkosten von 23 Millionen durch und schiebt es auf den sogenannten Baupreis-Index und Planungsfehler. Laut dem EiBS-Geschäftsführer „nimmt er die kritischen Stimmen wahr und prüft mögliche Einsparpotenziale“.

Irgendetwas kann doch bei den Verträgen nicht so richtig stimmen. Warum soll man zum Beispiel Mehrkosten übernehmen, nur weil die Firma BAM ursprünglich bei einem günstigen Hersteller in Italien seine Spannstahlstäbe bestellt hat und sich nun bei einem anderen Händler eindecken muss? Dies ist ein klassisches unternehmerisches Risiko - und kann doch nicht dem Kunden angelastet werden!

Wer für die Umplanungskosten und zusätzlicher Baumaßnahmen des Businessclub nun letztendlich verantwortlich ist, wird in den bisherigen Presseartikeln auch nicht ganz klar. Die Argumentation, dass die geplante Größe des Business Clubs der Versammlungsstättenverordnung unterliegt, kann nun keine Überraschung sein. Die minimale, da 5-fache, Erhöhung des Regenrückhaltebeckens von 300 auf 1700 cbm grenzt gar schon an Dilettantismus.

Eventuell ist auch die fehlerhafte Planung des Birkenparkplatzes inklusive der Umfahrung wohl nach einer langen Nacht entstanden. Über mögliche Mehrkosten hinsichtlich des Baugrunds eiert man schließlich auch schon rum.

Die grundsätzliche Frage ist doch, warum man darüber im Gemeinderat überhaupt abstimmt - und die ausführenden Organe nicht dazu verdonnert, ihre Hausaufgaben zu machen und erst dann wieder vor das Plenum zu treten, wenn die Zahlen konkret sind und sämtliche Alternativen zur Vermeidung derselben, strukturiert durchgearbeitet worden sind.

Ich stelle mir schmunzelnd vor, wie mein ehemaliger amerikanischer Chef reagiert hätte, wenn ich einen solch schwammigen Antrag auf Mehrkosten vorgelegt hätte. Er hätte mir gnädigerweise vielleicht 5 Tage gegeben mit Alternativen, die die Gesamtkosten nicht beeinflussen, anzutreten und sämtliche „nice to have“ vorzutragen, welche für mögliche Mehrkosten gestrichen werden müssen. Nur leider agiert man im Gemeinderat nicht dementsprechend, sondern nickt Dinge ab, welche nach wie vor nebulös sind."

Leserbriefe geben die Meinung des Einsenders, nicht unbedingt die der Redaktion wieder. Außerdem kann der Wahrheitsgehalt der Leserbriefe nicht überprüft werden. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften entsprechend zu kürzen oder die Veröffentlichung gegebenenfalls ohne Angabe von Gründen zu verweigern.

Autor:

Jo Wagner

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