Mehrere Festnahmen / 18 Durchsuchungen / organisierte Kriminalität im Baugewerbe
Karlsruher Zoll kontrollierte: Beschuldigte warfen Geld aus dem Fenster

Wurde aus dem Fenster geworfen ... Bargeld | Foto: Zoll
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Karlsruhe. In den frühen Morgenstunden des 22. Oktobers führte das Hauptzollamt Karlsruhe - Finanzkontrolle Schwarzarbeit - im Auftrag der Staatsanwaltschaft Darmstadt in den Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Berlin umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen durch und vollstreckte zeitgleich vier Haftbefehle. Die Tatverdächtigen wurden nach Eröffnung der Haftbefehle und der Vorführung beim Haftrichter wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr in verschiedene Justizvollzugsanstalten eingeliefert.

In der großangelegten Durchsuchungsaktion waren über 220 Einsatzkräfte verschiedener Hauptzollämter sowie unterstützende Kräfte der Landespolizeien aus Hessen und Baden-Württemberg beteiligt. Die Maßnahme richtete sich gegen sechs Beschuldigte wegen Straftaten im Zusammenhang mit illegaler Beschäftigung und Unterstützungsleistungen durch Beschaffung von Scheinrechnungen.

Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen werden den Tätern gewerbsmäßiger Betrug, Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt sowie Hinterziehung von Steuern und Sozialabgaben bzw. Beihilfe zu diesen Straftaten vorgeworfen. In den vergangenen Jahren sollen sie als Nachunternehmer Bauaufträge mit Schwarzarbeitern und illegaler Beschäftigung ausgeführt und so den Sozialkassen Sozialversicherungsbeiträge und dem Fiskus Steuern in Millionenhöhe vorenthalten haben. Die bisher ermittelte Schadenssumme beträgt ca. fünf Millionen Euro.

Im Zuge der Durchsuchungsaktion wurden darüber hinaus erhebliche Vermögenswerte gesichert. Spezialisten des Zolls für Vermögensabschöpfung sicherten zur Schadenswiedergutmachung umfangreiche Vermögenswerte und pfändeten Konten und offene Forderungen für erbrachte Bauleistungen. Insgesamt hatte das Amtsgericht Darmstadt Vermögensarreste über mehr als fünf Millionen Euro erlassen.

Beschuldigte warfen wirklich Geld aus dem Fenster
Während der Maßnahme und der Suche nach Beweismitteln und Vermögensgegenständen flatterten den Zollbeamten im wahrsten Sinne des Wortes Geldscheine im Wert von 100.000 Euro aus dem Fenster entgegen: Die Beschuldigten wollte sich so auf schnellstem Wege des Geldes entledigen!

Neben Geschäftsunterlagen wurden auch elektronische Datenträger und Mobiltelefone zur Auswertung sichergestellt. Die gewonnenen Erkenntnisse bedürfen der weiteren Auswertung. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Karlsruhe dauern an. (zol)

Autor:

Jo Wagner

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