Versteigerung gestoppt
Layenberger erwirbt Fritz-Walter-Nachlass vor Auktion

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FCK. Überraschung am Dienstagnachmittag: Die Auktion des Fritz-Walter-Nachlasses ist gestoppt. FCK-Hauptsponsor Harald Layenberger konnte sich mit dem Heidelberger Auktionshaus „Kunst und Kuriosa“ und den Erben, der Familie Lutzi, einigen und hat den Nachlass über sein Unternehmen, die Layenberger Nutrition Group GmbH, erworben.

In den letztjährigen Verhandlungen des FCK mit den Erben scheiterten diese an der Summe von 200.000 Euro. Auch dem DFB, dem Innenministerium oder der Fritz-Walter-Stiftung sollen die Erben den Nachlass erfolglos angeboten haben. Doch damals sprach niemand mit Layenberger, wie der Firmeninhaber schon beim letzten Heimspiel dem Wochenblatt berichtete.

Auf seiner Facebook-Seite schreibt Layenberger nun am Dienstagnachmittag: „Ich möchte Euch hier und jetzt persönlich darüber informieren, dass es uns gelungen ist, das Erbe von Fritz Walter zu retten. Es wird nicht zur angesetzten Versteigerung kommen. Das Erbe von Fritz Walter wird nicht zerschlagen und auch nicht über die gesamte Welt verstreut. Wir garantieren, dass wir nun alles daransetzen und mit den entsprechenden Organisationen sprechen werden, um dieses auch weiterhin allen traditionsbewussten Fußballbegeisterten öffentlich zugänglich zu machen. Es wäre eine Schande gewesen, wenn im nächsten Jahr - zum 100. Geburtstag von Fritz Walter - nichts mehr von seinem Erbe und Lebenswerk zu sehen gewesen wäre.

Vorausschicken muss ich, dass es nie im Interesse der Familie Lutzi war, das Fritz-Walter-Erbe zu zerschlagen. Es wurden nachweislich enorme und langjährige Anstrengungen unternommen, um mit den entsprechenden Institutionen einen für alle Seiten gangbaren Weg zu finden. Man hat hier von den offiziellen Seiten allerdings gar nicht bis maximal zögerlich reagiert und versagt und das leider über Jahre. Es liegt mir fern Schuldzuweisungen gegenüber den entsprechenden Stellen zu machen. Klar stellen muss man aber, dass man durch Nichtstun fast eine Katastrophe für den Deutschen Fußball ausgelöst hätte.“

Eine Nachbildung des Pokals Jules Rimet - die damalige Trophäe für den Fußball-Weltmeister, der goldene Ehrenring des DFB, das Silberne Lorbeerblatt, der FIFA-Verdienstorden - die höchstmögliche Auszeichnung des Weltverbandes, der Spielerpass der 54er und der 58er WM, die goldene Uhr, die alle 54er Weltmeister als Geschenk bekommen hatten oder auch die Ernennungsurkunde zum ersten Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, für die schon ein Gebot von 50.000 Euro vorgelegen haben soll - insgesamt über 1000 Gegenstände - wären unter den Hammer gekommen.

Wo nun zukünftig die Memorabilien gezeigt werden, müsse noch geklärt werden. „Versprechen kann ich, dass nichts vom Erbe Fritz Walters an irgendwelche private Sammler oder Spekulanten veräußert wird“, betont Layenberger. Involviert in die Nachlass-Verhandlungen und in weitere Ausstellungs-Planungen war und ist Memorabilien-Experte Hagen Leopold, der einst als Museumsleiter für ein Fritz-Walter-Museum im Stadion vorgesehen war, das aber in geplanter Größe und in vorgesehenem Konzept von Stadt, Land und FCK entgegen deren Versprechungen nie umgesetzt wurde.

Kommentar:

Rettung in letzter Minute
Fritz Walters Nachlass ist gerettet. Das ist eine überaus positive Nachricht. Nun kann der 100. Geburtstag des Ehrenspielführers des 1. FCK und der Deutschen Nationalmannschaft im nächsten Jahr (31. Oktober) gebührend gefeiert werden. Die wertvollen Erinnerungsstücke werden nicht in die ganze Welt verstreut und bleiben der Öffentlichkeit erhalten. Diese Rettung war sicherlich eine Herzenssache des FCK-Fans und Fritz-Walter-Verehrers Harald Layenberger.
Gleichzeitig hat die Nachlass-Rettung aber auch vereinspolitisches Gewicht. In der Diskussion um zukünftige Großinvestoren wurde erst vor wenigen Wochen ein tiefer Graben im Aufsichtsrat öffentlich. Nach der Nichtabwahl des Aufsichtsratsvorsitzenden Patrick Banf hatte sich auch Hauptsponsor Layenberger positioniert und zu Wort gemeldet. Als Retter des Fritz-Walter-Nachlasses wird sein Wort bei den Fans und Vereinsmitgliedern sicherlich zukünftig noch gewichtiger sein. jv

Autor:

Jens Vollmer aus Wochenblatt Kaiserslautern

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