Arbeitsmarktreport der Agentur für Arbeit
Jahreswechsel bringt Anstieg der Arbeitslosigkeit

Foto: Ralf Vester

Kaiserslautern. Nachdem in den vergangenen Monaten eine nachlassende Dynamik zu beobachten war, nahmen rund um den Jahreswechsel die jahreszeitlichen Entwicklungen stärkeren Einfluss auf den Arbeitsmarkt. So ließen auch in diesem Jahr die saisonal bedingt verstärkten Entlassungen – bei vergleichsweise wenigen Neueinstellungen – vor allem in den Berufen des Hotel- und Gaststättengewerbes, in den Bauberufen und in den Gartenbauberufen die Arbeitslosigkeit ansteigen. Diese saisonübliche Entwicklung machte sich in diesem Jahr im Dezember stärker bemerkbar als in den zurückliegenden Jahren. So kam es beispielsweise im Wirtschaftszweig des Baugewerbes zu mehr Freisetzungen wie im Vorjahresmonat. Die Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens zählte im letzten Monat des Jahres damit 15.849 Arbeitslose. Das waren 378 bzw. 2,4 Prozent mehr als im November und 380 bzw. 2,5 Prozent mehr als im Dezember des vergangenen Jahres.

„Die Zahl der Arbeitslosen in der Westpfalz ist nach vier Monaten des Rückgangs wieder angestiegen. Zahlreiche in den Außenbereichen tätigen Firmen konnten bis kurz vor Weihnachten aufgrund der milden Witterung ihren Aufträgen nachkommen und waren so noch nicht gezwungen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter freizustellen. Dennoch haben sich in den vergangenen vier Wochen mehr Menschen aus der Beschäftigung heraus arbeitslos melden müssen, als dies im vergangenen Jahr der Fall war. Das wird sich im Januar noch deutlich verstärken.“, erwartet Peter Weißler, Leiter der Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens, fest.
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag im Dezember bei 5,6 Prozent und damit sowohl 0,1 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats als auch des Vorjahresmonats.

„In den kommenden Wochen werden wir nun gezielt Menschen unterstützen, die in den Wintermonaten von Freistellungen in den Bereichen Bau, Handel, Verkehr und Gastronomie sowie dem Auslaufen von befristeten Arbeitsverträgen betroffen sind. Mit dem vorhandenen Arbeitsstellenangebot möchten wir diesen Menschen auch Chancen und Perspektiven für eine ganzjährige Beschäftigung aufzeigen und damit einhergehend den saisonalen Aufbau der Arbeitslosigkeit einschränken.“, blickt Weißler voraus.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit wurden in den vergangenen vier Wochen 805 Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 31 weniger als im November und 98 weniger als im Dezember 2018.

„Wir gehen mit einem guten Arbeitsstellenangebot ins neue Jahr. Trotz aller Unwägbarkeiten bestehen für ausgebildete und flexible Kräfte in zahlreichen Unternehmen der Westpfalz und damit in nahezu allen Wirtschaftszweigen gute Einstellungsmöglichkeiten. Die Herausforderung wird sein, passende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Arbeitsplatzangebote zusammenzubringen. Es wird erforderlich sein, auf beiden Seiten

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Mit den Arbeitsmarktdaten für den Dezember liegen auch die ersten Daten zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zum Stichtag 30. Juni 2019 vor. In der Westpfalz waren Mitte des Jahres insgesamt 165.802 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Beschäftigten um 1.302 bzw. 0,8 Prozent angestiegen. Die Region verzeichnete damit im Vorjahresvergleich den geringsten Zuwachs in Rheinland-Pfalz.

Stadt Kaiserslautern
In der Stadt Kaiserslautern waren im Dezember 4.508 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 35 bzw. 0,8 Prozent mehr als im November und 61 bzw.1,3 Prozent weniger als im Dezember des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 8,2 Prozent und damit 0,3 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahresmonats. Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl einen Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im Dezember 1.301 arbeitslose Menschen. Das waren vier bzw. 0,3 Prozent mehr als im November. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter waren im Dezember 3.207 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 31 bzw. ein Prozent mehr als im Vormonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Kaiserslautern 254 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 62 weniger als im November und 27 weniger als im Dezember des vergangenen Jahres. Zum Zähltag befanden sich 1.476 offene Stellen im Bestand.

Landkreis Kaiserslautern
Im Landkreis Kaiserslautern waren im Dezember 2.663 Frauen und Männer bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 45 bzw. 1,7 Prozent mehr als im November und 118 bzw. 4,6 Prozent mehr als im Dezember des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 4,6 Prozent im November auf nun 4,7 Prozent gestiegen. Sie lag 0,2 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahresmonats. Der Blick auf die Entwicklung in den beiden Rechtskreisen zeigt sowohl einen Anstieg der Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung wie auch in der Grundsicherung. So zählte die für den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung zuständige Agentur für Arbeit im Dezember 1.195 arbeitslose Menschen. Das waren 24 bzw. zwei Prozent mehr als im November. Beim für den Rechtskreis der Grundsicherung zuständigen Jobcenter waren im Dezember 1.468 Frauen und Männer als arbeitslos registriert und damit 21 bzw. 1,5 Prozent mehr als im Vormonat. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Kaiserslautern 153 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren sechs weniger als im November und 26 weniger als im Dezember des vergangenen Jahres. Es befanden sich zum Zähltag noch 995 offene Stellen im Bestand. ps

Autor:

Ralf Vester aus Kaiserslautern

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