Verheiratet mit den Verlobten durch Italien
Museo Leonardo3 - Mailand

- Irene und Stephan vor dem Eingang zum Leonardo3 Museum in Mailand
- Foto: Stephan Alberti-Riedl
- hochgeladen von Stephan Alberti-Riedl
Kinder der 1980er und 1990er werden beim Namen Leonardo zuerst an eine menschenähnliche Schildkröte mit zwei Katanas denken, der eine Ninja-Truppe anführt. Damit spielten die Macher der Teenage Mutant Ninja/Hero Turtles auf Leonardo Da Vinci an, dem berühmtesten Universalgelehrten der Menschheit. Er lebte von 1452 bis 1519 und wirkte an der Gestaltung von Mailand mit.
Alles begann am Hof von Ludovico Sforza (Il Moro = Der Dunkle). Leonardo wurde von ihm als Ingenieur eingestellt und sollte unter anderem das Castello Sforzesco verschönern. Daneben entwarf er Architekturpläne für Kirchen, Paläste und Brücken. Er plante dazu noch die Bewässerungssysteme für die Gärten. Aber nicht nur für die schönen Seiten des Schlosses war er zuständig. Er erstellte Zeichnungen von Wehranlagen und Wehrtürmen, um die Stadt zu beschützen. Kurzum: Ein faszinierender Mann, von dem wir auch heute noch etwas lernen können.
Zum Beispiel im Leonardo3, einem Museum bei der Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand. Hier kann man über 200 Arbeitsmodellen von Leonardos Erfindungen bewundern: Vom mechanischen Adler über den mechanischen Löwen bis hin zu Entwürfen für Unterseeboote bietet das Museum eine breite Palette. Hinzu kommen digitale Restaurationen seiner bekanntesten Werke wie dem Abendmahl oder den Codex Atlanticus.
So umfangreich und weitsichtig Leonardo aufgestellt war, so ist es das Museum sprachlich: Zusätzlich zu Italienisch werden Audioguides und Screens auf Englisch, Französisch, Spanisch, Chinesisch, Russisch und Deutsch angeboten. Weiterhin ist das Museum barrierefrei: Es gibt Rampen und Aufzüge sowie Reiseleiter für Sehbehinderte, VR-Stationen und außerdem Ruhezonen.
Entsprechend schockiert waren wir, als wir erfahren mussten, dass Mailand das Museum schließen möchte. Derzeit ist ein Verfahren beim Regionalen Verwaltungsgerichtshof (TAR = Tribunale Amministrativo Regionale) anhängig. Hinzu hatte der Museumsdirektor Massimiliano Lisa einen Hungerstreik von 12 Tagen durchgeführt, um das Interesse zu wecken.
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