Note 4 und Platz im unteren Mittelfeld im ADFC-Fahrradklima-Test
Radfahren in Bruchsal nur mit "ausreichend" bewertet

Die Menschen in Bruchsal benoten das Radfahren in der Stadt im neuesten ADFC-Test mit "ausreichend" - also Schulnote 4. | Foto: Paul Needham
  • Die Menschen in Bruchsal benoten das Radfahren in der Stadt im neuesten ADFC-Test mit "ausreichend" - also Schulnote 4.
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Bruchsal. Der ADFC-Fahrradklima-Test beleuchtet, wie es um die Fahrradfreundlichkeit in Deutschlands Städten und Gemeinden bestellt ist. Wo Städte beim Radklima punkten und wo nachgebessert werden muss, konnten die Radfahrer in einer Umfrage beurteilen. Die Alltagserfahrungen der Menschen sollen den Verantwortlichen nun lebensnahe Rückmeldungen geben.

Mitgemacht haben 2018 rund 170.000 Bürger, das sind 40 Prozent mehr als 2016. Der Anteil der ADFC-Mitglieder ist mit 15 Prozent gering. In die Wertung gekommen sind 683 Städte und Gemeinden, im Durchgang 2016 waren es 539.Im Herbst 2018 fand die Umfrage zum achten Mal statt. Der Fragebogen beinhaltetet 32 Fragen. Die Antworten und Ergebnisse werden mit einer  Skala von 1 bis 6, vergleichbar dem Schulnotensystem, bewertet.

Nur ein "Ausreichend" für Bruchsal

Während Karlsruhe in seiner Kategorie "Städte mit 200.- 500.000 Einwohnern" mit einem Punkteschnitt von 3,1 den ersten Platz belegt, steht Bruchsal in der Kategorie "Städte mit 20.- 50.000 Einwohnern" mit einem mageren Schnitt von 4,0 (also "ausreichend" nach Schulnoten) auf dem 176. Platz (von 311 teilnehmenden Kommunen in dieser Größe) - also im unteren Mittelfeld. Kein Trost, aber Zeichen dafür, dass in der Region was das Radfahren betrifft einiges im Argen liegt: Nachbarkommune Bretten rangiert mit beschämendem Schnitt von 4,4 auf Platz 295.

Miese Ampelschaltungen

Die schlechtesten Bewertungen erhielt Bruchsal für seine Ampelschaltungen (4,6) und die Radfahrer-Führung in Baustellen (ebenfalls 4,6). Die Breite der Radwege wurde mit 4,4 bewertet, die gleiche Benotung gab es für die Kontrollen der Falschparker auf Radwegen. Alles in allem eher ein mageres Resultat, bei dem es für die Stadt nun nur heißen kann: "nachbessern". Denn der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) stellt fest, dass es im Vergleich zum letzten Test 2016 kaum Veränderungen gegeben hat. 
Aber auch Positives gibt es zu berichten: So wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums mit 3,2 bewertet und die in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen sogar mit 3,1. Aber auch die mangelnde Verfügbarkeit öffentlicher Räder wurde bemängelt, ebenso wie das allgemeine Sicherheitsgefühl (4,3) und der Winterdienst auf Radwegen (4,2).
Eigentlich ist es wirklich schade, dass die Frage, ob Radfahren in Bruchsal Spaß oder Stress ist, nur mit 3,7 - also einer wackeligen 4plus bewertet wurde. Denn nur wenn Radfahren Freude bringt, werden zukünftig mehr Menschen öfters mal das Auto stehen lassen.

Stadt will schnell reagieren

Die Stadt Bruchsal hat sich dem „Wochenblatt“ gegenüber zu den Testergebnissen geäußert: „Die Bewertung Bruchsals liegt bei 3,95. Das ist insoweit von Bedeutung, da sich in der Ortsgrößenklasse 20.000 bis 50.000 Einwohner 186 von 311 Kommunen tummeln und da kommt es nicht auf den gerundeten Wert, sondern sehr wohl auf die zweite Nachkommastelle an. Bei einer Schulnotenbewertung ist immer auch der Schnitt für die Schüler interessant. Dieser Mittelwert in der besagten Ortsgrößenklasse liegt bei 3,89“, so die Stadt in ihrer Stellungnahme.
Außerdem lägen nur vier von 311 am test teilnehmenden Kommunen in der Bewertung unter 3,0, 186 von 311 Kommunen - darunter auch Bruchsal - liegen in der Bewertung zwischen drei und vier. Und insgesamt 121 seien mit 4,0 und schlechter bewertet, so die Stadt weiter.
„Unstrittig ist allerdings auch, dass Bruchsal sich in der Reihe der bisherigen Klimatests nur leicht verbessert hat, und dass die Stadt auf ihrem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt noch eine große Wegstrecke vor sich hat“, heißt es weiter. Geplante Aktionen seien unter anderem: weitere Fahrradboxen am Bahnhof (20 Stück), der Aufbau eines Fahrradverleihsystems mit 25 Rädern im nächsten Vierteljahr und die so wichtige Nord-Süd-Achse des Radverkehrs mit dem Ziel, vor allem die Durchgängigkeit des Radverkehrs durch die Friedrichstraße vom Finanzamt zur Innenstadt herzustellen. Mittel seien für die Umsetzung seien im Haushalt bereits eingestellt.

Die kompletten Testergebnisse für ganz Deutschland gibt es hier!

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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