Kulturfenster
Fundstück aus dem Archiv: Winnetou in Bruchsal

- Foto: Stadtarchiv Bruchsal
- hochgeladen von Pressestelle Stadt Bruchsal
Ein lauer Juniabend, ein Steinbruch im Gewann Rohrbach: ein Westernchor singt, Old Shatterhand und Winnetou treten auf, mit ihnen weitere 18 Darsteller, 50 Komparsen und 15 Pferde auf vier Spielebenen… so malte sich das Festspielkomitee „Karl-May-Spiele Bruchsal“ die Inszenierung von Winnetou I aus, die es 1972 in einer Informationsschrift dem Gemeinderat vorstellte.
50 Aufführungen im Jahr waren geplant, kalkuliert wurde mit einem Eintrittspreis von vier bis sieben Mark und 100.000 Besucher im ersten Jahr; später, nach Ausbau weiterer Sitzplätze, sogar doppelt so viele. Kosten: 200.000 DM. Als Dramaturg hoffte man Harry Walther zu gewinnen, der in den 1960er-Jahren den Old Shatterhand in Bad Segeberg verkörpert hatte.
Das Stadtbauamt rechnete, dass allein eine provisorische Erschließung des Geländes 180.000 DM kosten würde, die vollständige fast 1 Million Mark.
Was sagte der Gemeinderat dazu? Grundsätzlich sei man der Idee nicht abgeneigt, man wolle sich aber zunächst an Bad Segeberg wenden, um näheres über die dortige Bühne und die finanziellen Leistungen der Stadt zu erfahren.
Laut städtischer Akte verliefen sich die Planungen aber bereits im Spätjahr 1972. Dreizehn Jahre später, Ende 1985, entstanden auf dem Gelände auf Anregung der AGNUS Amphibienbecken und Wildtränken.
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