Keine gesamtstaatliche Relevanz, keine Bundesgelder für den Lernort Kislau
Droht das Projekt zu scheitern?

Lernort Zivilcourage & Widerstand Kislau | Foto: Lernort Zivilcourage & Widerstand e. V.
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Bad Schönborn. Ein herber Rückschlag für den Verein Lernort Zivilcourage & Widerstand: Für die Errichtung eines Lernorts auf dem Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Schloss Kislau bei Bruchsal werden bis auf Weiteres keine Bundesmittel fließen: Wie die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg und dem Trägerverein Lernort Zivilcourage & Widerstand am 7. Dezember mitteilte, wurde deren Antrag auf Gewährung von Fördermitteln in Höhe von 750.000 Euro, die in die Realisierung eines Neubaus sowie einer interaktiven Ausstellung fließen sollten, abgelehnt.
Im Begründungsschreiben der BKM heißt es, das zuständige Expertengremium habe das bürgerschaftliche Engagement und die Professionalität der Beteiligten gelobt, dem Projekt jedoch keine gesamtstaatliche Relevanz beigemessen. Angesichts der großen regionalen Bedeutung von Kislau als Erinnerungsort liege es in erster Linie in der Verantwortung des Landes Baden-Württemberg, das Projekt Lernort Kislau zu unterstützen.

Sponsoren und Unterstützer gesucht

Das Land fördert das Projekt seit drei Jahren institutionell. Darüber hinaus sind im Doppelhaushalt 2020/21 bis zu 750.000 Euro für die bauliche Umsetzung des Lernorts vorgesehen. Diese Mittel kommen allerdings nur in dem Maße zur Auszahlung, wenn der Verein Mittel in mindestens gleicher Höhe für den Bau einwerben kann. Entsprechend große Hoffnungen hatte der Verein in den Bundesantrag gesetzt. Im Falle einer Bewilligung – so Projektleiterin Dr. Andrea Hoffend – hätte der Lernort Kislau im Jahr 2022 seine Pforten für Besucher öffnen können. Um den vom Land vorgegebenen Konditionen entsprechen zu können, seien Haupt- wie Ehrenamtliche des Vereins nun hingegen genötigt, einen Großteil ihrer Energie für Fundraising-Aktivitäten einzusetzen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie wird es ungemein schwer werden, private Sponsoren und Unterstützer in dieser Dimension zu rekrutieren. 

Schon seit seiner Gründung im Jahr 2012 bemüht sich der Lernort-Verein um die Schaffung einer zeitgemäßen Bildungsstätte in Kislau, an der die badische Demokratie- und Diktaturgeschichte der Jahre 1918 bis 1945 aufgearbeitet werden soll. Da die historischen Bestandsgebäude für Zwecke des Strafvollzugs genutzt werden, ist ein Neubau vor den Toren der Kislauer Schlossanlage die einzig mögliche Lösung, um vor Ort Vermittlungsarbeit leisten zu können. Dieses Ziel werde man weiterhin fest im Blick behalten, so Hoffend. Zugleich werde man die virtuellen und mobilen Angebote weiter ausbauen.

Autor:

Heike Schwitalla aus Germersheim

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