Umweltkrise des Spätmittelalters
Junge Mittelalterforschung

- Diese Erosionsrinne bei Eußerthal in der Südpfalz ist infolge mittelalterlicher Rodung und Landnutzung entstanden
- Foto: Rainer Schreg
- hochgeladen von Jürgen Bender
Annweiler. Am Donnerstag, 24. Juli, findet um 18.30 Uhr im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels, Meßplatz 1, 76855 Annweiler am Trifels (in Bahnhofsnähe) der nächste Vortrag der Reihe „Junge Mittelalterforschung“ des Museums unterm Trifels statt.
Klimawandel, Umweltverschmutzung und ungesunde Lebensmittel sind moderne, allgegenwärtige Probleme. Doch war das früher wirklich alles besser? War vormoderne Landwirtschaft bio, regional und nachhaltig? Ein Blick in das Mittelalter zeigt, dass der Mensch auch schon damals – mit weniger technischen Mitteln und einer geringeren Bevölkerungsdichte – in der Lage war, die Umwelt und das Klima nachhaltig zu beeinflussen. Im Unterschied zu heute geschah dies langsam, hatte aber wohl dramatische Folgen.
Die Krise des 14. Jahrhunderts wurde bislang selten als Umweltkrise verstanden, aber heute wird deutlich, dass die Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt schon damals alles andere als ideal verlief. Aufgrund des Kenntnisstands im Mittelalter kannte und erkannte man die Kausalzusammenhänge aber nicht. Der heutigen Forschung zeigen Beispiele aus Süddeutschland die umweltproblematischen Zusammenhänge von Landesausbau, Siedlungsentwicklung und der Aufgabe ganzer Dörfer – auch in der Südpfalz.
Prof. Dr. Rainer Schreg von der Universität Bamberg wird in seinem Vortrag „Die Landwirtschaft des Mittelalters war bestimmt noch bio, regional und nachhaltig – oder? Archäologische Beobachtungen zur Umweltkrise des Spätmittelalters“ interessante Einblicke in dieses spannende Forschungsfeld geben.
Die im Verbund mit dem Deutschen Historischen Institut Paris, dem Kunsthistorischen Museum Wien, dem Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde der Universität Heidelberg, dem Institut für Personengeschichte in Bensheim, der Bezirksgruppe Landau des Historischen Vereins der Pfalz, der VHS Annweiler und dem Verein Trifelsfreunde e.V. als Kooperationspartnern veranstaltete Reihe ist ein Forum zur Präsentation aktueller archäologischer, historischer und restauratorisch-konservatorischer Forschungen bzw. Forschungsergebnisse. Der Eintritt ist frei, der Zugang barrierefrei. red
Autor:Jürgen Bender aus Annweiler |
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