„Fairteilen statt Wegwerfen“ – Pfarrerin engagiert sich für Lebensmittelrettung

Annemarie Kaschub mit ihren selbst gebackenen Gemüseschnecken aus gerettetem Gemüse. | Foto: Hannelore Schäfer
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Edingen-Neckarhausen. „Man kann aus geretteten Lebensmitteln gutes und leckeres Essen machen“, weiß Annemarie Kaschub aus eigener Erfahrung. "Bei uns Zuhause sind Gemüse- und Apfelschnecken aus geretteten Zutaten eine beliebte Mahlzeit.“ Aspekte wie Nachhaltigkeit und Ressourcen schonendes Verhalten kommen bei Kaschub auch in der Küche zum Tragen. Die Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde Neckarhausen zählt zum Team einer kleinen engagierten Gruppe von Lebensmittelrettern, die zwischenzeitlich auch in Edingen-Neckarhausen aktiv ist. Genauer gesagt in Edingen, wo der „Fairteiler“-Schrank eingangs des Kirchgartens der evangelischen Kirche, Hauptstraße 43, seinen Platz hat.

„Mit tut es weh, wenn eine Orange oder eine Kartoffel im Netz verdorben ist und dann der ganze Inhalt im Müll landet“, bekennt die Pfarrerin und ergänzt: „Ich sehe in der Weiterverwertung auch einen kleinen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung.“ Schließlich betrachte sie nicht nur das „tägliche Brot“, sondern alles was der Lebenserhaltung dient und unter Mühen angebaut wurde, als eine Gabe Gottes.

Bekannt geworden sei diese Form der Lebensmittelrettung unter dem Stichwort Foodsharing. „Die ehrenamtlichen Aktiven klappern zumeist nach Geschäftsschluss Supermärkte, Bäckereien und andere Betriebe ab, um die aussortierten Lebensmittel einzusammeln und im offenen Fairteiler-Schrank zu deponieren“, erklärt Kaschub die Vorgehweise. Die Helfer seien ebenso registriert wie die teilnehmenden Unternehmen, wobei die Märkte für ihre abgegebenen Waren keinerlei Haftung mehr übernehmen. „Wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist bedeutet das für Lebensmittel nicht gleich das Todesurteil“, ist Kaschub überzeugt. Wobei im Fairteiler-Schrank vor allem Obst und Gemüse sowie Backwaren und haltbare Waren landen. Produkte die gekühlt werden müssen, bleiben außen vor. Mitunter erhalte sie auch Wurstwaren und Molkerei-Produkte. Dann telefoniere sie mit Leuten, die es gut gebrauchen können oder finde in der Nachbarschaft Abnehmer. „Der soziale Gedanke spielt bei unserer „Fairteilung“ allerdings nur eine nachrangige Rolle – Hauptsache die Lebensmittel landen nicht im Müll. Wir stellen auch keine Konkurrenz zu den lokalen Tafeln dar, Foodsharing holt nur da ab, wo es keine anderen Abnehmer mehr gibt“, erklärt die Pfarrerin.

Sie selbst verwertet gerne das aussortierte Obst und kocht es zu Marmelade ein oder nutzt es zum Kuchen backen. Häufig weise es nur optische Mängel auf, insgesamt müsse man eben gucken, was noch geht. Gleiches gilt für das Gemüse, das sie zu Gemüseschnecken auf Hefeteig-Basis verarbeitet, die am besten warm aber auch kalt gegessen werden können. „Da kommt alles rein, was es gerade so gibt, Zwiebel und Knoblauch gehören als Geschmacksträger aber immer dazu“, bekennt sie. Ansonsten wird geraspelt, was die Märkte so hergeben. Von Möhren, Zucchini über Brokkoli, Sellerie und Paprika. Bei ihren beiden Kindern seien die Apfelschnecken in Form von Hefegebäck aus geraspelten Äpfeln besonders beliebt. Mit Rosinen und Mandeln verfeinert und mit etwas Zucker bestreut ersetze das Gebäck auch schon mal das Pausenbrot. „Außerdem sind wir eine wanderfreudige Familie und da wird so manche Schnecke unterwegs vertilgt“, scherzt die Pfarrerin und fügt hinzu: „Wenn man etwas selber macht und mit den eigenen Händen schafft, dann ist das im Großen wie im Kleinen eine gute Sache.“

Die gebürtige Sächsin studierte in Karlsruhe die Fächer Mathematik und evangelische Theologie auf Lehramt für Grund- und Hauptschulen. Anschließend absolvierte sie ein Theologie-Studium und trat als promovierte Theologin in den kirchlichen Dienst. „Ich habe mich während des Studiums und danach intensiv mit theologischen Fragestellungen beschäftigt. Mein Glaube ist offener und reflektierter geworden. Er ist ein Schatz, den ich mit anderen gerne teile“, resümiert Annemarie Kaschub. ha

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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