Biologin gibt Tipps für mehr Artenvielfalt und Insektenschutz

Die bekannte Biologin Doris Lerch umriss bei ihrem Vortrag in der Kirche viele Themen.
 | Foto: Hannelore Schäfer
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Edingen-Neckarhausen. Jeder kann etwas tun, um die Welt ein wenig nachhaltiger zu gestalten. Beispiele dafür zeigte die bekannte Biologin Doris Lerch bei ihrem Vortrag auf. „Es sind die Kleinen, die das Leben am Laufen halten“, betonte sie mit Blick auf das weltweite Insektensterben. Die Expertin für Biodiversität und Artenschwund war auf Einladung der NABU-Ortsgruppe Edingen-Neckarhausen in der evangelischen Kirche zu Gast. Die AG Klimaschutz und -gerechtigkeit der evangelischen Kirchengemeinde Edingen befasst sich ebenfalls mit diesem zeitaktuellen Thema und stellte deshalb ihr Gotteshaus gerne als Veranstaltungsort zur Verfügung.

Mit ihrem Fachwissen beackerte Doris Lerch ein breites Spektrum. Im Mittelpunkt stand ihr Plädoyer für heimische Pflanzenarten. Um eine tote Grünfläche in einen lebendigen Garten zu verwandeln bedarf es gebietsheimischer Pflanzen. „Beispielsweise können Forsythien keine einzige heimische Wildbienenart ernähren. Die Blüten der Kornelkirsche hingegen stehen auf dem Speiseplan von Dutzenden Insektenarten und ihre Früchte ernähren Vögel und andere Tiere“, erklärte die Biologin und ergänzte: „Insekten brauchen zum Leben, wie jedes Lebewesen die richtige Nahrung und Umgebung. Fehlen diese Voraussetzungen kommt es unweigerlich zum Insektensterben.“ Damit reduziere sich nicht nur die Artenvielfalt, der Natur gingen auf diese Weise auch viele wichtige Helfer verloren. Setze sich eine solche Entwicklung fort, bedeute dies erhebliche Ertragseinbußen im Obstanbau und damit im Nahrungskreislauf der Menschen. Außerdem sei die Bestäubungsleistung der Honigbiene mit rund fünfzehn Prozent am Gesamtgeschehen nicht so hoch wie vielfach angenommen, erläuterte die Fachfrau. Vielmehr komme es auf die bestäubenden Wild-Insekten an, die wiederum in Nahrungskonkurrenz zu den vielen Honigbienenvölkern stehen. In diesem Zusammenhang beklagte Lerch den „Honigbienen-Hype“ und sprach sich mit Blick auf den drastischen Rückgang wildlebender Insekten für eine Deckelung der Bienenvölker aus: „Die Honigbiene muss nicht gerettet werden, sie hat ihren Imker.“

Um Nahrungsquellen und Habitate für Insekten zu schaffen hat man viele Möglichkeiten, zeigte Lerch anhand von Lichtbildern auf. Selbst in den gefürchteten Schottergärten kann noch Leben wachsen. „Nehmen Sie einfach das Fließ raus und säen eine Wildpflanzen-Mischung zwischen die Steinlücken, dann keimt und blüht es auch dort“, lautete der Rat der Fachfrau. Auch die Landwirte als „Gärtnern der freien Landschaft“, wie Lerch formulierte, können mit dem Anlegen von mehrjährigen nützlingsfördernden Blühsteifen zwischen den Ertragsanbau-Flächen für mehr Vielfalt zum Nutzen von Mensch und Tier sorgen.

Für einen nützlichen „Gartenhelfer“, der gerne bei Nacht unterwegs ist, brach die Expertin ebenfalls eine Lanze: „ Jedes Jahr werden rund eine halbe Million Igel auf unseren Straßen überfahren. Mit Igeltoren in den hinteren Gartenbereichen werden Verbindungswege offen gehalten und den Tieren weite und gefährliche Wege erspart.“

Doris Lerch streifte noch zahlreiche weitere Themen im Umgang mit einer zukunftsfähigen Natur, so dass jeder der zahlreichen Zuhörer einen Tipp mit nach Hause nehmen konnte. NABU-Vorstandsmitglied Heike Vetter bezeichnete den Vortrag als einen „Augenöffner“ und lud Interessierte in den NABU-Garten für weitere Impulse und Anregungen ein. ha

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Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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