Wiedereröffnung der Salz- und Kristall-Therme des Freizeitzentrums Miramar
- Baustelle Miramar Weinheim
- Foto: Miramar Weinheim
- hochgeladen von Kristin Hätterich
Weinheim. Die Salz- und Kristall-Therme des Freizeitzentrums Miramar befindet sich im Wiederaufbau. Bis Jahresende steht die Dachkonstruktion, anschließend folgt zügig der Innenausbau. Der „Neubau“ im Gebäudekern kostet rund 8 Millionen Euro. Die Wiedereröffnung der Therme ist für April 2026 geplant.
Nach einem verheerenden Brand in der Nacht vom 8. auf den 9. Dezember 2024 brannte die Therme vollständig aus. Ursache war ein technischer Defekt in einem Waschraum. Zunächst hoffte man, das Freizeitbad und die Saunalandschaft nach Reinigungsarbeiten noch 2024 öffnen zu können. Doch die kritische Infrastruktur – die zentrale Sanitäranlage und die Umkleiden – war ebenfalls betroffen. Erst im Juni 2025 konnte das Miramar wieder öffnen. „Als klar war, dass wir Umkleide und Sanitäranlage komplett erneuern müssen, haben wir auch im restlichen Bad angepackt, umfassend saniert und neu gestaltet“, sagt Geschäftsführerin Lara Steinhart. Dafür investierte die Geschäftsführung rund 3 Millionen Euro.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mannheim ergaben: Kein Fremdverschulden – ein technischer Defekt war die Ursache.
„Unser besonderer Dank gilt der Freiwilligen Feuerwehr Weinheim und den umliegenden Wehren, die einen noch größeren Schaden verhindert haben. Der materielle Schaden war immens – glücklicherweise wurde niemand verletzt“, so Geschäftsführer Nicolas Steinhart. Der Baukörper der 2007 eröffneten Therme blieb erhalten und wird nun wieder ausgebaut. Die Stadt Weinheim erteilte auf Basis der alten Baugenehmigung eine aktualisierte Genehmigung.
„Die Therme mit Physiotherapie wird in Anlehnung an das bisherige Konzept errichtet – mit Modernisierungen und neuen Gestaltungen“, freut sich Nicolas Steinhart.
Ursprünglich war Dezember 2025 als Eröffnungstermin anvisiert.
„Das war ambitioniert, aber manchmal ist die bauliche Realität anders als erhofft“, sagt Nicolas Steinhart. „Bislang tragen wir alle Kosten – Umsatzausfall, Lohnfortzahlung, Investitionen – selbst. Die Versicherungen haben uns bisher im Stich gelassen.“ „Das Miramar wird grundsolide geführt – dennoch sind diese Zeiten die größten Herausforderungen seit 1987, als unsere Familie das damals städtische Bad übernahm“, sagt Geschäftsführer Marcus Steinhart. „Die Rücklagen aus dem nicht realisierten Parkhaus- und Hotelprojekt helfen uns nun, alles zunächst aus eigenen Mitteln zu finanzieren. Da die Versicherer uns hinhalten, werden wir klagen müssen.“
Nicolas Steinhart ergänzt: „2024 wäre ohne Brand und Folgekosten ein erfolgreiches Jahr geworden. 2025 wird – die Corona-Zeit ausgenommen – durch den Umsatzausfall im ersten Halbjahr erstmals ein Verlustjahr.“ „Trotz allem sind wir und das Team hochmotiviert“, betont Lara Steinhart. „Wir danken unseren vielen und treuen Gästen, die einen Tag Urlaub bei uns verbringen – ob zur Entspannung oder zum Spaß. Auch online stehen wir über unsere Social-Media-Kanäle in intensivem Kontakt mit zahlreichen Gästen.“ Im Zuge der Sanierungen wurde das Strömungsbecken im Außenbereich komplett erneuert. Die Inbetriebnahme ist für Anfang Dezember 2025 geplant.
Hintergrund:
Das Freizeitzentrum Miramar wurde 1974 als städtisches Bad am Waidsee eröffnet. 1987 übernahm die Familie Steinhart den insolventen Betrieb für 1 D-Mark und 10 Millionen D-Mark Schulden.
1992: Ausbau zum modernen Freizeitbad
1994: Sauna- und Wellnesslandschaft mit eigener Bucht
2007: Eröffnung der Salz- und Kristall-Therme
2026: Eröffnung Neubau der Salz- und Kristall-Therme
Jährlich besuchen rund 700.000 Gäste das beliebte Familienbad mit 9 Rutschen, 12 Saunen und zwei Dampfbädern (Therme derzeit geschlossen). Das Miramar beschäftigt insgesamt rund 200 Mitarbeiter. Seit 2024 führen Lara und Nicolas Steinhart in dritter Generation das Familienunternehmen mit Marcus Steinhart zusammen. red
Autor:Kristin Hätterich aus Mannheim |
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.