Jiddische Kunstlieder und Film
Konzert Herzensstern

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Mit der Europäischen Gesellschaft e.V. im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland

https://www.youtube.com/watch?v=P7zQaHehbZI

https://nedaahmadi.com/herzenssternbitter-die-himmelsfeste

Ermöglicht durch Fördermittel des Bundesministerium des Innern und Heimat
Über die Musiker, Hartsshtern & 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Olivier Milhaud, Neffe von Darius Milhaud, gewann mit dem Sutzkever Project 2017 den Ersten Preis des Amsterdamer Internationalen Jüdischen Musikfestivals und den Mira-Rafalowicz-Preis für die beste künstlerische Darbietung jiddischer Sprache und Kultur. Er gab den Versen von Sutzkever neues Leben.
Inspiriert durch die Synagogalliturgie, beleben die Vertonungen von Olivier Milhaud jiddische Verse aus Vergangenheit und Gegenwart. Sie sprechen die Sprache der musikalischen Klassik der Gegenwart. Zwei weitere Gedichte „Herzensstern“ („Hartsshtern“) aus dem Programm, die Olivier Milhaud 2020 und 2021 vertonte, stammen von Philipp Ammon. Ammon gewann 2020 mit dem unveröffentlichten Einzelgedicht Città eterna den Literaturpreis des Italienischen Kulturinstituts Neapel und der internationalen Poesie- und Literaturzeitschrift Nuove Lettere. Sasha Lurje wurde in Riga, Lettland, geboren und singt seit ihrem dritten Lebensjahr. Seit 2003 erforscht sie Stile und Repertoire des traditionellen jiddischen Gesangs und untersucht dabei säkulares und religiöses Gesangsrepertoire. Sie ist Mitbegründerin des Berliner Jiddischen Musik-Festivals Shtetl Neukölln und dem Yiddish Summer Weimar schon als Künstlerin und Dozentin verbunden.

Bilder von Zurab Sumbadze. Animation von Neda Ahmadi.

Abraham Sutzkever wurde im Gouvernement Wilna geboren, wurde 1915 mit der Familie nach Sibirien deportiert, und kehrte 1920 ins polnische Wilna zurück, wo er erst die traditionelle jüdische Schule, dann das polnisch-jüdische Gymnasium und schließlich als freier Hörer Vorlesungen an der Stefan-Batory-Universität besuchte. Er wurde Mitglied der von Max Weinreich gegründeten Pfadfindergruppe „Bin“ und belegte am von Weinreich geleiteten Jüdischen Wissenschaftlichen Institut (YIVO) Kurse über jiddische Literatur. Er gehörte zur avantgardistischen Künstlergruppe Junges Wilna („Jung Wilne“). Nach der Eroberung von Wilna durch die Wehrmacht 1941 lebte er im Wilnaer Ghetto. Er war Mitglied der 1942 gegründeten Vereinigte Partisanen-Organisation („Fareinikte Partisaner Organisatzije“) und rettete mit einer Ghettobrigade Handschriften (darunter Briefe von Tolstoi und Gorki und Manuskripte von Scholem Alejchem) und Bücher, die vernichtet werden sollten und jetzt die Sutzkever-Kaczerginski-Sammlung des New Yorker YIVO-Institut bilden. 1943 gelang es ihm mit seiner Frau, in die Naroczer Wälder zu fliehen. 1944 wurde er nach Moskau geflogen, wo er auf dem Dritten Plenum des Jüdischen Antifaschistischen Komitees auftrat und sich mit Pasternak traf. Er schrieb einen Beitrag zum von Ehrenburg und Wassili Grossman herausgegebenen Schwarzbuch über den Genozid an den sowjetischen Juden und trat 1946 als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen auf und nahm am ersten Zionistischen Nachkriegskongress in Basel teil, wo er sich mit Golda Meir traf. Mit ihrer Hilfe wanderte er 1947 illegal nach Palästina aus und lebte seither in Tel Aviv. Als Mitglied des PEN-Clubs wurde er im selben Jahr Sprecher für jiddische Literatur. Als Kriegskorrespondent nahm er 1948-49 am Unabhängigkeitskrieg teil. Mit Hilfe der Histadrut, des Gewerkschaftsbundes, gründete er 1948 die Zeitschrift Di goldene kejt („Die goldene Kette. Symbol für das Überleben des jüdischen Volkes“) für Literatur und Essayistik in jiddischer Sprache, die er bis 1995 herausgab. 1985 erhielt er den Israelpreis für jiddische Literatur. Als Ehrenbürger von Tel Aviv starb er 2010 im 97. Lebensjahr. In diesem Jahr entdeckte Olivier Milhaud die Schönheit der Gedichte von Sutzkever und begann sie zu vertonen. Es sind Verse aus der Kindheit des Dichters, als ihn Licht und Natur Sibirien berührten, über das Ghettos, als er in die Finsternis eintauchte, und aus Israel. Sie zeigen Schönheit und Pracht der Schöpfung, die Schrecken der Welt und Liebe, die Sutzkever in seinem Jahrhundertleben erfuhr.

Autor:

Philipp Ammon aus Wochenblatt Rhein-Neckar

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