Hoher Patientenzulauf belastet Nardini-Klinikum
Frust und Aggression im Wartezimmer

Die Mitarbeiter müssen nach Dringlichkeit entscheiden, wer in der Notfallambulanz zuerst zum Arzt darf und wer lange warten muss | Foto: Prostock-studio/stock.adobe.com
  • Die Mitarbeiter müssen nach Dringlichkeit entscheiden, wer in der Notfallambulanz zuerst zum Arzt darf und wer lange warten muss
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Von Cynthia Schröer
Landstuhl. Nicht nur die Erkältungswelle macht dem Nardini-Klinikums Landstuhl zu schaffen. Durch die Schließung der Bereitschaftspraxis vor dem Krankenhaus suchen mehr kranke Menschen die Notaufnahme auf. Das führt nicht nur zu Stress bei den Mitarbeitern und langen Wartezeiten, sondern auch zu Frust, denn manche Patienten werden nach der Untersuchung woanders hingeschickt.
In der Notaufnahme herrscht viel Betrieb, sagt Pflegedirektor Thomas Frank. Im Wartezimmer sitzen viele Menschen mit grippeähnlichen Symptomen. Das ist in dieser Jahreszeit üblich. Doch seit der Schließung der Bereitschaftspraxis zu Beginn des Jahres gehen immer mehr erkältete Menschen direkt ins Krankenhaus. „Wir können niemanden wegschicken. Sie alle müssen erst gesichtet werden“, erklärt Frank. Viele Patienten leiden unter Fieber und Atemnot.

Mitarbeiter müssen über Reihenfolge entscheiden

Die Mitarbeiter müssen entscheiden, wer zuerst zur Arzt darf. „Erst werden Schwerkranke versorgt“, sagt der Pflegedirektor klipp und klar. Nach Dringlichkeit und Intensität der Beschwerden wird entschieden, wer als Nächstes drankommt.
„In Spitzenzeiten muss jemand mit Erkältungssymptomen ein paar Stunden warten“, spricht Frank aus Erfahrung. Dafür hat nicht jeder Patient Verständnis.

Patienten beleidigen Mitarbeiter und werden aggressiv 

Oft müssen sich die Mitarbeiter für ihre Entscheidung rechtfertigen. „Manche Patienten sind ungehalten und beschimpfen die Mitarbeiter in aggressivem Ton.“
Der Frust der Patienten wird noch größer, wenn sie schließlich von einem Arzt untersucht werden und sie dieser dann zur nächsten Bereitschaftspraxis schickt, weil ihre Erkrankung kein Fall für das Krankenhaus ist. In der Bereitschaftspraxis angekommen müssen sie dann erneut lange warten, bis sie zu einem Arzt kommen.

Service-Hotline kann viel Stress vermeiden

Um dieses Hin und Her zu vermeiden, empfiehlt Frank, zuerst die medizinische Service-Hotline unter der Nummer 116117 anzurufen und seine Symptome zu schildern. Dann sagt der Mitarbeiter am anderen Ende der Leitung, ob deshalb wirklich das Krankenhaus aufgesucht werden sollte oder wo die nächste Bereitschaftspraxis liegt, an die man sich wenden sollte.
Machen sich Corona und Influenza im Krankenhausbetrieb bemerkbar? „Corona spielt im stationären Bereich keine entscheidende Rolle. Wir haben immer wieder einige Patienten mit Covid oder Influenza, die aufgrund von bestehenden Begleiterkrankungen stationär behandelt werden müssen“, beruhigt Frank.
In diesen Zeiten sei auch die Ausfallquote beim Personal höher, was die Situation anspruchsvoll mache. Grundsätzlich seien alle Planstellen an beiden Standorten in Landstuhl und Zweibrücken besetzt. Diese seien so gesetzt, dass auch Ausfälle kompensiert werden können. Doch um die Mindestbesetzung beispielsweise bei Nachtdiensten zu gewährleisten, müssten manchmal Mitarbeiter einspringen, die eigentlich frei hätten.
Aber es gibt auch gute Nachrichten aus der Klinik: „Wir haben unser Leistungsniveau vor Corona erreicht“, freut sich Frank. Die Fallzahlen seien wieder auf dem Niveau vor der Pandemie. Diese waren wegen der Behandlung von Corona-Patienten zurückgegangen. Auch mussten in dieser Zeit planbare Leistungen verschoben werden.

Autor:

Cynthia Schröer aus Wochenblatt Landstuhl

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