Der Haßlocher Andrei Rosianu im Porträt
Sagenhafte Saitensprünge

Der Geiger Andrei Rosianu und sein Lupot-Quartett.  Foto: ps

Von Jutta Meyer

Haßloch. Der Geiger Andrei Rosianu gehört zu den großen Persönlichkeiten in der klassischen Musikszene. Seit April 1995 hat er sein Domizil in Haßloch gefunden. Weit über die Grenzen von Haßloch hinaus reicht seine Fangemeinde. Seine herrliche Klangfülle umschließt das Publikum, lässt die Gedanken des Alltags schnell vergessen. Andrei Rosianu verlässt bescheiden, charmant lächelnd die Bühne, nimmt gerne die Huldigungen für seine Darbietungen entgegen - er ist ein Phänomen, dessen musikalisches Einfühlungsvermögen vom ersten Ton an gefangen hält. Natürlich glänzt der fantastische Geiger mit Talent, aber auch mit Fleiß. Bereits mit vier Jahren zog ihn die Geige an. Während seine Altersgenossen dem Fußball hinterher liefen, war für den kleinen Knirps die Geige der Mittelpunkt seines Kindseins. Ohne Zwang der Eltern griff er freudig zu seinem geliebten Instrument.
Geboren wurde er 1961 als Sohn eines Universitätsprofessors in Rumänien. Die Eltern waren Musikliebhaber und passionierte Konzertbesucher, die ihren begabten Sohn förderten. Wegen seiner außergewöhnlichen Begabung wurde er am Musikgymnasium „Dinu Lipatti“ mit fünf Jahren aufgenommen. Mit elf Jahren gab er sein Debüt: Ein Recital in Deutschland. Die Presse sprach damals von ihm als „Naturtalent als Solist“. Zahlreiche begehrte Preise gewann Andrei Rosianu bei bedeutenden Wettbewerben wie dem Johann Sebastian Bach-Violinwettbewerb in Leipzig. Als das Philharmonische Orchester von Bukarest 1987 in Bonn gastierte, floh er auf Grund der kommunistischen Diktatur, bat um politisches Asyl und ließ sich in Deutschland nieder, arbeitete nach Konzertmeisterstellen in Aachen beim Philharmonischen Orchester Lübeck als 1. koordinierter Konzertmeister des Nationaltheater-Orchesters Mannheim sowohl als Konzertsolist und Konzertmeister bei den Akademiekonzerten und Opernaufführungen sowie bei zahlreichen Konzerten im In- und Ausland. Seine technische Brillanz und Perfektion, die ungewöhnliche Tongebung und Klangkultur stellte er mit einer tief musikalischen Sicherheit unter Beweis. Seine CDs mit Violinsonaten von Claude Debussy und Camille Saint-Saens und mit Bravour Stücken „Romantic Journey“ mit seiner niederländischen Frau Roxana Rosianu sowie eine in der Christuskirche in Haßloch aufgenommene CD mit Violinkonzerten von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart wurden von Presse und Publikum begeistert aufgenommen.
Bei begehrten Konzerten in Mannheim fungierte er als Konzertmeister. In Haßloch fühlen sich er und seine Frau Roxana sehr wohl. Sowohl als Musiker als auch als Mitglied des Lions-Clubs Haßloch setzt er sich ununterbrochen für die Verbreitung der klassischen Musik und Kultur ein. Als Präsident des Lions Club Haßloch ( 2008 bis 2009 und 2018 bis 2019) wurde seine Idee, mit Spenden den Kauf eines Bechstein Konzertflügels für das Kulturviereck Haßloch zu ermöglichen, zur Wirklichkeit. Außerdem initiierte er Benefizkonzerte als Spende zu Gunsten der Turminitiative, der Musikschule und des Kindergarten Haßloch.
Andrei Rosianu hat vor 24 Jahren die jährliche „Frühllingsserenade“ ins Leben gerufen, begleitet von dem Kammerensemble die „Mannheimer Solisten“, das von ihm gegründet wurde und das als ein stabiler Kern dieses Ensembles agiert. Als „Lupot-Streichquartett“ ist es zu seiner Leidenschaft geworden. Besonders liebt er die großen Komponisten Richard Wagner und Richard Strauss. Während der Pandemie feierte er mit einem Konzert im Saal Löwer in Haßloch im Dezember einen Riesenerfolg. Das Publikum dankte ihm für seinen Mut, in dieser Zeit eine solche hervorragende Veranstaltung mit einem klassischen Programm zu initiieren. Haßloch kann stolz darauf sein, eine so berühmte musikalische Persönlichkeit zu seinen Bürgern zählen zu dürfen.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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