Umzug als Zeichen der Solidarität für die Ukraine
Lätare trotz Corona am 26. und 27. März

Der Lätare-Umzug in Iggelheim endet traditionell mit der Verbrennung des Winters auf dem Kerweplatz. Foto: Markus Pacher
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  • Der Lätare-Umzug in Iggelheim endet traditionell mit der Verbrennung des Winters auf dem Kerweplatz. Foto: Markus Pacher
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Böhl-Iggelheim. Zum ersten Mal seit dem Jahr 2019 wird im Ortsteil Iggelheim wieder das Lätarewochenende am 26. und 27. März gefeiert. Aufgrund der Corona-Pandemie musste das traditionelle Fest zuletzt zweimal ersatzlos abgesagt werden. In diesem Jahr steht dem Fest nichts mehr im Wege – so dachten wir alle vor dem 24. Februar 2022.
An diesem Tag sollte uns der Angriffskrieg Russlands gegen sein Nachbarland Ukraine auf den harten Boden der Tatsachen zurückholen. Plötzlich sah man sich mit dem Gewissenskonflikt konfrontiert: Kann in Zeiten eines Krieges in Europa ein Lätareumzug in Böhl-Iggelheim stattfinden?
Bürgermeister Peter Christ beschloss, den Lätare-Umzug nicht abzusagen. „Diese Entscheidung wird sicherlich nicht von allen Menschen befürwortet, aber ich sehe es so, dass unsere Bürgerinnen und Bürger, vor allem unsere kleinsten Mitmenschen, in den letzten zwei Jahren nicht viel Schönes hatten. Und nach dieser langen Durststrecke, sind unsere Bürgerinnen und Bürger jetzt auch noch für andere da. Denn viele leisten großartige Hilfe, indem sie Spenden und Unterbringungsmöglichkeiten für Flüchtlinge zur Verfügung stellen. Und meiner Meinung nach, ist es nun an der Zeit diesen Menschen etwas zurückzugeben.“
Der Lätare-Umzug soll also dafür genutzt werden, um ein Zeichen der Solidarität für die Ukraine zu setzen. Die Umzugsteilnehmer bekommen hierfür von der Gemeindeverwaltung ukrainische Fahnen bereitgestellt, die sie in ihren Beitrag integrieren können.
An dem Umzugsthema Iggelheim umgeben von Natur, das ursprünglich für den Umzug 2020 geplant war, hält man trotzdem fest. „Aufgrund der Geschehnisse in der Ukraine betrachten wir unsere Welt mal wieder mit anderen Augen. Wir wissen unsere Natur wieder mehr zu schätzen, denn der Krieg in der Ukraine zeigt uns, dass diese Natur und dieser Frieden nicht von Dauer sein müssen“, so Christ.
Die Umzugsstrecke verläuft über die Maximilianstraße, Luitpoldstraße, Drosselstraße, Madenburgstraße, Langgasse, Lützelstraße, Friedenstraße, Niederkreuzstraße, Eisenbahnstraße. Die Auflösung findet an der Ecke zur Gold¬böhlstraße statt. Die letzte Zugnummer ist der „Winter“. In Form eines riesigen Schneemanns wird dieser gegen 15 Uhr auf dem Kerweplatz verbrannt und symbolisiert damit das Ende der kalten Jahreszeit.
Seit langer Zeit möchte Bürgermeister Peter Christ den Bürgerinnen und Bürgern wieder eine Freude machen und gleichzeitig gemeinsam ein Zeichen für den Frieden setzen. „Die Kinder in unserem Dorf wissen nicht, was gerade in der Ukraine geschieht.“ Sie dürfen daher am Lätaresamstag um 15 Uhr ihre bemalten Ostereier am Lätarebaum auf dem Schulhof der Grundschule Iggelheim aufhängen. Die Bewirtung übernimmt der Angelsportverein „Kellmetschweiher“.

Auch einen Lätaremarkt auf dem Dorfplatz wird es geben. Die Öffnungszeiten lauten: Samstag 15-18 Uhr und Sonntag 14.00-18.00 Uhr. „Nach dieser zweijährigen Flaute sind unsere Schausteller auf unsere Veranstaltungen angewiesen. Viele vergessen, dass deren Existenz von uns abhängt.“ so Christ.
Auf eine Hobbyausstellung in der Turnhalle der Grundschule hat man diesmal bewusst verzichtet, da man nicht wusste, wie die Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie aussehen werden. Die Hobbyaussteller werden daher kurzerhand in den Lätaremarkt unter freiem Himmel eingebunden. Somit lädt der Markt nicht nur zum Essen und Trinken ein. Auch selbstgenähte, handbemalte und sogar recycelte Kunstwerke können hier begutachtet und gekauft werden. Damit keine Langeweile aufkommt, wird auch ein Stand zum Pfeilwerfen und eine Kindereisenbahn vor Ort sein.
Der Heimat- und Museumsverein öffnet am Sonntag von 14 bis 17 Uhr das Museum „Altes Rathaus“ in der Langgasse 2 für Besucher. ps

Der Lätare-Umzug in Iggelheim endet traditionell mit der Verbrennung des Winters auf dem Kerweplatz. Foto: Markus Pacher
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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