Porträt über Walter Hery in Heimatblätter
Indianermissionar Walter Hery

Die drei ältesten Kinder von Walter Hery lernten am Sarsé die Indianersprache beim Spielen im Sandkasten.  Foto: Walter Hery
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  • Die drei ältesten Kinder von Walter Hery lernten am Sarsé die Indianersprache beim Spielen im Sandkasten. Foto: Walter Hery
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Von Jutta Meyer

Haßloch. Dem ehemaligen Indianermissionar Walter Hery aus Haßloch widmet der Haßlocher Heimatforscher Dr. Wolfgang Hubach eine fast hundertseitige Heftausgabe der Haßlocher Heimatblätter. Herausgekommen ist eine spannende und interessante Lektüre, die das oft beschwerliche und aufopfernde Leben eines gläubigen Missionar aufzeichnet. In seinem Vorwort beschreibt Dr. Wolfgang Hubach das vielseitige Dasein Herys mit all seinen Problemen. Der Fotograf Günter Ohler hat die eindrucksvollen Fotos bearbeitet. Walter Hery wirkte segensreich am anderen Ende der Welt in Brasilien als Indianermissionar. Oft war der Haßlocher auch Gefahren ausgesetzt. Mit seiner Frau Ilsedore und seinen Kindern besuchte er in größeren Abständen sein Heimatdorf Haßloch. Diese Zeit in der Pfalz nutzte er für Vorträge über seine Arbeit bei den Indianern und sammelte Geld für seine Projekte. Die Menschen waren ihm schon als junger Christ wichtig, deshalb engagierte er sich bereits früh in der evangelischen Kirche, arbeitete mit der katholischen Jugend zusammen und pflegte schon vor fünfzig Jahren den ökumenischen Gedanken.
An zahlreiche Spendengelder erinnert er sich, manchmal auch mit einem Schmunzeln: „1973 bekamen wir den Erlös der Papiersammlung, der für den Bau der neuen Kirche auf der neuen Missionsstation verwendet werden sollte. Es war genau die Summe, die wir für die dicken Balken zum Bau des Glockenturms benötigten. Später habe ich manchen Besuchern scherzhaft gesagt, dass man aus Baumstämmen Papier herstellen kann - doch hier sehen wir einen Beweis, dass man aus Papier einen Glockenturm bauen kann, weil Altpapier sich in Holz verwandeln lässt.“
Solche Geschichten machten die Erzählungen von Walter Hery so faszinierend. In seinen Vorträgen hielten die Zuhörer oft den Atem an, wenn sie erfuhren, welchen Gefahren er sich aussetzte und sie meistern musste. Walter Hery lernte die Sprache der Indianer, stets war sein Wunsch sich weiterzubilden, so wurde er vom Schlosser in der BASF, ein begeisterter Missionar, absolvierte eine theologische Ausbildung, wurde Pastor, machte sich in der Medizin kündigt und war stets bedacht, den Indianern ein gute Freund zu sein.
„Ich brenne für Jesus“, umschrieb er einmal seinen Glauben, der ihm immer wieder Mut und Antrieb gab. Der Leser erfährt die ganze Palette seines Daseins von der Schul-- und Jugendzeit, von seiner ersten Missionsberufung und Konfirmation. Seine Erzählungen spiegeln ein Stück Geschichte von Haßloch und von den Indianern wider. Einige Haßlocher erscheinen in seinen Berichten, der Stammbaum als Urhaßlocher, reicht zurück bis zu seinen Urururgroßeltern. „Ich bin dem Herrgott sehr dankbar, dass er mich auf diesen Weg geleitet und begleitet hat und mir die Kraft gab zu so einem intensiven und sinnvoll geprägten Leben gab,“ zieht er das Resümee in seinem Leben. „Für mich war es zunächst wie ein Abenteuer, als ich mit siebzehn Jahren meine Heimat verließ und ein völlig neues Leben anfing. Der Höhepunkt ist nun nach fünfzig Jahren, in der Heimat meinen Lebensabend zu verbringen, ich freue mich und bin gespannt, was Gott für mich noch eine Aufgabe hat,“ meint der engagierte, praktizierende Christ.

Die drei ältesten Kinder von Walter Hery lernten am Sarsé die Indianersprache beim Spielen im Sandkasten.  Foto: Walter Hery
Ilsedore und Walter Hery  Foto: ps
Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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