Stadtwerke Speyer: Stabiler Gewinn trotz Bus-Defizit und mildem Winter

- Die Stadtwerke Speyer investieren weiter in den Ausbau der Fernwärme – hier bei Verlegearbeiten in der Karmeliterstraße
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Speyer. Die Stadtwerke Speyer blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2024 zurück. Dabei lag der Fokus auf Investitionen in Netze und Anlagen, um die Infrastruktur zukunftsfähig aufzustellen – mit besonderem Schwerpunkt auf dem Fernwärme-Ausbau als zentralem Element der Wärmewende.
Die SWS erwirtschafteten im Jahr 2024 einen Bilanzgewinn in Höhe von 3,5 Mio. Euro (Vorjahr 6,3 Mio. Euro). „Der Jahresgewinn ist maßgeblich auf ein weiterhin solides wirtschaftliches Fundament zurückzuführen – auch wenn das Ergebnis aus dem laufenden Geschäft unter dem Niveau des Vorjahres liegt“, erklärte SWS-Geschäftsführer Wolfgang Bühring in der Aufsichtsratssitzung.
„Wesentliche Gründe für den Rückgang waren deutlich gesunkene Ergebnisse in der Erdgas- und Wärmeversorgung infolge der ungewöhnlich milden Witterung im ersten Quartal 2024 sowie der gestiegene Zuschussbedarf im Stadtverkehr. Die Umsetzung des neuen Buskonzepts für Speyer führt dazu, dass wir als Stadtwerke wirtschaftlich stärker gefordert sind. Das wirkt sich spürbar auf das Jahresergebnis aus“, so Bühring.
1,5 Millionen vom Gewinn gehen an die Stadt Speyer
Der SWS-Aufsichtsrat beschloss unter Vorsitz von Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler 1,5 Mio. Euro an die Gesellschafterin, die Stadt Speyer, auszuschütten. Für die Vorsitzende des Aufsichtsrats ist das ein deutliches Zeichen der Stabilität und Leistungsfähigkeit des Unternehmens: „Trotz zahlreicher Herausforderungen, die uns nicht nur im vergangenen Jahr begleitet haben, ist dieses Ergebnis beachtlich. Die Stadtwerke leisten einen unverzichtbaren Beitrag für unsere Stadt – als Versorger, als Arbeitgeber und als Motor für die kommunale Entwicklung.“ Der Beschluss erfolgte unter Vorbehalt der ausstehenden Gesellschafterversammlung sowie der kommenden Stadtratssitzung.
Der verbleibende Gewinn von 2,0 Mio. Euro soll in die Gewinnrücklage des Unternehmens eingestellt werden, um das Eigenkapital der Stadtwerke zu stärken – eine wichtige Voraussetzung für zukünftige Investitionen und eine stabile Unternehmensentwicklung. „Wir stehen vor großen Aufgaben: Die Umsetzung der Energiewende, der flächendeckende Glasfaserausbau und der Ausbau digitaler Angebote wie Smart Meter, E-Mobilitätslösungen oder moderner Kundenportale erfordern erhebliche Mittel“, erläuterte Bühring und führte weiter aus: „Gleichzeitig müssen wir mit Marktschwankungen, einem rückläufigen Energieabsatz und den laufenden Verlusten aus dem Betrieb des Sport- und Erlebnisbades Bademaxx umgehen. Eine starke Eigenkapitalbasis sichert unsere Handlungsfähigkeit auch unter schwierigen Rahmenbedingungen.“
Neben der Gewinnausschüttung von 1,5 Mio. Euro an die Stadt Speyer leisten die SWS mit 2,3 Mio. Euro Konzessionsabgabe (Vorjahr 2,2 Mio. Euro) und 0,7 Mio. Euro Gewerbesteuern (Vorjahr 1,2 Mio. Euro) einen erheblichen Beitrag zum städtischen Haushalt.
Höhere Personalkosten im Bademaxx
Investiert wurden 2024 13,5 Mio. Euro (Vorjahr 10,1 Mio. Euro). Wesentlich betrafen die Investitionen Erweiterungs- und Ersatzmaßnahmen in die Strom-, Erdgas-, Fernwärme- und Wasserinfrastruktur (9,4 Mio. Euro, Vorjahr 5,1 Mio. Euro) sowie den Glasfaser-Ausbau (2,7 Mio. Euro, Vorjahr 3,4 Mio. Euro). Weitere maßgebliche Investitionen wurden wie folgt getätigt: E-Ladestationen: 179 TEuro (Vorjahr 405 TEuro), Photovoltaik-Anlagen: 275 TEuro (Vorjahr 543 TEuro), Informationstechnologien 1.107 TEuro (Vorjahr 745 TEuro).
Das Jahresergebnis des Bademaxx (-1.901 TEuro, Vorjahr -1.994 TEuro) ist trotz gestiegener Besucherzahlen und Preiserhöhungen zum 1. Mai 2024 nahezu konstant zum Vorjahresergebnis. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen erhöhte Personalkosten.
Zum 31. Dezember 2024 beschäftigten die SWS 309 Mitarbeitende (Vorjahr 298). Die Ausbildungsquote lag mit 21 jungen Menschen (Vorjahr 23) bei fast sieben Prozent.
Die Verkehrsbetriebe Speyer (VBS), eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der SWS, beendeten das Wirtschaftsjahr 2024 mit einem Fehlbetrag von 1.137 TEuro (Vorjahr 142 TEuro) der von den SWS ausgeglichen wurde. Der Grund für die negative Entwicklung liegt darin, dass die VBS seit der Umsetzung des neuen Buskonzepts stärker für die finanziellen Verluste im Linienbetrieb aufkommen müssen.
Autor:Cornelia Bauer aus Speyer |
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