Vortrag am 25. März
ESA-Astronaut Michel Tognini kommt ins Technik Museum

Michel Tognini (rechts) mit Alexander Wiktorenko und Alexander Kaleri am 27. Juli 1992 nach der Bergung aus der Sojus TM-14 Kapsel kurz nach der Landung in der Steppe von Kasachstan | Foto: Gerhard Daum
2Bilder
  • Michel Tognini (rechts) mit Alexander Wiktorenko und Alexander Kaleri am 27. Juli 1992 nach der Bergung aus der Sojus TM-14 Kapsel kurz nach der Landung in der Steppe von Kasachstan
  • Foto: Gerhard Daum
  • hochgeladen von Cornelia Bauer

Speyer. Am Samstag, 25. März, besucht der französische ESA-Astronaut Michel Tognini das Technik Museum Speyer, um dort einen Vortrag über seine beiden Raumfahrtmissionen zu halten. Tognini flog 1992 zur russischen Raumstation Mir und 1999 an Bord der amerikanischen Raumfähre Columbia ins Weltall. Er war von Mai 2003 bis Dezember 2004 Chef-Astronaut der ESA und damit Leiter der Astronautenabteilung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC). Von Januar 2005 bis zum 1. November 2011 war der Franzose Direktor des Europäischen Astronautenzentrums (EAC) in Köln.

Sein Vortrag, der in Englisch präsentiert wird, findet von 14 bis 15 Uhr im Forum Kino des Technik Museum Speyer statt. Der Vortrag ist im regulären Museumseintritt enthalten und für Mitglieder kostenlos. Der Zutritt ist nur mit gültigem Tagesticket und Sitzplatzreservierung möglich. Die Platzreservierungen gibt es vor Ort an der Kasse. Weitere Informationen gibt es unter www.technik-museum.de/tognini

Mission „Antares“ auf der russischen Raumstation Mir

Michel Tognini startete am 27. Juli 1992 zu seiner ersten Mission Antares. Als Flugingenieur flog er mit dem Raumschiff Sojus TM-15 vom Kosmodrom in Baikonur zur russischen Raumstation Mir. Mit seinen russischen Kollegen Anatoli Solowjew und Sergej Awdejew, der zwölften Mir-Stammbesatzung, koppelte er nach zwei Tagen an die Raumstation Mir an. Sie schlossen sich der bereits an Bord befindlichen elften Stammbesatzung von Alexander Wiktorenko und Alexander Kaleri an und führten 14 Tage lang ein gemeinsames sowjetisch-französisches Experimentprogramm aus den Bereichen Biomedizin, Technologie und Physik durch.

Dabei beschäftigte sich ein Experiment beispielsweise mit der Untersuchung von Blutdruck und Kreislaufregulierung sowie mit der Verteilung der Blutströmung in der Schwerelosigkeit und mit den Auswirkungen auf den Hormonhaushalt. Bei einem weiteren Experiment wurde die Anpassung der Sinnesorgane an die Weltraumbedingungen untersucht, während es bei einem weiteren Experiment um Messungen des Strahlungsfeldes, das die Raumfahrer umgibt, ging. Am 10. August 1992 kehrte Michel Tognini mit dem Raumschiff Sojus TM-14 nach einer erfolgreichen Landung in Kasachstan zur Erde zurück. Michel Tognini verbrachte bei seiner ersten Mission 13 Tage, 18 Stunden, 56 Minuten und 20 Sekunden im Weltraum, bei 218 Erdorbits.

Mission „STS-93“ – Chandra – auf der US-Raumfähre Columbia

Tognini startete am 22. Juli 1999 mit der US-amerikanischen Raumfähre Columbia zu seiner zweiten Mission. Dort war er als Missionsspezialist der Mission STS-93 im Einsatz. Die Besonderheit dieser Mission lag unter anderem darin, dass mit Eileen Collins erstmals eine Frau Kommandantin einer Space Shuttle Mission war. Die Hauptaufgabe der Crew bestand darin, dass „Chandra“-Röntgen-Observatorium in den Weltraum zu befördern. Das Teleskop ermöglicht es noch heute den Wissenschaftlern, exotische Phänomene wie explodierende Sterne, Quasare und schwarze Löcher zu untersuchen. Bereits wenige Stunden nach dem Start wurde Chandra nach einem kurzen Systemcheck aus der Ladebucht mit dem Roboterarm (RMS) der Raumfähre Columbia herausgehoben und in den Weltraum ausgesetzt.

Am 27. Juli 1999 landete die Columbia nach knapp fünf Tagen auf Landebahn 33 der Shuttle Landing Facility (SLF) im Kennedy Space Center in Florida. Michel Tognini verbrachte bei seiner zweiten Mission vier Tage, 22 Stunden, 49 Minuten und 34 Sekunden im Weltraum, bei 80 Erdorbits. Bei seinen beiden Missionen war Michel Tognini insgesamt 18 Tage, 17 Stunden, 45 Minuten und 54 Sekunden im Weltraum bei 298 Erdorbits.

Michel Tognini wurde am 30. September 1949 im französischen Vincennes geboren. Er erhielt 1970 von der Militärschule in Grenoble einen akademischen Grad im Fachbereich Mathematik und 1973 den Ingenieursgrad der französischen Luftwaffenakademie „Salon de Provence“, bevor er an der französischen Luftwaffenakademie „École de l’air“ die Ausbildung zum Kampfpiloten absolvierte. Im September 1985 wählte ihn die französische Raumfahrtbehörde CNES in ihren Astronautenkorps aus und bereits im August 1986 wurde er als Ersatzmann für Jean-Loup Chrétien für die Mission „Mir-Aragatz“ nominiert. Daraufhin bereitete er sich ab November 1986 im Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum im sowjetischen Sternenstädtchen auf die Mission vor.

Im Jahr 1991 kehrte er an das Juri-Gagarin-Kosmonautentrainingszentrum zurück, um das Training für die dritte französisch-russische „Antares“-Mission zu beginnen, die vom 27. Juli bis 10. August 1992 stattfand. Für seine Weiterbildung zum Missionsspezialisten kam er 1995 zum Johnson Space Center nach Houston in Texas, USA. Im Juli 1999 flog er an Bord der Raumfähre Columbia im Rahmen der Mission STS-93 zum zweiten Mal ins Weltall. Im November 1999 wurde Tognini ESA-Astronaut, bevor er im Mai 2003 als aktiver Astronaut aus dem Europäischen Astronautenkorps ausschied und von da an bis Dezember 2004 als Chef-Astronaut der ESA und damit Leiter der Astronautenabteilung im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) tätig war. Von Januar 2005 bis zum 1. November 2011 war Michel Tognini Direktor des Europäischen Astronautenzentrums (EAC) in Köln.

Michel Tognini (rechts) mit Alexander Wiktorenko und Alexander Kaleri am 27. Juli 1992 nach der Bergung aus der Sojus TM-14 Kapsel kurz nach der Landung in der Steppe von Kasachstan | Foto: Gerhard Daum
Michel Tognini arbeitet mit Steven Hawley am 24. Juli 1999 am Southwest Ultraviolet Imaging System (SWUIS) Experiment im Mitteldeck der Raumfähre Columbia während der STS-93 Mission | Foto: Gerhard Daum
Autor:

Cornelia Bauer aus Speyer

Cornelia Bauer auf Facebook
Cornelia Bauer auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

78 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

RatgeberAnzeige
Körperliche Aktivität während und nach einer Krebstherapie hat einen positiven Einfluss auf die Heilung | Foto: karrastock/stock.adobe.com
4 Bilder

Rehabilitationssport nach einer Krebstherapie ist gut für Körper und Seele

Rehasport nach Krebs. Körperliche Aktivität während und nach einer Krebstherapie hat einen positiven Einfluss auf die Heilung. Das belegen mehrere internationale Studien. Dass dafür ein moderates Training völlig ausreicht, haben Wissenschaftler vom Deutschen Krebsforschungszentrum und der Harvard-Universität jüngst herausgefunden. Bereits wenige Stunden körperlicher Aktivität helfen, die Überlebenschancen deutlich zu verbessern. Tanz- und Bewegungstherapeutin Tanja Leiser hat eine...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Fensterbau Speyer: Fenster sind nicht nur ein wichtiges Gestaltungselement, die richtigen Fenster sparen auch Heizkosten und sorgen für mehr Sicherheit - Beratung gibt's beim Fensterbauer im Meisterbetrieb Piller in Speyer | Foto: Wirestock/stock.adobe.com
3 Bilder

Fensterbau Speyer: Alte Fenster lassen kostbare Energie nach außen entweichen

Fensterbau Speyer. Fenster sind viel mehr als bloße funktionstechnische Einrichtungen und Fassadenöffnungen. In ihnen offenbart sich ebenso wie in Türen und Rollladen der Charakter eines Hauses. "Fenster sind die Augen der Häuser." Das hat der französische Schriftsteller Jules Amédée Barbey d’Aurevilly bereits im 19. Jahrhundert festgestellt.  Um dieses charakterbildende Element kümmert man sich seit mehr als 30 Jahren bei der Piller GmbH in Speyer in Rheinland-Pfalz. Unterschiedliche...

RatgeberAnzeige
Physiotherapie für Kinder: Bereits die Allerkleinsten profitieren von einer Behandlung, damit sie später im Leben keine Fehlstellungen oder Bewegungsstörungen bekommen | Foto: Therapiezentrum Theraneos
3 Bilder

Physiotherapie für Säuglinge, Kinder und Jugendliche in Speyer

Physiotherapie für Kinder. Auch Säuglinge müssen manchmal zur Therapie, damit sie später im Leben keine Fehlstellungen oder Bewegungsstörungen bekommen. Es gibt spezifische motorische Meilensteine; sind diese verzögert, kann eine Behandlung erforderlich sein. Physiotherapie für Kinder ist eine Therapieform, die sich auf die Förderung der Bewegungsfähigkeiten des Kindes bezieht. Der Schwerpunkt der Behandlung liegt auf der körperlichen Entwicklungsförderung und dem Ausgleich von eingeschränkten...

RatgeberAnzeige
Im Friedwald Dudenhofen gibt es unterschiedliche Baumgräber für verschiedene Bedürfnisse: für Familien oder Freundeskreise, für Partner, aber auch für alleinstehende Menschen. | Foto: Trauerhilfe Göck/isaworks
5 Bilder

Friedwald Dudenhofen: Die alternative Bestattung inmitten der Natur

Friedwald Dudenhofen. Wer sich schon zu Lebzeiten im Wald wohl fühlt, der möchte dort vielleicht auch seine letzte Ruhestätte finden. Individuelle Bestattungen im Wald sind eine immer beliebter werdende Alternative zum Grab auf einem konventionellen Friedhof. Auch in Rheinland-Pfalz. Die Asche des Verstorbenen ruht in biologisch abbaubaren Urnen an den Wurzeln eines Baumes, inmitten der Natur. Das ist auf der einen Seite idyllisch, auf der anderen praktisch: Die Natur übernimmt die Grabpflege....

Wirtschaft & HandelAnzeige
Freude in Form von Weck und "Worschd" brachte das Team auch zu den Menschen bei der Tafel in Speyer | Foto: Mein Pflegeteam Hochdörffer
7 Bilder

Mein Tag: Unerwartet frei, um anderen eine Freude zu bereiten

Mein Tag. Die Aktion hat sich verselbständigt und ist zu einer richtigen Erfolgsgeschichte geworden. Mehr noch als Sabrina und Jürgen Hochdörffer von "Mein Pflegeteam" in Speyer das vorhergesehen haben, als sie "Mein Tag" als Zeichen der Wertschätzung für ihre Mitarbeiter in ihrem Team ins Leben gerufen haben. Doch was ist das überhaupt, "Mein Tag"? Einmal im Jahr wird jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter bei "Mein Pflegeteam" überrascht: Morgens kommt er oder sie ganz normal zum Dienst und...

Wirtschaft & HandelAnzeige
Küche & Co in Speyer verwirklicht Küchenträume. | Foto: Küche & Co Speyer

Küche & Co Speyer: Eine Küche fürs Leben

Speyer. Das Küchenstudio Küche & Co in Speyer möchte seinen Kunden Küchen fürs Leben realisieren: Küchen, in denen man sich wohl fühlt, die zu einem passen und denen man lange treu bleibt. Entsprechend anspruchsvoll dürfen die Kunden sein, die sich von Inhaber Hans-Jürgen Dolezal und seinem Team ihre neue Küche verwirklichen lassen. Welches Design? Die Küche muss zu den Kunden passen: Welches Design wird bevorzugt? Eine moderne Küche, eine Designküche, eine Landhausküche oder doch lieber eine...

Online-Prospekte in Speyer und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.