Bernd Schwarz soll „roten Wind“ ins Rathaus bringen
SPD-„Grenzgänger“ tritt gegen Denis Clauer (CDU) an

Angelika Glöckner (links) und Gerhard Hussong (rechts) stellten Bernd Schwarz als SPD-Kandidaten für das Amt des hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Pirmasens vor.  Foto: Kling
  • Angelika Glöckner (links) und Gerhard Hussong (rechts) stellten Bernd Schwarz als SPD-Kandidaten für das Amt des hauptamtlichen Beigeordneten der Stadt Pirmasens vor. Foto: Kling
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von andrea kling

Pirmasens. Ein „Warmduscher“ ist Bernd Schwarz (52) nicht mehr: Der SPD-Politiker, einst Mitglied der Cover-Band „Willie and the Warmduschers“, schickt sich an, für die Pirmasenser Sozialdemokraten einen Platz im Rathaus zu erringen. Am 11. Februar wählt der Stadtrat den Nachfolger von Dezernent Michael Schieler, der am 19. Mai in Rente geht. Bereits Ende November hatte mit CDU-Fraktionsvorsitzendem Denis Clauer (38) der gemeinsame Wunschkandidat der CDU/FDP/FWB-Koalition seinen Hut in den Ring geworfen. Für die SPD ist Bernd Schwarz die „erste Wahl“.

Die Stelle des hauptamtlichen Beigeordneten war im Vorfeld ausgeschrieben worden. Bis zum Stichtag 15. Dezember hatten sich laut städtischem Presseamt sechs Interessenten gemeldet. Darunter Clauer und Schwarz, der beim Pressetermin im Büro der Pirmasenser SPD-Bundestagsabgeordneten Angelika Glöckner erschrocken feststellt: „Ich habe meine Bewerbung einer Mitarbeiterin der Verwaltung in die Hand gedrückt, aber bislang keine Eingangsbestätigung erhalten“. Es liegt in der Natur des Leiters des Justiziariats der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes äußerst akribisch zu agieren. Denn Bernd Schwarz ist nicht nur Diplom Verwaltungswirt (FH) sondern auch Jurist, der früher sowohl beim Rechtsamt als auch der Stadtkämmerei Pirmasens arbeitete.
Die Kompetenz von Schwarz sei ein Beweggrund gewesen, dass eine „mitdenkende Partei“ wie die Pirmasenser Sozialdemokraten den 52-jährigen schon frühzeitig als ihren Kandidaten für einen Platz in der Stadtspitze nominiert habe, so SPD-Urgestein  Gerhard Hussong. Für den „waschechten Bärmesenser“, der im Winzler Viertel aufgewachsen ist, war gleichzeitig der persönliche Moment gekommen, die „eigene Komfort-Zone“ zu verlassen und sich wieder mehr seiner Partei hinzuwenden. Viele Bürger kennen Bernd Schwarz noch aus seiner Zeit als Juso-Vorsitzender (gemeinsam mit Stefan Sefrin) und Gründungsmitglied des Fördervereins Jugendhaus Pirmasens, seiner dreijährigen Phase im Stadtrat sowie seiner langjährigen Tätigkeit in verschiedenen Abteilungen der Verwaltung. Dass er sich aus der Politik zurückzog, seien Beruf und Familie geschuldet, so der Brillenträger mit dem korrekt gescheitelten Haar.
Schwarz, der verheiratet ist mit einer Ärztin und zwei Söhne (15 und 17 Jahre alt) hat, nennt als private Interessen Kunst, Literatur, Musik (er spielt Bassgitarre) und Leichtathletik (eine Sportart, die ihn seit vielen Jahren mit Hartmut Kling verbindet). Ein gutes Rüstzeug, um in allen Dezernatsbereichen seinen Mann zu stehen. Er selbst bezeichnet sich als „Grenzgänger zwischen Politik und Verwaltung“. Für Gerhard Hussong, wäre der 52-jährige „ein Beigeordneter, der so tickt wie wir“. Angelika Glöckner setzt noch einen Akzent mehr: „Er kennt die Stadt, aber auch die Strukturen der Verwaltung und weiß deshalb, wie er Pirmasens nach vorne bringen kann“.
Auf die Frage des Wochenblattes, wo er als Dezernent als erstes anpacken würde, nennt Bernd Schwarz „die Verbesserung des Selbstwertgefühls der Pirmasenser“. Da sei vieles machbar, „wir haben ein gutes Potenzial und gerade im touristischen Bereich sind noch so manche Schätze zu heben“.
Doch nicht die Bürger haben das Wahlrecht in diesem Fall, sondern der Stadtrat. Das weiß der SPD-Kandidat und hat bereits die Vertreter der Regierungskoalition zu Gesprächen eingeladen – mit noch mäßigem Erfolg. Dennoch zeigen sich alle drei Genossen zuversichtlich, dass die „hohe fachliche Kompetenz“ des SPD-Bewerbers auch über Parteigrenzen hinweg „geschätzt und gewürdigt“ werden. Schließlich habe Oberbürgermeister Dr. Bernhard Matheis selbst in einem Interview betont, „das Parteibuch spielt bei der Wahl keine Rolle“, so Angelika Glöckner.
Nach dem überraschend guten Abschneiden von Sebastian Tilly beim Votum für das neue Stadtoberhaupt (auch wenn es letztendlich nicht ganz gereicht hat), sehe man bei den Sozialdemokraten eine hohe Bereitschaft, politische Verantwortung zu übernehmen: „Wir haben Alternativen und wollen frischen Wind ins (schwarze) Rathaus bringen“, hebt Hussong hervor. Schon frühzeitig habe man gewusst, dass Bernd Schwarz für das Amt des hauptamtlichen Beigeordneten die „erste Wahl“ ist. Trotzdem habe man Weihnachten und Neujahr verstreichen lassen, um jetzt im Vorfeld der Aufstellung der Kandidatenliste für die Kommunalwahl am 26. Mai an die Öffentlichkeit zu gehen.
Denis Clauer (CDU) oder Bernd Schwarz (SPD) oder vielleicht ein anderer Bewerber wird am 11. Februar zum Nachfolger von Michael Schieler (parteilos) gekürt. Im Falle seines Scheiterns hat der ehrgeizige Genosse einen Plan B. „Da sich die Hochschule derzeit in einem Strukturwandel befindet, könnte sich mir zukünftig ein Entwicklungspotenzial bieten, das möglicherweise interessanter ist, als eine Karriere in der Politik“. ak

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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