VHS-Exkursion führt zur „ex machina“ nach Tübingen
In der Werkstatt von Leonardo da Vinci

Mit Hölderlinturm (hinten links), bunten Häusern und hübschem Blumenschmuck präsentiert sich die Universitätsstadt Tübingen hier von ihrer „Schokoladenseite“. Foto: Kling-Kimmle
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  • Mit Hölderlinturm (hinten links), bunten Häusern und hübschem Blumenschmuck präsentiert sich die Universitätsstadt Tübingen hier von ihrer „Schokoladenseite“. Foto: Kling-Kimmle
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von andrea Katharina kling-kimmle

Pirmasens/Tübingen. Auf den Spuren von Leonardo da Vinci müssen Kopfsteinpflaster und ein steiler Aufstieg bewältigt werden. Doch alle Teilnehmer der VHS-Exkursion nach Tübingen gelangen bei herrlichem Frühherbstwetter ans Ziel, der Ausstellung „ex machina“ im Museum der Universität auf Schloss Hohentübingen. Dort dürfen sie einen Blick in die „Werkstatt“ des Universalgenies werfen und dessen Gedankengut ihre Anerkennung zollen.

Tübingen, eine romantische Universitätsstadt am Neckar, begrüßt die Gäste aus Pirmasens mit strahlendem Sonnenschein. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten präsentieren so ihre Schokoladenseite: Der Hölderlinturm mit seinem blauen Zifferblatt, das historische Rathaus von 1435 mit der astronomischen Uhr, die auf Sonnen- und Mondfinsternis hinweist, aber auch die hübschen bunten Häuser aus dem Mittelalter und die Platanen-Allee. Auf dem Neckar gleiten die Stocherkähne vor der romantischen Altstadtkulisse dahin.
Vorbei am Hesse Kabinett im Antiquariat Heckenhauer geht es in die Stiftskirche. Der Besuch erweist sich als lehrreich: Das Chorgestühl schmücken verschiedene Köpfe aus der Bibel, darunter auch ein Herr mit Hörnern. Allerdings handelt es sich bei dem „Holzkopf“ nicht, wie viele vermuteten, um den Satan, sondern um Moses. Schuld war ein Übersetzungsfehler aus der lateinischen Sprache: So wurde aus „gekrönt“ das Wort „gehörnt“.
Nach einem Bummel durch die Geschäftswelt von Tübingen und dem Genuss schwäbischer Spezialitäten zieht Leonardo da Vinci die Besucher aus Pirmasens in seinen Bann. Zum 500. Todestag des Malers, Architekten, Anatom, Mechanikers und Naturphilosophen ist im Museum der Universität Tübingen bis Anfang Dezember eine umfangreiche Präsentation mit knapp 50 Nachbauten der Maschinen nach den Zeichnungen da Vincis zu sehen. Diese rekonstruierten Objekte stehen in einem ästhetischen Kontext zu Abgüssen antiker Skulpturen im Rittersaal des Schlosses. Die Räumlichkeiten haben Werkstattcharakter, die Exponate dürfen zum Teil vom Publikum selbst ausprobiert werden. Verblüffend mit welchen Themen sich Leonardo da Vinci zu seinen Lebzeiten (1452 bis 1519) auseinandersetzte und Konstruktionszeichnungen nach eigenen Erkenntnissen anfertigte. Zu sehen sind unter anderem Kugellager, Windmesser, Hanggleiter, Bogenbrücke, Sperrklinke, Taucheranzug oder auch Luftschraube. Der Künstler galt als militanter Pazifist und hinterließ Entwürfe für Katapult, Orgelgeschütz und Sichelwagen.
Auch über die naturwissenschaftlichen Studien informiert die Ausstellung. Ein Beispiel für seine Vorstellungskraft ist der vitruvianische Mensch, der zum weltweiten Symbol für Symmetrie, Schönheit und Körperbewusstsein wurde. Leonardo di Vinci habe alles in seiner Umgebung wahrgenommen, sich seine Gedanken gemacht und daraus seine Schlüsse gezogen, sagen Kunsthistoriker. Doch auch dem begnadeten Maler ist ein Teil der Präsentation gewidmet. Zu sehen sind Kopien von Gemälden wie Mona Lisa, ein Selbstbildnis oder das letzte Abendmahl.
Es sind viele Eindrücke, die die Teilnehmer der VHS-Exkursion unter der Leitung von Ursula Gebhard-Bahnmüller mit nach Hause nehmen.
Für den 19. Oktober hat VHS-Leiterin Margit Nuss eine zweite Exkursion nach Tübingen zur „ex machina“ vorgesehen. Weitere Infos unter 06331 213647. ak

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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