Jury-Mitglied Thomas Macho erhält Sigmund-Freud-Preis
Hugo-Ball-Preis 2020

Thomas Macho, Kulturwissenschaftler und Philosoph. | Foto: Klaus Fritsche
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Pirmasens. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung zeichnet Thomas Macho mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa aus. Im Februar war der 67-jährige Philosoph und Kulturwissenschaftler in die Vorschlagskommission für den Hugo-Ball-Preis 2020 berufen worden. Dem dreiköpfigen Gremium gehören außerdem noch der Berliner Drehbuchautor, Filmregisseur und Hörspielmacher Alfred Behrens (75) sowie der freie Autor und Journalist Uwe Wittstock (64) an. Mit dem Literaturpreis werden herausragende Werke lebender Persönlichkeiten gewürdigt, die im Sinne Hugo Balls geisteswissenschaftlich und/oder künstlerisch arbeiten.

Siegmund-Freud-Preis

Der Siegmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa wird seit 1964 vergeben und ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wird zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis am Samstag, 2. November, in Darmstadt verliehen.
„Thomas Machos weitgespanntes Werk hat den Kulturwissenschaften zu neuem Glanz verholfen“, so die Begründung der Jury. Und weiter: „Das thematische Spektrum seiner Bücher und Essays reicht von der Kultur des Todes über das Verhältnis von Mensch und Tier bis hin zu Fragen von Schmerz, Schönheit und Gnosis. Immer wieder hat er neue und überraschende Einsichten in das kulturelle Leben der Moderne gewonnen, die auch auf scheinbar abseitigen Feldern eine hohe Geistesgegenwart sichtbar werden lassen. Dabei gehen seine erzählerischen Fähigkeiten, die sowohl in der grundlegenden Studie zum Suizid in der Moderne wie in kleinen, leicht komponierten Texten zum Ausdruck kommen, nie auf Kosten von theoretischem Einfallsreichtum und begrifflicher Präzision. Die Lektüre der Schriften Thomas Machos ist stets eine außerordentliche intellektuelle Bereicherung“.

Thomas Macho

Macho, geboren 1952 in Wien, ist Kulturwissenschaftler und Philosoph. Seit 2016 leitet er das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz in Wien. Zuvor, von 1993 bis 2016, war er Professor für Kulturgeschichte am Institut für Kulturwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er auch das interdisziplinäre Hermann-von-Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik mitbegründete. Macho ist Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste sowie Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats des Minerva-Center for Interdisciplinary Study of the End of Life an der Universität Tel Aviv. Zu seinen Publikationen zählen: Das Leben ist ungerecht (2010), Vorbilder (2011), Schweine. Ein Portrait (2015), Das Leben nehmen. Suizid in der Moderne (2017).

Hugo-Ball-Preis

Seit 1990 lobt die Stadt Pirmasens im Drei-Jahres-Rhythmus den mit 10.000 Euro dotierten Hugo-Ball-Preis aus. Mit dem Literaturpreis werden Persönlichkeiten geehrt, die geisteswissenschaftlich und/oder künstlerisch im Sinne Hugo Balls arbeiten. Der in Pirmasens geboren Schriftsteller hatte 1916 mit Dada im Züricher Cabaret Voltaire eine der wichtigsten Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts mitbegründet. Zuletzt wurde am 12. März 2017 die aus den USA stammende Schriftstellerin und Übersetzerin Ann Cotten mit dem Hugo-Ball-Preis der Stadt Pirmasens im Forum Alte Post ausgezeichnet. Der Förderpreis ging im selben Jahr an den Historiker und Kulturwissenschaftler Professor Dr. Philipp Felsch. Zu den bisherigen Preisträgern zählen Oskar Pastior, Cees Nooteboom, Robert Menasse, Klaus Wagenbach, Patrick Roth, Feridun Zaimoglu, Max Goldt, Andreas Maier und Thomas Hürlimann. Bis zum Herbst soll innerhalb der Vorschlagskommission über die Trägerinnen oder Träger des Hugo-Ball-Preises 2020 ein Konsens erzielt und den städtischen Gremien zur Zustimmung vorgelegt werden. Die Verleihung ist für Anfang März 2020 im Forum Alte Post geplant. Mehr Informationen erhält man online unter www.pirmasens.de/hugo-ball-preis. ps

Autor:

Roland Kohls aus Ludwigshafen

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