IG BAU fordert mehr Geld für 230 Beschäftigte in Pirmasens
Corona: Reinigungskräfte unverzichtbar

Reinigungskraft im Krankenhaus: Wer in Pandemie-Zeiten für Sauberkeit und Hygiene sorgt, macht einen unverzichtbaren Job, sagt die Gewerkschaft und fordert mehr Geld für die Beschäftigten.  Foto: IG Bau
  • Reinigungskraft im Krankenhaus: Wer in Pandemie-Zeiten für Sauberkeit und Hygiene sorgt, macht einen unverzichtbaren Job, sagt die Gewerkschaft und fordert mehr Geld für die Beschäftigten. Foto: IG Bau
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Pirmasens. Sie halten Krankenhäuser und Pflegeheime sauber, reinigen Schulen, desinfizieren Behörden und Büros: Die rund 230 Reinigungskräfte in der Horebstadt haben durch die Corona-Pandemie besonders viel zu tun.
Doch trotz gestiegener Belastungen könnte ihnen eine spürbare Lohnerhöhung verwehrt bleiben, warnt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU). Der Grund: In der laufenden Tarifrunde für das Gebäudereiniger-Handwerk
haben die Arbeitgeber bislang „kein akzeptables Angebot“ vorgelegt, so die Gewerkschaft.
„Wenn nun die Infektionszahlen wieder steigen, setzen sich gerade auch Reinigungskräfte einer erhöhten Ansteckungsgefahr aus. Ihre Arbeit ist dabei unverzichtbar“, sagt Marina Rimkus, Bezirksvorsitzende der IG BAU Süd-West-Pfalz.
Für ihren Einsatz hätten sie mehr Anerkennung verdient. Geht es jedoch nach den Arbeitgebern, soll der Einstiegsverdienst von derzeit 10,80 Euro pro Stunde ab kommendem Jahr um lediglich 20 Cent auf elf Euro angehoben werden. „Das liefe für die Beschäftigten fast auf eine Nullrunde hinaus“, kritisiert Marina Rimkus. Die Gewerkschaft fordert ein Plus von 1,20 Euro pro Stunde in allen Lohngruppen. Außerdem soll es erstmals ein verpflichtendes Weihnachtsgeld in der Gebäudereinigung geben. „Nur wenn die Einkommen deutlich steigen, können vor allem die vielen Frauen, die meist in Teilzeit arbeiten, der Armutsfalle entgehen“, so die Gewerkschafterin.
Nach einer Studie der Ruhr-Universität Bochum im Auftrag des Reinigungsunternehmens Piepenbrock verdient ein Großteil der Beschäftigten der Branche unterhalb der amtlichen Niedriglohnschwelle. Demnach müssen knapp 14 Prozent aller Minijobber und elf Prozent aller Teilzeitbeschäftigten ihr Einkommen durch Hartz-IV aufstocken. Laut Unternehmensangaben stiegen die Umsätze in der Gebäudereinigung, der größten deutschen Handwerkssparte, zwischen 2014 und 2019 um 32 Prozent auf zuletzt 19,6 Milliarden Euro. ak/ps

Autor:

Andrea Kling aus Pirmasens

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