BABBEL DOCH-Festival 2025
Einsatz für die Mundart einmalig

- Fine R.I.P. mit den Moderatoren Andreas Trischmann und Michael Landgraf am zweiten Festivaltag
- Foto: Sabrina Doll
- hochgeladen von Michael Landgraf
Fußgönheim. „Das waren drei Tage Mundart vom Feinsten bei bester Stimmung“, resümiert Woifeschdkänisch und Fine R.I.P.-Frontmann Monji El Beji für das Orga-Team. Rund 2.000 Gäste erlebten vom 13. bis 15. Juni 2025 die zweite Auflage des BABBEL DOCH-Festivals im Genusshof Ehrlich in Fußgönheim. Trotz teils heißer Wüstentemperaturen und am Sonntag mit Regen kamen viele hartgesottene Mundart-Fans und neugierige Tagesgäste, die vom abwechslungsreichen Programm mit neuem Konzept begeistert waren.
„Mit der Dubbeglas-Bühne für die lauteren und der Stielglas-Bühne für die leiseren Töne zeigten wir die große Vielfalt an Möglichkeiten, die Mundart bietet“, betont Festival-Macher Monji El Beji zufrieden. Zuschauer wie Interpreten waren froh über diese Aufteilung. Auf der von Andreas Trischmann moderierten Dubbeglas-Bühne brachten Comedians wie Chako Habekost, Alexis Bug, Alice Hoffmann, Kättl Feierdaach und René Weintz mit Götz Valter das Publikum zum Beben. Die Zuschauer auf der von Michael Landgraf moderierten Stielglas-Bühne erlebten Mundartpoetinnen wie Edith Brünnler und Maritta Reinhardt, den Schriftsteller Harald Schneider mit seinem Palzki-Krimi "Totgebabbel", der das BABBEL DOCH Festival in einen Tatort verwandelte, oder einen Live-Podcast aus der Reihe „Palz Gschichde“ von Patrick Kuhn durch die Nähe intensiver. Musikalisch heizten auf der Dubbeglas-Bühne Hinz Un?! Kunz, die Pälzer Cantry Band, Uli & Pirmin, Geld et Nelt, Yo Allerdann, Die Original Palmdudler aus Hessen, Langhals & Dickkopp aus dem Saarland sowie Schnapps aus dem Elsass ein. Willi Brausch, Uli Valnion sowie Reinig, Braun und Böhm präsentierten hingegen feinsinnige Liedtexte auf der Stiehlglas-Bühne. Selbst beim mitternächtlichen Kino mit der Hiwwe-wie-Driwwe-Filmreihe von Benjamin Wagener blieben jeweils noch rund hundert Gäste. Am meisten Stimmung war bei den Auftritten der Formationen Woifeschdkänsch am ersten, Fine R.I.P. am zweiten Abend und zum Abschluss am Sonntag bei der Kultband „Die anonyme Giddarischde“, die zum gemeinsamen Ständchen ihre Kollegen rund um Monji El Beji auf die Bühne holte.
Dass es den Machern um mehr als ein reines Festival ging wurde deutlich, als am Sonntag erstmals der neue „BABBEL DOCH Mundart-Preis“ vergeben wurde, an den Schriftsteller und Pfalz-Experten Michael Landgraf aus Neustadt an der Weinstraße. Auch gab es am Sonntag einen Gottesdienst "uff Pälzisch". Auf dem Gelände wurde mit dem Maxdorfer Buchladen, dem Agiro-Verlag sowie mit weiteren Anbietern ein "Markt der Möglichkeiten" rund um das Thema Pfalz geboten.
Bei der Eröffnung am Freitagabend lobten der Rheinland-Pfälzische Staatssekretär Andy Becht sowie Völker Knörr als designierter Landrat des Rhein-Pfalz-Kreises gemeinsam mit der Fußgönheimer Bürgermeisterin Heike Seifert-Leschhorn die Organisatoren des dreitägigen Mundartfestivals. „Was ihr hier durch das Festival für die Pfälzer Mundart leistet, das ist einmalig“, brachte es Becht auf den Punkt.
Autor:
Michael Landgraf
aus Neustadt/Weinstraße
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