Demokratienetzwerk - „Vom Umgang mit der Demokratiefeindlichkeit“

Bürgermeister Stefan Ulrich sprach ein Grußwort.   | Foto: Stadt
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Motto „Vom Umgang mit der Demokratiefeindlichkeit“Neustadt. Am Donnerstag, 30. März fand das 5. Demokratienetzwerk im Herz Jesu Kloster Neustadt statt. Das diesjährige Motto lautete „Vom Umgang mit der Demokratiefeindlichkeit“. Im Hinblick auf die Sichtbarkeit der Demokratiestadt Neustadt an der Weinstraße setzte das Demokratienetzwerk wieder ein wichtiges Zeichen.
Das Thema zog über 70 Besucher*innen aus den Neustadter Schulen, Kindertageseinrichtungen, weiteren Bildungseinrichtungen sowie aus Politik und Zivilgesellschaft an, mehr als die Organisator*innen erwartet hatten. Mit einem Grußwort von Bürgermeister Stefan Ulrich und einem Impulsvortrag vom Politologen und Autor Benedikt Widmaier wurde professionell in das Thema eingeführt. Anschaulich und wissenschaftlich untermauert zeigte Widmaier auf, wie kritisch es um die Demokratie in Deutschland bei Jung und Alt steht. Dennoch sei Widmaier von der politischen Bildungsarbeit überzeugt, wäre er doch sonst nicht über 30 Jahre als Leiter des „Haus am Maiberg“, einer Akademie für politische und soziale Bildung in Heppenheim, tätig gewesen.
Derart eingestimmt wurden die Teilnehmenden nun zu einer „Denkwerkstatt“ eingeladen. In sechs moderierten Workshops wurde lebhaft und kontrovers über den Umgang mit Demokratiefeindlichkeit auch in Neustadt diskutiert. Schnell wurde durch die verschiedenen Expertisen der Teilnehmenden die Bandbreite des Problems deutlich.
In der anschließenden Podiumsdiskussion, bei der gemeinsam mit dem Publikum die aktuellen Herausforderungen reflektiert wurden, waren nun die verschiedenen Standpunkte gefragt, die die unterschiedlichen Teilnehmenden mitbrachten. Benedikt Widmaier warnte vor Schwarz-Weiß-Denken und riet zum Dialog. Ähnlich brachte sich Anais Bentajeb, eine junge Studentin der Kommunikationswissenschaft, ein, und sprach vom angestrebten „democratical listening“, das die Bedeutung des empathischen und wirklichen Zuhörens der Gegenseite unterstrich. Andreas Kreiner-Wolf vom „Bündnis Demokratie gewinnt“ wusste als Ethnologe und Soziologe, dass die Antwort auf die Frage nach dem Umgang mit Demokratiefeindlichkeit keine einfache sein kann, sondern differenziert betrachtet werden müsse. Klare Grenzen der Toleranz sah Jinx Sprenger von der „Engagierten Jugend Neustadt“ hingegen und wusste aus eigener, unangenehmer Erfahrung von rassistischen Bemerkungen und Diskriminierung aufgrund multikultureller Herkunft zu berichten.
Das freie Vernetzen stand schließlich als wichtiger Programmpunkt am Ende des Tages und es wurde deutlich, dass nach über zwei Jahren Corona alle darauf warteten. Spontan entstanden angeregte Gespräche, Kontaktdaten wurden ausgetauscht und neue Kooperationen geschlossen, wie es sich für ein gelungenes Netzwerk gehört.
Alle waren sich einig, dass es eine einfache Lösung zum Thema Umgang mit Demokratiefeindlichkeit nicht geben könne und dass die Lösungsansätze so vielschichtig wie das Problem selbst seien. Die Organisator*innen wurden dadurch bestätigt, das richtige Thema für das Netzwerktreffen gewählt zu haben – oder wie eine Teilnehmerin als Feedback auf die Frage, was gut war, antwortete: „…dass das Thema wichtig genug für ein Netzwerktreffen war!“
Das Netzwerktreffen wurde zum inzwischen fünften Mal durchgeführt. Organisiert wurde es von der Abteilung Demokratie- und Ehrenamtsförderung – Kommunales Bildungsbüro. In jedem Jahr wird ein Motto gewählt. Die Teilnehmenden konnten Vorschläge für künftige Netzwerktreffen abgegeben, hier wurde sich etwa der „Dreiklang zwischen Demokratie – Soziales – Klimaschutz“ gewünscht. Das nächste Treffen ist für das Frühjahr 2024 geplant und findet voraussichtlich wieder im Kloster Neustadt statt. cd/red

Autor:

Christiane Diehl aus Neustadt/Weinstraße

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