Lisa Heßler spricht Klartext
Der Kampf ums Überleben

Eulen-Geschäftsführerin Lisa Hessler. | Foto: Michael Sonnick

Ludwigshafen. Saisonstart der Eulen am Donnerstag, 1. Oktober (19 Uhr) in Leipzig, fünf Tage später die Heimpremiere der Handball-Bundesliga-Saison 2020/21 gegen die Rhein-Neckar Löwen, dazu die Frage nach dem „Wie?“: Bei allen Aufgaben immer im Fokus bei Lisa Heßler, der Geschäftsführerin der Eulen Ludwigshafen, die wirtschaftliche Situation. Noch atmen die Eulen. „Aber es ist erst September, die Saison endet am 27. Juni 2021 …“

Nur Fragezeichen

Die Corona-Pandemie hat alle Pläne und Planungen über den Haufen geworfen, Etatsicherheit kann es angesichts der Unsicherheit, ob, wann und mit wie vielen Zuschauern gespielt werden kann, nicht geben. Lisa Heßler kämpft mit ihren Mitstreitern um das Überleben ihres Klubs, der dringend auf Zuschauereinnahmen angewiesen ist und dem staatliche Unterstützung angesichts der Pandemie-Folgen gut tun würde. Sie appelliert mit Blick auf die Hygienekonzepte: „Ich wünsche mir, dass wir uns lösungsorientiert zusammensetzen und auf Basis unserer intensiven Vorarbeit konstruktiv entschieden wird.“

Loyale und auch neue Partner

„Wir alle haben unseren Beitrag geleistet, dass wir 2019/20 gut überstehen konnten“, sagt die Managerin im Blick zurück auf die nach 27 Spieltagen abgebrochene letzte Saison. Es gab große Gesten! Da war der anteilige Gehaltsverzicht der Mitarbeiter und Spieler, die Kurzarbeit, das großherzige Entgegenkommen der Partner und Fans. „2020/21 haben wir trotz Corona mindestens zehn neue Partner gewonnen. Das spricht für die positive Entwicklung der Eulen“, sagt Lisa Heßler, die die „letzten Zeichen und Signale“ aber als deutliche Warnsignale ausmacht und ebenso weiß, dass die neuen Partner das Risiko nicht ausgleichen können: „Monatelang ohne Ticketeinnahmen zu bleiben, das halten weder die Eulen, noch die gesamte Liga, noch der ganze Sport und die Veranstaltungsbranche durch.“ Tests auf Covid 19 zum Schutz der Spieler, Mitarbeiter und Zuschauer schlagen mit einem hohen sechsstelligen Betrag zu Buch – zahlen müssen die Vereine: „Das konnte keiner einplanen!“

„Wie lange soll das noch gut gehen“, fragt die Geschäftsführerin, die eine „ganze Branche“ in Frage gestellt sieht. „Die Bundesförderung für den Sport ist ein tolles Zeichen der Politik. Wenn bis zu 80 Prozent der Ticketeinnahmen ausgeglichen werden würden, würde das den Eulen natürlich auch helfen. Aber hinter allem steht der Konjunktiv. Wir wissen nicht ob, wann etwas und wie viel kommt.“

Ruf nach Einheitlichkeit

Angesichts der „immensen Unterschiede auf Landesebene“ mahnt Heßler im Sinne der Chancengleichheit bundesweit Einheitlichkeit an - angefangen bei der Definition nach Großveranstaltung, bei den Kriterien für Spiele mit Zuschauern und bei der finanziellen Unterstützung: „Bis dato ist hier bei uns eine Förderung des Spitzensports, wie in anderen Ländern gegeben, nicht vorgesehen. Ich werde dennoch nicht müde, zu betonen, welchen Wert der Spitzensport und die Eulen als Repräsentanten für ganz Rheinland-Pfalz haben. Wir sind bereit.“

Leipzig - Eulen vor Zuschauern

Das Bemühen der Eulen, Heimspiele wieder vor Zuschauern in der 2350 Zuschauer fassenden Friedrich-Ebert-Halle austragen zu können, sei mit Blick auf den Schutz der Gesundheit „kein Entweder-Oder“: „Gesundheit hat auch für uns höchste Priorität! Es geht um Verhältnismäßigkeit und dass es verantwortbar, vertretbar und auch erklärbar ist.“

Die Geschäftsführung der Eulen sei seit Monaten mit Experten im ständigen Austausch, „damit wir Konzepte für Spiele mit Zuschauern vorlegen, die allen Beteiligten gerecht werden. Konzepte, die Spielern und Zuschauern die größtmögliche Sicherheit einräumen, eine Sicherheit, wie es sie auch beim Einkaufen, beim Shoppen oder beispielsweise im Restaurant gibt.“Heßler verweist auf Konzepte und Verordnungen – beispielsweise in Sachsen – „dass es möglich sein kann“ vor Zuschauern zu spielen. „Wir sind deckungsgleich mit RB Leipzig unterwegs. Wir gehen daher davon aus, dass wir zum ersten Saisonspiel am 1. Oktober vor Zuschauern spielen werden“, kündigt Karsten Günther, der Geschäftsführer des SC DHfK Leipzig an. Gast beim Ligastart – sind die Eulen Ludwigshafen. Von bis zu 2000 Besuchern ist die Rede.

Derby als Kassenschlager

Die Eulen haben bisher 650 Dauerkarten und 300 VIP-Karten verkauft. 1000 Zuschauer beim Heimstart gegen die Löwen sind angesichts der Pandemie ein Wunschziel, die Vision von einem Geisterspiel ein Horror-Szenario. Lisa Heßler: „Das Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen ist das Spiel, bei dem wir normalerweise die größten Einnahmen erzielen …“ ps

Autor:

Charlotte Basaric-Steinhübl aus Ludwigshafen

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