Mit Wildblumen und Totholzecken den Garten bienenfreundlich gestalten

Eine Wildblumenwiese | Foto: Christian Schwier/stock.adobe.com

BUND. Die wilden Schwestern der Honigbiene erzeugen zwar keinen Honig, sind aber als Bestäuber nicht weniger fleißig, beschreibt Corinna Hölzel, Gartenexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Von den über 550 in Deutschland beheimateten Wildbienenarten sind über die Hälfte gefährdet. Mehr als 30 Arten sind sogar vom Aussterben bedroht. Nicht nur für unsere heimische Natur sind Wildbienen essenziell. Ohne Wildbienen wäre unser gesamtes Ökosystem bedroht, und unsere Supermarktregale hätten große Lücken.

Corinna Hölzel, BUND-Gartenexpertin: „Viele Wildbienenarten sind Spezialisten. Sie benötigen ganz bestimmte Nistplätze oder Nahrungspflanzen. So braucht die Glockenblumen-Scherenbiene Glockenblumen zum Überleben. Wildbienen sind für eine ganze Reihe anderer Tiere bevorzugte Beute. So sind einige Schlupfwespen von einer einzigen Wildbienenart abhängig. Sterben Wildbienen aus, sind also direkt viele weitere Arten betroffen.“

Mit Wildblumen wilden Bienen helfen

Man sollte im Garten generell heimische statt exotische Pflanzen und ungefüllte statt gefüllte Blüten bevorzugen. Mit dieser Faustformel kann man schon viel für Wildbienen tun. Wildblumen kann man als fertige Saatgut-Mischungen oder auch separat kaufen. Man sollte auf regionales Saatgut in Bio-Qualität achten. Lokale Tauschbörsen sind ebenfalls empfehlenswert.
Hölzel: „Konventionelle Pflanzen aus Garten- oder Baumärkten sind leider oft mit Pestiziden belastet. Und Labels wie „bienenfreundlich“ können in die Irre führen. Eine kurze Recherche im Internet zu lokalen Anbietern von Wildpflanzen und Saatgut lohnt sich.“

Weniger tun, mehr lassen

Die gute Nachricht: Für eine größere Insektenvielfalt muss man nicht gleich den Garten umbauen. Wenn man seltener mähen, hilft das vielen Blütenpflanzen im Rasen. Das eine oder andere Wildkraut als Futterpflanze für Bienen im Beet wird Ihre Ernte nicht wesentlich schmälern. Auch weniger Dünger sorgt für mehr Vielfalt.

Hölzel: „Wilde Pflanzen haben sich über Jahrtausende an ein Leben unter Nährstoffmangel angepasst. Von Dünger oder chemischen Pflanzenschutzmitteln profitieren nur ganz wenige Arten, Nahrungspflanzen für Wildbienen werden verdrängt.“

Garten bienen- freundlich gestalten

Möchte man mehr Lebensraum für Wildbienen schaffen, können kleine Projekte viel bewirken. Man kann über einen Blühstreifen nachdenken oder eine „Wilde Ecken“ mit Totholz einplanen? Auch besonnte Sandflächen oder Lehmhügel bieten Nistmöglichkeiten.
Hölzel: „Wenn wir unsere Gewohnheiten in Garten hinterfragen, finden wir vieles, was wilden Tieren und Pflanzen helfen kann. Pflanzenstängel, die stehen gelassen werden, sind ausgezeichnete Überwinterungsquartiere – nicht nur für wilde Bienen. Ein sauberer Garten bedeutet oft weniger Leben.“

Wenig Gefahr – Viel Freude

Ein großer Unterschied zwischen Wildbienen und den bekannten Honigbienen ist, dass die meisten Wildbienenarten keine Staaten bilden. Stattdessen bauen die Weibchen ihre Nester alleine und versorgen die Brut ohne Hilfe ihrer Artgenossen. Nur die zu den Wildbienen zählenden Hummeln leben in Staaten, die jedoch deutlich kleiner sind als die der Honigbienen.
Hölzel: „Wenn wir an Bienen und Wespen denken, haben wir auch meist den Stachel vor Augen. In vielen Fällen ist er aber bei Wildbienen nicht kräftig genug, um unsere Haut zu durchdringen. Stiche sind meist harmlos, ihr Treiben kann gefahrlos beobachtet werden. Die meisten Wildbienen sind zudem stechfaul, immerhin müssen sie keine Honigvorräte verteidigen.“

Die richtige Pflanze macht den Unterschied

Der Speiseplan von Wildbienen ist sehr einseitig. Als Nahrungsquellen dienen: Blüten, Blüten und noch mal Blüten. Umso wichtiger ist, dass entsprechende Pflanzenarten in ausreichender Menge verfügbar sind.red

Autor:

Karin Hoffmann aus Ludwigshafen

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